Afxentia#2: Mathieu van der Poel unterstreicht sein Talent

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Grant Ferguson schlüpfte mit seinem dritten Platz auf der zweiten Etappe ins Gelbe Trikot ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Die deutschen Herren spielten auf der zweiten Etappe des Afxentia Etappenrennens über 48 Kilometer mit Start und Ziel in Lefkara keine Rolle. Mathieu van der Poel (BKCP-Corendon) siegte nach aufregendem Verlauf eine Sekunde vor Fabian Giger (Kross Racing) und vier Sekunden vor dem neuen Leader Grant Ferguson (CST Superior Brentjens).

 

20 Herren erreichten gemeinsam den höchsten Punkt der Etappe, die erste Technische Zone des Rennens, 18 Kilometer lagen hinter ihnen. Moritz Milatz (Kreidler Werksteam) lag am Ende der Gruppe, nachdem er im Anstieg kurz aufgehalten wurde und viele Positionen verloren hatte.

Im folgenden langen Downhill glaubte er einen Plattfuß zu haben, hielt an, allerdings umsonst. „Da war nichts. Ich konnte mich dann wieder zurück in die Gruppe fahren. Eigentlich ging es mir dann gut. Aber ich habe meine Flasche verloren und dann bei der nächsten Feedzone auch keine bekommen. So bin ich am Ende fast verdurstet“, erklärte Milatz, warum er die Gruppe verlor und am Ende nur als 21. (+2:57) das Ziel erreichte.

 

Nach einem weiteren Downhill, nach der dritten Tech-Zone, griff Mathieu van der Poel an einem Gegenanstieg an. Etwa 13 Kilometer vor dem Ziel entkam der niederländische Cross-Spezialist, auch weil man sich in der Gruppe über das Organisieren der Verfolgung nicht einig war.

Doch 2,5 Kilometer vor dem Ziel, am Beginn des finalen Anstiegs, schloss Fabian Giger zu van der Poel auf. Der Schweizer attackierte sofort. „Ich war tot und er hatte sofort eine Lücke von vielleicht zehn Sekunden. Aber am höchsten Punkt des Anstiegs habe ich noch mal beschleunigt und habe ich wieder eingeholt“, beschrieb van der Poel die entscheidenden Minuten.

200 Meter vor dem Ziel passierte er einen sichtlich überraschten Fabian Giger und sicherte sich seinen ersten Sieg in einem Mountainbike Elite-Rennen.

„Ich habe zurückgeschaut und dachte, das reicht. Deshalb war ich überrascht, als er plötzlich da war. Das war ein Anfänger-Fehler“, meinte Giger nach dem verloren gegangenen Etappensieg. „Es ist schade, aber ich bin trotzdem sehr zufrieden. Meine Form ist gut, ich sollte nur taktisch aufmerksamer fahren.“

 

Mathieu van der Poel war glücklich über seinen Sieg, natürlich. „Es war hart und ich muss mich an die langen Anstiege erst noch gewöhnen. Aber es ist wirklich sehr, sehr schön hier“, sagte der Cyclo-Cross-Weltmeister von 2015.

 

Ferguson übernimmt Gelb

Der dritte Platz auf dem Podest ging an Grant Ferguson. Der Brite erreichte am letzten Anstieg das Hinterrad, konnte ihm dann aber nicht mehr folgen. „Der letzte Berg war wart, aber ich habe mich gut gefühlt. Als Mathieu wegfuhr, wollte niemand führen. Rudi hat dann für mich Führungsarbeit gemacht und so konnte ich ein bisschen Energie sparen für den letzten Anstieg“, erklärte Ferguson.

Der U23-WM-Dritte des Vorjahres übernahm das gelbe Afxentia Leaderjersey, drei Sekunden vor Giger und 12 Sekunden vor van der Poel.

Überraschend kam der Pole Bartlomiej Wawak (Kross Racing) als Vierter ins Ziel, 9,8 Sekunden zurück. In der Gesamtwertung ist Wawak jetzt 25 Sekunden zurück.

Der Italiener Luca Braidot (Forrestale) erreichte das Ziel auf dem fünften Platz (0:25).

 

Und was war mit dem Auftaktsieger Florian Vogel (Focus XC)? Der Schweizer hatte einen Reifendefekt, direkt vor der zweiten Tech-Zone. Doch da war kein Laufrad für ihn. So musste er selber reparieren und verlor sehr viel Zeit.

„Das Tempo war nicht hoch und ich glaube, die Gruppe hat sogar gewartet. Es ist wirklich schade, wenn du so deine Chance auf den Sieg verlierst“, zeigte sich Vogel sehr enttäuscht. Er kam als 25. ins Ziel, 5:17 Minuten hinter dem Sieger (1:47:49).

 

Pech und Pannen auch im deutschen Lager

Im deutschen Lager war nicht nur Moritz Milatz unglücklich. Simon Stiebjahn befand sich ebenfalls aussichtsreich in der große Gruppe, doch der Bulls-Fahrer holte sich einen Defekt und an die dritte Tech-Zone hatte es, kein deutscher Betreuer geschafft – wie im Übrigen auch andere Teams nicht.

„Die Beine waren gut“, ärgerte sich Stiebjahn. „Schade, dass ich so alle Chancen verlor.“ Er wurde nur 63. (+14:20), direkt hinter Martin Frey (+14:19).

 

Auch Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing) hatte sich einen Plattfuß geholt und verlor mehr als sieben Minuten. Er hatte aber bereits zuvor den Anschluss verloren. „Es ist alles im grünen Bereich, mir fehlt halt noch die Intensität. Der Puls geht nicht hoch genug“, so der Deutsche Meister, der als 37. das Ziel erreichte.

 

 

Zweitbester Deutscher war Markus Bauer (Kreidler Werksteam), der mit 4:00 Minuten Differenz als 22. das Ziel erreichte. Er war im ersten Anstieg, direkt vor Moritz Milatz fahrend mit Jaroslav Kulhavy und Maxime Marotte in Konflikt geraten und verlor dadurch viele Positionen. Mit ihm auch Milatz.

„Ich war zwischendrin dann mal über dem Limit, vielleicht war das zuviel. Ich hätte nicht so sehr investieren sollen. Die Beine waren okay, ich hoffe morgen läuft alles glatt“, so Bauer.

 

Pech auch für Markus Schulte-Lünzum (Focus XC). Auch er hatte einen Plattfuß erlitten. „Echt schade, die Beine waren gut“, schüttelte er den Kopf, nachdem er mit 9:55 Minuten Rückstand das Ziel erreicht hatte.

Vor ihm lag auch noch der in den USA lebende Benjamin Sonntag (ClifBar), der als 27. (+5:37) ins Ziel kam.

Max Holz vom CEP Racing Team lag lange unter den besten 30. „Am letzten Berg bin ich leider eingegangen“, bedauerte er. So reichte es nur zu Platz 39. Immerhin schob er sich damit in der Gesamtwertung auf Rang 40 und damit in die Ränge, in denen es Weltranglistenpunkte gibt.

 

Ergebnisse

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