Swiss Bike Cup Solothurn: Vierter Saisonsieg für Elisabeth Brandau
Alessandra Keller verteidigt als Zweite die Gesamtführung
Beim dritten Rennen des Proffix Swiss Bike Cup im Rahmen der Bike Days in Solothurn hat Elisabeth Brandau ihre derzeit prächtige Form bestätigt und das Rennen der Damen mit 34,5 Sekunden Vorsprung auf Alessandra Keller gewonnen, die in einem engen Finish Ramona Forchini auf Rang drei verweisen konnte. Sabine Spitz landete mit 2:41 Minuten Rückstand auf Platz fünf.
In der zweiten Runde fiel eine siebenköpfige Spitzengruppe auf dem Weg zum höchsten Punkt der Strecke auseinander. Mit verantwortlich dafür war auch Elisabeth Brandau (EBE-Racing), die in dieser Passage Runde für Runde ihre stärkste Phase hatte.
„Bergab komme ich den Schweizerinnen nicht hinterher, ich bin halt die Mami. Deshalb musste ich meine Chance am Berg suchen“, erklärte die zweifache Mutter Elisabeth Brandau später lachend. „Aber es geht technisch inzwischen immer besser. Das Trainingslager mit der Nationalmannschaft in Albstadt hat mir da auch geholfen.“
Es entstand erst ein Spitzentrio mit ihr, Alessandra Keller (Thömus RN Racing) und Linda Indergand (Focus XC). Die verlor allerdings den Anschluss bevor es in Runde drei in den Berg ging, weil sich ihre Kette verdrehte.
So arbeiteten Keller und Brandau gemeinsam an der Spitze und das ist auf den langen Asphalt-Passagen vom Ausstellungsgeländer der Bike Days bis in den Anstieg im Wald von entsprechender Bedeutung.
In der vierten Runde ergriff Elisabeth Brandau im Anstieg erneut die Initiative. Als es wieder bergab ging, notierte man bereits 15 Sekunden Vorsprung. Diesen Vorteil baute die Schönaicherin auf der Flachpassage zum Ziel auf 19 Sekunden aus und kurbelte fortan souverän zu ihrem vierten Saisonsieg.
Zwischenzeitlich wurde es sogar fast eine Minute, die sie gegenüber Keller herausholte.
„Den Motor habe ich, die Pumpe läuft. Die Strecke kam mir entgegen, weil ich auch auf der Fläche Druck habe“, meinte Brandau nach ihrem Erfolg.
Forchini bläst zur Attacke, „versaut“ es aber in der Schluss-Kurve
Alessandra Keller bekam in der Schlussrunde noch Gesellschaft von Ramona Forchini (jb Brunex Felt). Die hatte in Runde vier die Verfolgergruppe mit Sabine Spitz (Wiawis Bikes) gesprengt und Linda Indergand eingeholt. Gemeinsam hatten sie gegen Keller einen Vorteil, so dass sie den Rückstand auf die Focus-Fahrerin verringern konnten.
In der Schlussrunde blies Forchini noch mal zur Attacke. „Ich habe oben noch mal attackiert“, so Forchini. Damit ließ sie Indergand zurück und schloss zu Keller auf. Auf der Asphaltpassage griff Forchini noch mal an und bog als Erste in den „Schanzengraben“ ein. Doch in der letzten Kurve fiel die Entscheidung zugunsten von Keller. Die nahm die engere Linie mit einem Baumstamm als Hindernis, während Forchini die äußere mit Welle wählte. Keller hatte die Nase vorne, Forchini musste kurz abbremsen und kam nicht mehr in den Windschatten.
„Da habe ich es versaut“, meinte Forchini grinsend, aber nicht unzufrieden. „Es hat Spaß gemacht.“
Alessandra Keller gratulierte Brandau „Lisa war einfach stärker, sie hat es verdient. Für mich ist der zweite Platz sehr zufriedenstellend. Ich bin beste Schweizerin und habe mein Leadertrikot verteidigt“, sagte Keller.
Sabine Spitz (Wiawis Bikes) verteidigte hinter Linda Indergand (+0:56) den fünften Platz auf dem Podium und überquerte nach langer Alleinfahrt mit 2:41 Minuten Rückstand die Ziellinie.
Junioren: Balmer und Schneebeli
Bei den Junioren hatte am Vormittag Alexandre Balmer (Scott Development) seinen dritten Sieg gefeiert. Er hängte seinen Begleiter Luca Schätti in der letzten Runde ab und gewann mit 36 Sekunden Vorsprung. Dritter wurde Loris Rouiller (+1:19).
Im Rennen der Juniorinnen drehte sich das Geschehen nach zwei von vier Runden. Bis dahin schien Ronja Blöchlinger (Biketeam Bulls-Auerpower) auf den Sieg zuzusteuern, doch dann zeigte Jaqueline Schneebeli (RMV Cham-Hagedorn) eine fulminante zweite Hälfte und schob sich von Rang drei auf eins. In 1:09:52 Stunden siegte sie in einem engen Finale mit zwei Sekunden Vorsprung auf Blöchlinger und 48 Sekunden vor Tina Züger (Tower Sports Eschenbach).
