Weltcup Lenzerheide: Schurter feiert Jubiläums-Sieg – Enttäuschung bei den Deutschen
Weltmeister Nino Schurter hat vor heimischem Publikum in Lenzerheide, Schweiz, seinen 20. Weltcupsieg gefeiert. Der Eidgenosse gewinnt in 1:27:26 Stunden mit 27 Sekunden Vorsprung auf Doppel-Olympiasieger Julien Absalon und 45 Sekunden vor dessen französischem Landsmann Maxime Marotte. Bester Deutscher wird Markus Schulte-Lünzum als 25. (+5:25).
Anstatt seine Leistungskurve nach oben zu verschieben, wurde der Deutsche Meister Manuel Fumic in Lenzerheide nur 34. (+6:26). „Ich habe mich nicht frisch gefühlt und konnte meine Leistung heute nicht abrufen“, bekannte der Kirchheimer ziemlich enttäuscht von sich selber.
So war Markus Schulte-Lünzum (Haltern) als 25. der beste Deutsche. Für ihn war es das zweitbeste Weltcup-Resultat und deshalb ein Erfolg. Vor allem nachdem es für ihn seit 18 Monaten nicht mehr gut gelaufen ist. Schulte-Lünzum erwischte einen guten Start, musste dann aber zwei Runden lang etwas dosiert weiterfahren. In den letzten drei von acht Runden verbesserte sich der Deutsche Vize-Meister noch um 13 Positionen.
„Die zweite Runde war ein bisschen zäh, auch mental. Aber dann habe ich die richtige Gruppe erwischt und es ging richtig nach vorne. Ich bin echt happy, dass ich es mal wieder rübergebracht habe“, kommentierte Schulte-Lünzum.
Pech hatte Christian Pfäffle. Der Neuffener hatte in der dritten Runde Defekt, als er von Startplatz 77 bereits unter den besten 40 angekommen war. „Das war schade, denn ich musste so viele wieder überholen“, erklärte der 15. der WM. „Mir war schon klar, dass ich das von der WM nicht wiederholen kann, aber die Top 30 wären auf jeden Fall drin gewesen.“ Seine Rundenzeiten bestätigten diese Annahme. So aber reichte es nur zu Platz 36 (+6:30).
Moritz Milatz hatte er vor seinem Defekt bereits hinter sich gelassen. Der Freiburger mühte sich über den verwinkelten 4,1 Kilometer langen Kurs und beendete das Rennen auf Platz 32 (+6:17) auch nicht da, wo er gerne gelandet wäre.
Nino Schurter durfte sich indes von der großen Zuschauerkulisse feiern lassen. Bereits am Start erlebt er allerdings eine Schrecksekunde. Weil das Terrain hängt, nahm er den ungewohnten anderen Fuß um sich abzustützen und schaffte es dann nicht gleich ins Pedal.
Dadurch wird er erst mal auf Rang 20 nach hinten gespült. „Da habe ich schon befürchtet, dass ich beim Aufholen viele Körner verliere, aber es ging dann doch ganz gut“, erklärte Schurter.
Plattfuß bei Kulhavy
Erst einmal hat er es mit Jaroslav Kulhavy (Specialized Racing) und Julien Absalon (BMC Racing) zu tun, dann kommen noch die Franzosen Maxime Marotte und Victor Koretzky (beide BH-Sr Suntour-KMC) hinzu.
Während Absalon eine Schwächephase erleidet, muss Kulhavy seinen platten Hinterreifen wechseln und fällt zurück.
Schurter hat da gerade ein wenig angetestet und als er alleine vorne ist, entschließt er sich weiter zu fahren. „Ich dachte, ich probiere einfach mal durchzuziehen. Das ist mir gelungen. Ich habe mich zu jeder Zeit auf der Strecke wohl gefühlt“, erklärt Schurter zu seinem Rennen.
„Es ist ein sehr schöner Sieg vor heimischem Publikum, nachdem mir das letztes Jahr wegen Platten nicht gelungen ist“, meint der Weltmeister zu seinem kleinen Jubiläum. Es ist der 20. Weltcup-Erfolg seiner Karriere.