Afxentia#3: Erneuter deutscher Doppelsieg, aber Drama für Elisabeth Brandau
Sabine Spitz heißt die Siegerin der dritten Etappe des 20. Afxentia Etappenrennens auf Zypern. In Lythrodontas erreichte die Olympiasiegerin von 2008 das Ziel mit 1:06 Minuten Vorsprung auf Adelheid Morath (BH-Sr Suntour-KMC), die jetzt das Gelbe Trikot trägt, weil Elisabeth Brandau zehn Kilometer vor dem Ziel der 50 Kilometer Defekt erlitt. Tages-Dritte wurde Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Multivan-Merida).
Dritte Etappe, dritter Sieg einer deutschen Bikerin. Allerdings wurde das Klassement ein wenig durcheinander gewürfelt. Sabine Spitz, die am Freitag durch einen Plattfuß alle Chancen auf den Gesamtsieg verlor, zeigte auf den 50 Kilometern mit Start und Ziel in Lythrodontas was ihre Form wert ist und katapultierte sich damit in der Gesamtwertung von Platz 18 auf vier nach vorne.
Sie und Elisabeth Brandau (Radon-EBE Racing) setzten sich von Adelheid Morath (BH-Sr Suntour-KMC) im langen Singletrail hinauf zum Kionia Picknick-Areal ab. Oben hatte Brandau zwar 15 Sekunden Vorsprung, doch im Downhill konnte Spitz wieder aufschließen.
Zehn Kilometer vor dem Ziel verliert Brandau Luft
Gemeinsam passierte das deutsche Duo die dritte und letzte Verpflegungszone. Doch etwa zehn Kilometer vor dem Ziel, als die Beiden das Kloster Profitis-Elias passierten und in einen Downhill gingen, da erwischte es Elisabeth Brandau. Die Dame in Gelb verlor Luft aus dem hinteren Reifen. Und damit auch alle Aussichten auf den Gesamtsieg beim Afxentia Etappenrennen.
„Ich habe angehalten und gehofft, dass die Latexmilch abdichtet, weil der Schlitz relativ klein war. Aber dann hat es weiter gepfiffen. Ich versuchte es mit der Maxalami abzudichten, aber das Loch war zu klein. Deshalb musste ich den Schlauch wechseln, dann ist aber der Reifen zusammengeklebt, ich konnte nicht richtig pumpen“, erzählte sie und schüttelte den Kopf. Als 23. büßte sie 14:43 Minuten ein und fiel auf Platz elf zurück.
So war der Weg vollends frei für den ersten MTB-Saison-Sieg für Sabine Spitz. „Es ist schön so zurückzukommen. Der Defekt gestern war schon ärgerlich, zumal es gut ging. Im Singletrail-Uphill habe ich mich heute gut gefühlt und war nicht am Limit. Den Downhill bin ich schön, regenerativ runter gefahren. Ich wollte nicht Kopf und Kragen riskieren, sondern mich erholen. Das ist auch aufgegangen. Morgen werde ich versuchen so viel wie möglich Plätze gut zu machen, um so viel wie möglich Punkte mitzunehmen“, erklärte Sabine Spitz, die mit 8:21 Minuten Rückstand jetzt auf Rang vier liegt.
Adelheid Morath setzt um, was sie bei René Schmidt gelernt hat
Ganz vorne steht jetzt Adelheid Morath. Die 31-Jährige kam mit 1:06 Minuten Rückstand als Zweite ins Ziel, litt aber ein wenig an ihren Verletzungen vom gestrigen Sturz. „Ich hatte Schmerzen beim Druck geben aufs Pedal“, erklärte die neue Trägerin des Gelben Trikots. „Ich bin meinen eigenen Rhythmus gefahren und im Downhill habe ich versucht umzusetzen, was ich von unserem Technik-Coach René Schmidt gelernt habe“, erklärte sie grinsend. „Noch ein Tag, ich hoffe, ich komme morgen gut durch.“
Mit 2:55 Minuten Vorsprung auf Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Multivan-Merida) geht Morath ins abschließende Cross-Country-Rennen. Der Norwegerin gelang ihrerseits zum ersten Mal der Sprung aufs Podest, zehn Sekunden hinter Morath.
„Ich bin sehr froh über das Podium, natürlich. Ich bin nicht stark genug, um den stärksten Damen am Berg zu folgen. Da verliere ich immer Zeit. Aber ich bin wie verrückt den Downhill hinunter gefahren, habe eine um die andere überholt und habe im Ziel sogar Adelheid gesehen. Das ist toll. Ich liebe die schnellen Downhills. Wenn ich bis zum höchsten Punkt überlebe, dann habe ich sehr viel Spaß. Die Trails sind großartig, wirklich. Es ist unglaublich“, kommentierte Dahle-Flesjaa.
Auf dem dritten Gesamtrang (+4:16) liegt jetzt die Belgierin Githa Michiels (Versluys), die mit 1:52 Minuten Rückstand Tages-Vierte wurde.
Grobert und Rieder auf Platz sieben und acht in die Schlussetappe
Helen Grobert (Ghost Factory Racing) kam als Achte ins Ziel (+7:21). Die Deutsche Meisterin lag in der Verfolgergruppe, rutschte aber in der ersten Kurve des langen Downhills weg und stürzte schmerzhaft auf die linke Seite. „Eigentlich ging es super. Ich hatte einen schönen Rhythmus und konnte aktiv fahren. Nach dem Sturz hatte ich ein wenig Probleme bergab, konnte aber noch mal zu meiner Gruppe auffahren und vorbei gehen. Mit Platz acht bin ich schon sehr zufrieden“, erklärte Grobert, die sich mit Eva Lechner (Colnago-Südtirol) von der Gruppe absetzen konnte und jetzt in Gesamtwertung auf Rang sieben liegt (+12:06).
Eine Position dahinter geht Nadine Rieder in das abschließende Cross-Country-Rennen. Die AMG-Rotwild-Fahrerin wurde 13. (+8:12). „Vom Gefühl her ging es eigentlich besser als gestern, auch wenn das Resultat nicht so gut ist. Das ist mir im Prinzip zur Zeit auch wichtiger“, meinte Rieder. „Ich konnte konstant mein Tempo fahren.“