Cross in Magstadt: Hannes Genze sagt „Tschüss“

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Der 16. November 2015 dürfte ein besonderer Tag für ihn werden. Hannes Genze nutzt das Deutschland-Cup Cross-Rennen seines Vereins RV Pfeil Magstadt, um sich genau an seinem 33. Geburtstag vom Leistungssport zu verabschieden.

1995 hat er (auf der Straße) sein erstes Hobby-Rennen bestritten und im gleichen Jahr an seinem damaligen Wohnort beim RSC Fuldabrück seine erste Lizenz gelöst. Was folgte, sind fast zwanzig Jahre Radsport, auf der Straße, vor allem jedoch in den Disziplinen Cross-Country, Marathon und Cyclo-Cross, wo er als Junior 1999 und als U23-Fahrer 2001 Deutscher Meister wurde.

Von daher ist es auch stimmig, dass seine Abschieds-Vorstellung auf ein Cross-Rennen terminiert ist. Und noch besser, dass es sein Heim-Rennen ist, denn nach dem Umzug seiner Familie nach Sindelfingen, löste er seine Lizenz 1998 erstmals beim RV Pfeil Magstadt.

Mit 33 Jahren zählt man im Marathon-Sport zwar zu den Routiniers, aber noch längst nicht zum alten Eisen. Dass er in der Spitze noch mithalten kann, bewies Hannes Genze jüngst bei seinem Sieg in der UCI Marathon Serie in Langkawi.

Drei Dinge sind eins zu viel

Doch dem Maschinenbau-Ingenieur sind 20 Wochenstunden in der Entwicklung bei Centurion, die Familie mit 14 Monate altem Sohn und professioneller Radsport in der Kombination einfach zu viel geworden. Zeit um „Tschüss“ zu sagen.

„Ich habe immer das Gefühl eines der drei Dinge zu vernachlässigen. Mein Anspruch ist und war es, zur internationalen Spitze zu gehören. Dass ich das kann, habe ich dieses Jahr erneut bewiesen. Zudem habe ich das Gefühl, dass ich fertig bin mit dem Profi-Sport“, erklärt Hannes Genze. „Ich habe viel erreicht, aber nicht das Gefühl dass ich noch Weltmeister werden könnte. Es ist Zeit für einen neuen Lebensabschnitt.“

In dem wird er bei Centurion als Entwicklungs-Ingenieur Räder konstruieren und Zeit haben „für andere Dinge“, wie alpine Unternehmungen. Gut möglich, dass er auf irgendeine Weise versucht seine Erfahrungen an junge Sportler weiter zu geben. Wie genau, das wisse er noch nicht.

Zum Deutschland-Cup Cross in Magstadt, der als Doppelveranstaltung mit dem Rennen in Vaihingen am Tag zuvor kombiniert ist, sind die „üblichen Verdächtigen“ zu erwarten, die dort um Punkte kämpfen.

Alte Weg-Gefährten mit dabei
Zu Ehren von Hannes Genze werden aber auch einige Gefährten aus dem MTB-Lager auftauchen. Zum Beispiel sein gleichaltriger und langjähriger Weg-Gefährte Jochen Käß, mit dem er sowohl im Team Alb-Gold als auch zuletzt bei Centurion-Vaude gemeinsam unterwegs war. Oder Tim Böhme, ein Jahr jünger und auch gemeinsam mit Genze beim erfolgreichen Alb-Gold-Team unter Vertrag. Und der zwölffache Saisonsieger Markus Kaufmann, der die letzten beiden Jahre mit Genze bei Centurion-Vaude gefahren ist.

Seine größten Erfolge feierte Hannes Genze als Marathon-Biker. 2004 gewann er die erste Auflage einer Deutschen Marathon-Meisterschaft, 2006 wiederholte er diesen Erfolg. Im Jahr dazwischen gelang ihm ein weiterer Coup: Genze wurde in Frammersbach Marathon-Europameister.
2011 und 2012 stand der gebürtige Radbeuler auch beim Etappenrennen Cape Epic auf dem Podest.

Über Jahre hinweg hat Genze auch im Cross-Country zur Nationalmannschaft gehört, war als Junior Deutscher Vize-Meister und Siebter bei der WM (1999), sowie Dritter bei der U23-DM 2003 und Vierter in der Elite 2006.

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