Bike Transalp#5: Stiebjahn und Huber stürmen ins Gelbe

Centurion-Vaude verlieren durch Sturz von Käß zusätzlich Zeit

Auf der fünften Etappe der Maxxis Bike Transalp ist es nach 112 Kilometern von San Martino nach Folgaria zu einem Führungswechsel gekommen. Simon Stiebjahn und Urs Huber holten sich ihren dritten Etappensieg und nahmen den bisher führenden Daniel Geismayr und Jochen Käß 2:55 Minuten ab. Hinter dem Centurion-Vaude-Duo belegten der Norweger Ole Hem und der Italiener Marco Rebagliati mit 3:34 Minuten Differenz Rang drei und bauten diese Position in der Gesamtwertung aus.

 

Bis Kilometer 81 passierte auf der längsten Etappe der 22. Bike Transalp nichts Entscheidendes. Zu einer Spitzengruppe hatten sich vier Teams zusammen gefunden. Neben dem Team Bulls 1 und dem Team Centurion-Vaude, sowie Wilier 7c Force 1 auch noch das KMC-Duo Roel Verhoeven/Tim Smeenge.

Diese acht Fahrer wurden an der zweiten Verpflegungsstelle mit siebeinhalb Minuten Vorsprung auf drei weitere Teams gemessen, darunter auch das Team Bulls 2, das durch einen Vorderrad-Defekt bei Hansueli Stauffer den Anschluss verloren hatte.

Die Träger des Gelben Trikots und die beiden Vorjahres-Zweiten gönnten sich die Verrichtung körperlicher Notwendigkeiten, so dass sie kurz im Hintertreffen waren, doch das regulierte sich bald wieder.

Auf verbleibenden 30 Kilometern passierte im Gegensatz zu den beiden Tagen zuvor noch Entscheidendes. Auf den stufenartigen Kletterpassagen zum Passo Sommo, teilweise in Trails, gelang es Simon Stiebjahn und Urs Huber ihre Begleiter hinter sich zu lassen.

Bei einer Bachbett-Durchquerung ging es im Trail kurz eine ganz steile Rampe hoch. Stiebjahn und Huber kamen gerade so hoch, doch hinter ihnen musste Jochen Käß vom Bike. „Das haben wir gehört und gemerkt, dass wir eine Lücke haben. Wir hatten 10 bis 15 Sekunden und uns gesagt, jetzt probieren wir es einfach“, erklärte Simon Stiebjahn.

Ohnehin hätten sie sich vorgenommen an diesem Tag „den Druck möglichst aufrecht zu halten.“

Offenbar gelang es den beiden Bulls-Fahrern den Abstand sukzessive zu vergrößern. Am Passo della Fricca, knapp zehn Kilometer vor dem Ziel und noch vor dem letzten 1,5 Kilometer langen Anstieg, wurden 1:50 Minuten Differenz gemeldet. Damit war das Team Bulls virtuell bereits im gelben Trikot, denn sie waren ja nur mit 14 Sekunden Rückstand in die Etappe gestartet.

Ein abbiegender LKW übersieht Jochen Käß

Was als echter Rückstand bis ins Ziel zustande gekommen wäre, das bleibt allerdings offen. Denn Jochen Käß hatte großes Pech und dabei noch eine Menge Glück. Der letzte Abschnitt in Richtung Ziel in Folgaria verlief auf einer nicht gesperrten Straße. Ein entgegenkommender LKW übersah die Radfahrer, bog links ab und zwang Jochen Käß zu einem Bremsmanöver, das mit einem Sturz endete.

Ein offener Ellbogen und noch mehr Zeitverlust waren die Folge. Der war anscheinend auch noch dadurch zustande gekommen, dass Geismayr und Käß kurz in die falsche Richtung fuhren.

Stiebjahn: Musste ganz schön leiden

Letztlich stehen 2:55 Minuten Rückstand auf Huber/Stiebjahn, die mit 2:41 Minuten Vorsprung in die letzten beiden Tages-Abschnitte gehen. 58 Kilometer sind es am Freitag auf dem Weg von Folgaria nach Trento und es geht da mehr bergab als bergauf. Am Samstag sind es bis ins Ziel nach Molveno noch knapp 60 Kilometer.

„Urs hat mich heute super motiviert, ich musste ganz schön leiden“, bekannte Simon Stiebjahn. „Wir haben um jede sekunde gekämpft, weil wir wissen, dass uns noch zwei schwere Tage bevorstehen. Es tut uns leid für Jochen, so was sollte eigentlich nicht passieren.“

Bulls 2: Podest gerät außer Reichweite

Das Team Bulls 2 setzte nach dem Defekt zwar zur Aufholjagd an, doch auf Wilier 7c Force 1, den Konkurrenten um Gesamtrang drei, verloren Martin Frey/Hansueli Stauffer an diesem fünften Tag trotzdem mehr als acht Minuten, so dass sie als Gesamtvierte schon über zwölf Minuten Differenz auf den Podest-Platz aufweisen.

KMC konnte als Tagesvierter aber nur 2:44 Minuten von der Uhr nehmen und weist immer noch über sieben Minuten Abstand auf den Deutschen und den Schweizer auf.

Ergebnisse

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