Änderungen im MTB-Regelwerk (4): Wer zu spät kommt, muss draußen bleiben
Mit dem Jahresbeginn hat der Radsport-Weltverband UCI ein verändertes Mountainbike-Regelwerk veröffentlicht. Verändert wurde unter anderem auch das Verfahren zur Vergabe des UCI Elite Team Status. aCrosstheCountry.net hat die Veränderung im Cross-Country-Bereich in einer kleinen Serie unter die Lupe genommen.
Teil (1) beschäftigte sich mit der Siegerehrungs-Zeremonie, Teil (2) mit der Startaufstellung im Weltcup, Teil (3) mit dem Eliminator Sprint. In diesem vierten Teil geht es Anpassungen im Bereich der Elite Teams und der Registrierung. Die ganz großen Reformen sind es nicht, die waren auch nicht zu erwarten. Aber belanglos sind sie auch nicht. Ob zum Wohle des Sports und seiner Protagonisten oder nicht, das sollte einer kritischen Betrachtung unterzogen werden.
Die Berechtigung den Status UCI Elite Team zu führen, wurde grundsätzlich verändert. Bisher wurden nach der Saison die Punkte der drei besten Herren und der drei besten Damen (bisher zwei) des Teams in der Disziplin zusammengezählt, ein Team-Ranking erstellt und dann den besten 15 Teams der Elite-Status angeboten. Bei Absagen konnten die Teams bis Rang 20 aufrücken. Der Elite-Status bezog sich also auf das vergangene Jahr.
Wenn ein Team punktstarke Fahrer verlor, hatte das keine Auswirkungen. Umgekehrt auch nicht. Jetzt hat die UCI bestimmt, dass die aktuelle Teamzusammenstellung mit Stichtag 15. Januar als Basis für die Team-Rangliste genommen wird. So wird das verstärkte BMC Racing Team nach vorne gespült.
„Ich bin mit dem Status Elite-Team auf Sponsorensuche gegangen. Mit der neuen Regelung weiß ich auf einmal gar nicht mehr, ob ich diesen Status im nächsten Jahr überhaupt noch habe“, monierte Ralf Schäuble, Team-Manager von Sabine Spitz-Haibike zurecht. Es hat ihm aber dann doch gereicht für den elitären Kreis.
Zudem kommt der Zeitpunkt der Bekanntgabe auch so spät, dass Fahrzeuge schon beklebt, Trikots und anderes bereits designt sind. Es ist zwar nicht mehr verpflichtend das Logo auf den Trikots zu präsentieren, aber das würden die meisten Teams schon als Eigenwerbung gerne tun.
Wer versäumt rechtzeitig seine Startnummer abzuholen…
In Sachen Registrierung beim Weltcup hat die UCI eine Verschärfung lanciert. Wer zu spät kommt, den bestraft die UCI. Und zwar mit einem Startverbot. Die Online-Melde-Frist darf weiterhin verpasst werden, gegen das Entrichten einer Strafgebühr. Wer aber versäumt bis zum ausgeschriebenen Zeitraum seine Startnummer abzuholen und seine Lizenz vorzuzeigen, der kann sich das Spektakel von draußen anschauen.
Diese strengere Regel erschließt sich aus 4.5.004. Die Fahrer, die zwischen dem Ende der Online-Melde-Frist und vor dem Ende des Registrierungs-Zeitraums melden (und ihre Startnummer abholen) gilt die „Late-Entries“-Regel. Sie bekommen die nächste mögliche Startnummer.Mit Ausnahme der ersten 30 Herren und der ersten 20 Damen (ebenso in den U23-Kategorien) in der Weltrangliste. Für die sind die Nummern reserviert. Eine solch hohe Startnummer spielt allerdings keine Rolle für die Startaufstellung. Die erfolgt trotzdem nach Weltrangliste.