Cyclo-Cross-Weltcup Bern: Niederländische Dominanz
Elisabeth Brandau belegt Rang 20
Die Deutsche Cross-Meisterin Elisabeth Brandau hat bei ihrem ersten Auftritt im Cyclo-Cross-Weltcup Rang 20 belegt. In der Schweizer Bundesstadt Bern triumphierte Marianne Vos aus den Niederlanden vor ihrer Landsfrau Annemarie Worst und bei den Herren feierte Mathieu van der Poel ebenfalls für die Niederlande seinen ersten Weltcupsieg in dieser Saison.
Marianne Vos gelang in Bern ihr zweiter Weltcupsieg in dieser Saison. In der Schlussrunde konnte sie mit ihrer zweiten Attacke Ex-U23-Weltmeisterin Annemarie Worst (Steylaerts-777) abschütteln. Ihre niederländische Landsfrau schloss nach in der vierten Runde die zwölf Sekunden große Lücke, die Vos in der zweiten Runde mit einem fulminanten Angriff aus der Spitzengruppe heraus gerissen hatte.
„Annemarie hat die Lücke sehr schnell geschlossen und ich wusste, dass ich in der letzten Runde eine starke Attacke benötige“, sagte Vos zu ihrer Konkurrentin, von der sie vorige Woche in Gieten noch bezwungen wurde. „Ich bin sehr zufrieden mit zwei Siegen aus drei Rennen. Mein nächstes Ziel sind die Europameisterschaften in zwei Wochen“, so Vos, die damit ihren Vorsprung in der Gesamtwertung deutlich ausbauen konnte, zumal die bisherige Zweite Evie Richards (Trek Factory Racing) und die Dritte Katerina Nash (Clif Pro Team) nicht am Start waren.
Eva Lechner (Creafin TÜV Süd) führte das Feld in der ersten Runde an, doch schon in der zweiten von sechs Schleifen konnte sie das Tempo nicht mehr mitgehen. Am Ende wurde es ein neunter Rang (+0:55), der sie in der Gesamtwertung jetzt auf Rang acht bringt.
Brandau: Wie ein Diesel
Elisabeth Brandau (EBE Racing) erwischte erst mal keinen schlechten Start, lag nach ein paar hundert Metern etwa an zehnter Stelle, doch dann verlor sie rasch Positionen. Als 27. ging sie in die zweite Runde. Von dort arbeitete sie sich in kleinen Schritten nach vorne, doch einen echten Vorwärtstrieb entwickelte die WM-Fünfte nicht. Am Ende war es Rang 20, 1:26 hinter Siegerin Marianne Vos.
„Damit bin ich eigentlich zufrieden, darauf kann ich aufbauen. Ich habe mir nicht so
nicht so viel vorgenommen, weil ich zwei Wochen Pause gemacht habe und in den schnellen Kurven hat mir die Fahrtechnik gefehlt. Ich bin ganz gut weg gekommen, weil ich ausgeruht war, aber die vielen Antritte konnte ich nicht so gut. Ich war eher wie ein Diesel unterwegs“, kommentierte die Deutsche Meisterin im Cross und Cross-Country. „Die schnelle Strecke kam mir nicht so entgegen, im Matsch wäre es besser gewesen.“
Beste Schweizerin war MTB-Spezialistin Nicole Koller (Möbel Märki) auf Rang 22 (+1:31) und damit hinter der
Niederländerin Manon Bakker (16, +1:14) die drittbeste U23-Fahrerin im Feld.
„Ich dachte, es geht noch länger und war überrascht, dass ich schon in der letzten Runde bin. Aber es hat Spaß gemacht und die Athmospäre war großartig. Vor Heimpublikum zu fahren ist immer schön“, sagte Nicole Koller.
Sie habe nach der MTB-Saison bis jetzt durchtrainiert, werde jetzt aber eine Pause machen und dann bei den Weltcups um Weihnachten wieder ins Wettkampfgeschehen einsteigen.
Herren: Technische Probleme beim Weltmeister
In Runde drei von elf hatte Wout van Aert scheinbar Probleme mit der Schaltung, so dass er Mathieu van der Poel und erst mal auch Daan Soete (Pauwels Sauzen-Vastgoedservice) ziehen lassen musste.
Soete mutete sich am Hinterrad von van der Poel dann zu viel zu und fiel bald zurück.
Weltmeister van Aert verlor mehr und mehr den Anschluss an seinen Dauer-Rivalen, nach sieben Runden waren es 13 Sekunden, während hinter dem Belgier vier weitere Landsleute, zwei Niederländer und ein Franzose noch um den dritten Platz auf dem Podium kämpften.
Der Weltcup-Führende Toon Aerts (Telenet Fidea Lions) gelang es dann die Gruppe zurück zu lassen, schließlich mit 58 Sekunden Rückstand Dritter zu werden und das weiße Leaderjersey vor van Aert zu verteidigen.
Der Mann im Regenbogen-Jersey rollte mit acht Sekunden Rückstand auf Europameister Mathieu van der Poel (1:04:48) ins Ziel.
Die beiden deutschen Hoffnungsträger Marcel Meisen (Corendon-Circus) und Sascha Weber (Maloja-Rocky Mountain) waren nie unter den besten 30 zu finden und konnten das Rennen nicht beenden. Der einzige Deutsche im Klassement war Marvin Schmidt als
Bester Schweizer war Marcel Wildhaber (Scott-Sram) auf Platz 22 (+2:33).Er und sein Heimpublikum hatten sich am Freibad Weyermannshaus sicherlich etwas mehr erhofft.