Bike Four Peaks: Jochen Käß mit Solo zum Sieg auf Etappe drei
Mit einer langen Soloflucht hat Jochen Käß (Centurion-Vaude) die dritte Etappe der Bike Four Peaks zwischen Kirchberg/Tirol und Kaprun gewonnen. Nach 82 Kilometern gewann der Deutsche Cross-Country Vizemeister in 3:33:15 Stunden mit 3:42 Minuten Vorsprung auf den Gesamtführenden Christoph Sauser. Auf Platz drei kam weitere 23 Sekunden später Alban Lakata.
Markus Kaufmann kam als Vierter ins Ziel und verteidigte seinen dritten Gesamtrang nach ersten Berechnungen mit drei Sekunden Vorsprung auf Käß, während Sauser seinen Vorsprung auf Lakata auf 1:48 Minuten ausbaute.
Tim Böhme (Team Bulls) wurde Tagesfünfter vor Teamkollege Karl Platt.
Jochen Käß wurde am Freitag für seinen Mut belohnt, rund 65 von 82 Kilometern alleine an der Spitze zu fahren, etwa 30 Kilometer davon in einem Flachstück, das ihm als Solist alles andere als entgegen kam.
Geplant war das nicht. Jochen Käß spannte sich im ersten Anstieg von Kirchberg weg hinauf zum Zweitausender an die Spitze und irgendwann in der Mitte des insgesamt etwa 20 Kilometer langen Anstiegs, tat sich eine Lücke auf.
„Ich dachte, ich schaue mal was passiert“, schilderte Käß was ihm durch den Kopf ging. Er fuhr seinen Rhythmus weiter und an der ersten Kontrollstelle wurden bereits dreieinhalb Minuten Vorsprung gemessen.
„Vor der langen Flachpassage hatte ich schon Respekt, weil da auch der Wind drin stand. Aber letzten Endes konnte ich den Vorsprung sogar ausbauen“, erklärte Jochen Käß. Natürlich auch weil sich die Verfolgergruppe, die auf dem Flachstück wieder auf 15 Fahrer anwuchs, nicht einig war.
„Hut ab, Jochen hat es sich verdient. Dass er dann am Schlussanstieg nur noch eine gute Minute verliert, das war schon stark“, sagte Alban Lakata über den Tagessieger.
Lakatas Aufholjagd nach Defekt
Lakata lieferte auf heimischem österreichischen Boden auch eine kleine Heldentat. Der ging aber der Teamgeist von Robert Mennen voraus. Der Deutsche Marathon-Vizemeister überließ Lakata sein Hinterrad, als der sich in der Abfahrt vom Zweitausender die Seitenwand aufschlitzte.
Für Mennen war das Rennen gelaufen, er kam als 41. ins Ziel. Lakata jagte der Verfolgergruppe hinterher und machte rund zweieinhalb Minuten gut, ebenfalls begünstigt von der Bummelei.
Der Marathon-Europameister erreichte in der Flachpassage die Gruppe und zeigte sich im letzten Anstieg zum Maiskogel noch immer so stark, dass er dem Träger des Gelben Trikots weh tun konnte.
Sauser hielt aber bis zur Spitze den Kontakt zu Lakata, während alle anderen Konkurrenten abgehängt waren. Auch Markus Kaufmann (Centurion-Vaude), der damit das Berg-Trikot an Lakata verlor.
In der Abfahrt musste Lakata seinen Konkurrenten ziehen lassen. „Susi hat Vollgas gegeben und ich hatte Probleme mit dem Druckpunkt der Hinterrad-Bremse“, erzählte Lakata. Das war wohl dem Hinterrad-Tausch geschuldet.
„Ich bin zufrieden“, meinte der Lienzer, „vielleicht geht ja morgen noch was.“
Jochen Käß sprach von einer „Revanche für gestern“, als er sich in der letzten Abfahrt einen Defekt eingehandelt hatte. Knapp drei Sekunden trennen ihn und seinen Teamkollegen Markus Kaufmann vor der letzten Etappe in der Gesamtwertung. „Für uns als Team ist das eine komfortable Situation, Platz drei sollte für einen von uns sicher sein. Auch Daniel Geismayr ist sehr stark. Mal sehen, wie sich das morgen entwickelt. Vielleicht können wir ja noch was machen“, sagte der 32-Jährige.
Damen: Platz eins und zwei fest vergeben
Bei den Damen bot sich an der Spitze das gleiche Bild, wie in den Tagen zuvor. Die Norwegerin Borghild Loevset holte sich ihren dritten Tagessieg und ergänzte ihre Führung vor der dreimaligen Zweiten Anja Gradl (Team Bulls) um über 15 Minuten.
Dritte wurde, wie schon auf der ersten Etappe, Bettina Uhlig (Wheeler-iXS), die ihren dritten Rang ausbaute.
Ergebnisse
