BergiBike: Huber und Süss top

Kitzalp-Marathon: Geismayr dominiert

Beim Marathon groupe e celsius BerGiBike in Fribourg-Bulle, Schweiz, haben sich die Schweizer Favoriten Esther Süss und Urs Huber durchgesetzt. Dessen deutsche Namenskollegin Verena wurde Dritte. Beim Marathon des Kitzalpbike-Festivals in Kirchberg, Österreich, holten sich Angelika Tazreiter und Daniel Geismayr den obersten Podestplatz.

 

Urs Huber ist seiner Favoritenrolle gerecht geworden und gewinnt zum ersten Mal das BerGiBike vor Vorjahressieger Adrien Chenaux und Hansueli Stauffer, der den Wettkampf 2016 für sich entschieden hatte.

Es begann hektisch. Bereits in der steilen Loreto-Steigung ausgangs Freiburg zog Hansueli Stauffer das Tempo an und initiierte die erste Fluchtgruppe, der auch BiXS-Teamkollege und Schweizermeister Konny Looser sowie Vorjahressieger Adrien Chenaux und Urs Huber angehörten. Als Folge splittete sich das Peloton in mehrere Verfolgergruppen auf, die sich bei km 20 aber nochmals zusammenschlossen. Erst in der Hauptsteigung zum La Berra formierte sich erneut das Quartett Stauffer, Looser, Huber und Chenaux, das aber bald zum Duo Huber/Chenaux wurde.

Looser erwischte in der Abfahrt einen Platten, musste einen Schlauch einlegen und gab den Wettkampf später auf. In der Schlusssteigung zum Gibloux konnte sich Huber von Chenaux lösen und verteidigte seinen Vorsprung bis ins Ziel. Zweiter wurde Chenaux vor Stauffer.

Huber zieht seinen Rhythmus durch

Urs Huber: «Als Hausueli zu Beginn das Tempo anzog, hatte ich Mühe, bin dann aber immer besser ins Rennen gekommen. Die Zusammenarbeit mit Adrien hat gut geklappt. Es war für mich wertvoll, dass er bei mir war, denn er kennt die Strecke wesentlich besser als ich. Ich bin 2012 das bisher einzige Mal hier gestartet, hatte damals aber ein Problem mit dem Sattel und musste aufgeben.»

Huber dachte zunächst, dass es zu einer Sprintentscheidung kommen würde. Doch in der Steigung zum Gibloux habe er gemerkt, dass Chenaux Mühe bekundete seinem Tempo zu folgen. «Da habe ich meinen Rhythmus durchgezogen. Doch Adrien gibt nie auf. Das ist sehr bewundernswert. Im Finale auf den langen Geraden blieb ich stets in seiner Sichtweite und musste deshalb aufpassen, dass sich die Lücke nicht mehr schliesst», sagte der neue Swiss-Bike-Classics-Leader Huber anerkennend.

Auf Chenaux sparte nicht mit Lob für seinen Kontrahenten. Er sagte: «Hinter Urs Zweiter zu werden, ist wie ein Sieg für mich! Für mich war es wichtig, die Steigung zu La Berra vor Huber zu fahren, denn das ist für mich als Freiburger gewissermassen der Hausberg. Entsprechend gross ist die Symbolwirkung dieses Bildes. Das habe ich geschafft. Am Schluss fehlte mir die Kraft, um am Gibloux das Hinterrad von Huber zu halten. Aber ich bin dennoch sehr zufrieden.»

Stauffer sagte: «Das BerGiBike war für mich ein Zwischenziel. Nächste Woche findet in Frankreich die Ultrabikemarathon-EM statt. Da möchte ich den Titel holen.»

 

Damen: Esther Süss genießt die Aussicht

Bei den Frauen realisierte Esther Süss einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. Die Marathon-Weltmeisterin von 2010 sagte: «Ich bin im Moment etwas erkältet. Deshalb wusste ich nicht, ob die Kraft bis zum Schluss für den Sieg reicht. Es lief dann aber erstaunlich gut und ich konnte sogar die herrlichen Trails und die schöne Aussicht vom Berra aufs Greyerzerland genissen.»

Für die 44-Jährige läufts derzeit wie am Schnürchen. Ausser am Marathon in Singen stand sie bisher in dieser Saison an jedem Rennen ganz oben auf dem Podium.

Die zweitplatzierte Romande Ilona Chavaillaz war nicht wirklich enttäuscht, dass sie wie im Vorjahr wieder Zweite wurde: «Hinter Esther Zweite zu werden, ist für mich wie ein Sieg», sagte Chavaillaz. Das Feld sei mit Süss, Cornelia Hug und Andrea Ming so hochkarätig besetzt, dass sie nicht damit gerechnet habe, wieder zweite werden zu können.

Chenaux vor Huber ©Martin Platter
Von links: Ilona Chavaillaz, Esther Süss und Verena Huber ©Martin Platter

Überraschend schnappte sich Verena Huber von jb Brunex-Felt den dritten Platz. Die Schwarzwälderin musste Ex-Weltmeisterin Süss bereits bei Kilometer zwölf ziehen lassen. „Die war mir in der Abfahrt einfach zu schnell“, gestand die Bad Peterstalerin. Doch dann hielt sie sich lange, genauer bis kurz vor dem höchsten Punkt etwa bei Kilometer 30 an zweiter Position. Dann zog jedoch Ilona Chavaillaz an ihr vorbei.

Sie verteidigte für die verbleibenden gut 45 Kilometer ihren dritten Platz und erreichte das Ziel mit 12:14 Minuten Rückstand.

„In den Abfahrten habe ich noch ein Defizit, aber sonst ist die Form eigentlich gut“, kommentierte Huber ihr Resultat.

 

KITZALPBIKE: Geismayr solo zur Titelverteidigung

Auf der Ultra-Strecke des Kitzalpbike wurden auch die Österreichischen Meisterschaften ausgefahren. Bis zur Ehrenberger Kapelle lagen über die 90-Kilometer-Distanz drei Fahrer zusammen an der Spitze. Weltmeister Alban Lakata (Canyon-Topeak), Daniel Geismayr (Centurion-Vaude) und Gregory Brenes (Wilier Force 7C). Doch auf dem Weg zur Fleckalm wurde das Trio gesprengt.

Daniel Geismayr wurde an der Spitze zum Solisten, hatte eineinhalb Minuten Vorsprung, die er bis ins Ziel verwaltete. Nach 4:21:19 Minuten gewann er 1:11 Minuten vor seinem österreichischen Landsmann Alban Lakata und 12:40 Minuten vor Brenes.

Bei den Damen lag Angelika Tazreiter (Polizei SV Graz) bereits an der Choralpe alleine vorne und im Ziel waren es fast 16 Minuten, die zwischen der Österreicherin und der Kolumbianerin Angela Parra Sierra lagen. Barbara Mayer aus Linz an der Donau hatte als Dritte fast 25 Minuten Differenz, lag aber noch vor Cross-Country-Spezialistin Rebecca Henderson (Primaflor-Mondraker).

Ergebnisse

 

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