Bundesliga Freudenstadt: Reto Indergand bremst später

Short Track Herren: Schweizer Doppelsieg vor Ben Zwiehoff

Der Schweizer Reto Indergand gewann am Samstagabend in Freudenstadt das Bundesliga Short-Track-Rennen. Er siegte vor Matthias Stirnemann und Ben Zwiehoff und verbesserte damit seine Chance die Gesamtwertung zu gewinnen.

 

Als ob jemand eine Choreografie erstellt und die dann einfach zweimal aufgeführt hätte: Wie bei den Damen entstand auch bei den Herren eine Vierergruppe, die vor mehreren hundert Zuschauern über die 14 Runden auf dem 900 Meter langen Kurs aufreihten und lange in derselben Konstellation ihre Schleifen drehten.

Vorne trat Matthias Stirnemann (Möbel Märki) immer wieder aufs Gaspedal, dahinter hielt der U23-WM-Dritte Vital Albin (Thömus RN) das Hinterrad, Reto Indergand (BMC Racing) folgte und der deutsche Vizemeister Ben Zwiehoff (Bergamont) hielt im Führungsquartett die deutsche Flagge hoch.

Als es in die viertletzte Runde ging setzte Albin eine mächtige Attacke. Reto Indergand ging auch noch an Matthias Stirnemann vorbei und Ben Zwiehoff blieb dran.

„Das war vielleicht eine Runde zu früh“, sollte Albin später zu Protokoll geben. „Aber es war das erste Short Track, das ich gefahren bin. Mir fehlt da die Erfahrung.“

So musste er auf der Start-Zielgeraden eingangs der vorletzten Runde alle drei Kontrahenten vorbeiziehen lassen.

Matthias Stirnemann übernahm wieder die Führung und das Feuer war eröffnet. Reto Indergand aber schob sich vor der gleichen engen Kurve mit dem gleichen Manöver an seinem gleichaltrigen Freund vorbei, das schon Nadine Rieder zum Sieg verholfen hatte und ließ sich den Sieg nicht mehr entreißen, auch wenn es auf der Zielgeraden noch mal ziemlich knapp wurde.

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Sieger vor schöner Kulisse: Reto Indergand ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

 

Stirnemann bremst zu früh an

„Ich dachte, ich habe Reto im Griff. Aber wenn du vorne fährst ist es schwierig den richtigen Bremspunkt zu finden und ich habe vielleicht etwas zu früh angebremst. So ist er vorbei gekommen. Da bin ich vielleicht zu nett gefahren“, meinte Stirnemann.

Aber das ist auch kein Wunder, ist er doch Pate von Reto Indergands Nachwuchs. Da hält man eben doch nicht voll rein.

Reto Indergand bekannte, dass er sich am Anfang „gewundert“ habe, dass „so schnell“ gefahren wurde. „Ich musste erst mal eine Lücke schließen“, so Indergand.

„Matthias hat vorne ziemlich Tempo gemacht. Ich hoffe, ich habe für morgen nicht so viele Körner liegen lassen. Ich will ja um die Gesamtwertung kämpfen.“

Für den Sieg nahm er 30 Punkte mit.

Ben Zwiehoff, der wohl sein schärfster Kontrahent sein wird, holte als Dritter 20 Punkte. „Der Motor läuft wieder“, meinte Zwiehoff, der Ende August an einem Infekt laboriert hatte. „Es war super hart, die vorne haben ordentlich Dampf gemacht. Aber für mich ist Rang drei sehr gut, ich bin ja nicht als Spezialist für so was bekannt“, meinte Zwiehoff zufrieden.

 

Ergebnisse

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