Cape Epic#2: Hattrick für Schurter/Forster

Herren: Fumic/Avancini verlieren 31 Sekunden

Das Schweizer Duo Nino Schurter und Lars Forster ist nach drei Tagen des Absa Cape Epic das Maß aller Dinge. Der Weltmeister und der Europameister komplettierten nach 90 Kilometern von Hermanus nach Oak Valley den Hattrick, 29 Sekunden vor Ondrej Cink/Sergio Mantecon und 31 Sekunden vor Manuel Fumic/Henrique Avancini.

 

Es war der rund vier Kilometer lange Anstieg ab Kilometer 36, der die bis dahin zehn Teams starke Spitzengruppe auseinander dividierte. Nach der folgenden Abfahrt versammelten sich vier Teams, die den Abstand nach hinten entscheidend vergrößern konnten.

Nino Schurter/Lars Forster (Scott-Sram) hatten alles unter Kontrolle, Ondrej Cink und Sergio Mantecon (Kross-Spur) befanden sich nach dem Defektpech vom Vortag auf der Jagd nach dem Etappensieg, Trek Selle San Marco mit Damiano Ferraro und Samuele Porro wollten sich in der Gesamtwertung auf einen Podiumsplatz schieben.

Manuel Fumic und Henrique Avancini (Cannondale Factory Racing) waren ebenfalls auf Kontrolle aus.

„Es war ein schönes Rennen heute und alle blieben ruhig heute“, meinte Henrique Avancini, auch mit Blick auf die Ereignisse vom Tag zuvor.

Erfolglose Attacken von Kross-Spur, massive Attacke von Scott-Sram

Nachdem der höchste Punkt am Lebanon erreicht war und es in ein welliges Gelände mit kürzeren Anstiegen hinein ging,  startete Kross-Spur ein paar Attacken. Doch sie wurden jeweils gestellt. Manuel Fumic ließ bei Tempo-Forcierungen immer mal wieder eine kleine Lücke, schaffte aber jeweils wieder den Anschluss.

Als dann am letzten Hügel, etwa sechs Kilometer vor dem Ziel, Nino Schurter und Lars Forster eine massive Attacke lancierten, da konnten die anderen Teams nicht mehr angemessen reagieren.

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Henrique Avancini und Manuel Fumic (rechts) versuchten die Etappe kontrolliert zu bewältigen ©Shaun Roy/Absa Cape Epic

Cink und Mantecon versuchten hinterher zu stechen, schafften den Anschluss aber nicht mehr. Fumic und Avancini setzten auf ein „konstantes Tempo“, wie der Brasilianer zu Protokoll gab. „Das haben wir vereinbart. Alles andere hätte uns übers Limit („Hurtbox“) gebracht und das wollten wir im Blick auf die kommenden Tage nicht tun“, so Avancini. „Die Attacke von Scott-Sram war massiv, sie haben den Sieg verdient.“

Die freuten sich über den Hattrick. „Es war ein harter Kampf heute. Wir haben versucht das Rennen zu kontrollieren“, erklärte Schurter. „Einen Hattrick zu vollenden ist absolut großartig.“

Sein Kompagnon Lars Forster scheint Tag für Tag noch erstaunter über sich selbst. „Ich wusste, dass ich gut fahren kann, aber so gut, damit hätte ich nicht gerechnet“, so der Europameister, der für diese Saison von BMC zu Scott gewechselt ist.

Fumic/Avancini schließen noch mal auf

Das Tempo der beiden Cannondale-Fahrer dahinter war schließlich auch noch hoch genug, um die 15 Sekunden Lücke zu Kross-Spur bis ins Ziel wieder zu schließen und der Abstand zu Schurter/Forster blieb mit 31 Sekunden auch im Rahmen.

„Es war sehr intensiv heute, wir haben versucht zu kontrollieren. Das ist uns auch gelungen, bis auf diese eine Attacke. In dem Moment konnten wir nicht folgen. Meine Beine sagten mir, nein, aber vielleicht spielt uns das in den nächsten Tagen noch in die Karten“, kommentierte Fumic den dritten Tag.

Gaze/Kulhavy verlieren alle Chancen, Bulls Heroes schieben sich auf vier

Die beiden Italiener verloren den Kontakt komplett und büßten gegenüber den Siegern auf den letzten Kilometern noch 1:50 Minuten ein.

Weil Sam Gaze (Investec-Songo-Specialized) anscheinend an den Folgen des Sturzes vom Vortag zu leiden hatte, als sein Helm brach, verloren er und Jaroslav Kulhavy 28 Minuten und damit auch ihren dritten Rang in der Gesamtwertung an Ferraro/Porro.

Denen wiederum blieben 1:04 Minuten Vorsprung auf Canyon (Hynek/Fagerhaug) und Bulls Heroes (Stiebjahn/Huber), die als Fünfte (+2:53) und Sechste (+2:54) ins Ziel kamen.

Damit schoben sich Stiebjahn und Huber zwar an die vierte Position in der Gesamtwertung, doch der Rückstand auf Ferraro/Porro beträgt jetzt 1:08 Minuten.

„Ich hatte keinen perfekten Tag und musste die ganze Zeit kämpfen. Von daher passt die Platzierung heute. Etwas über eine Minute Abstand auf Rang drei ist okay, da ist alles drin, auch auf Platz zwei“, meinte Simon Stiebjahn.

Auf Fumic/Avancini, die 4:04 Minuten hinter Schurter/Forster liegen, sind es 5:20 Minuten.

Zweimal Platt bei Platt*

In der Schlussphase verloren Daniel Geismayr/Jochen Käß (Centurion-Vaude) noch den Anschluss an Canyon und Bulls und erreichten als Achte das Ziel, 3:49 Minuten nach den Siegern und 14 Sekunden hinter Hatherly/Beers (Specialized Foundation/NAD). In der Gesamtwertung sind der Österreicher und der Ofterdinger Siebte (+14:31), vor Karl Platt und Alban Lakata (Bulls Legends, +20:07).

Die beiden Routiniers erlitten als Tages-17. (+12:37) einen Tag nach ihrer Podiumsplatzierung einen heftigen Rückschlag. Karl Platt hatte zwei Reifendefekte*. Beim ersten konnte er durch das Backup-Team Simon Schneller/Martin Frey (Bulls Youngster) den Schaden noch begrenzen, doch der zweite ereignete sich vier Kilometer vor dem dritten Verpflegungspunkt bei Kilometer 72. Zu diesem Zeitpunkt lagen Lakata/Platt noch in der dritten Gruppe mit Christoph Sauser/Simon Andreassen (Investec-Songo-Specialized), die am Ende Neunte wurden.

*Der zweite war wohl bei Alban Lakata, wenige Kilometer vor dem Ziel, auf einer Schotterpiste bergauf, wie Simon Stiebjahn auf mtb-news.de berichtet

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