Cape Pioneer Trek: Trommer/Brouwer vollenden mit Etappensieg
Bei den Herren siegen die Südafrikaner Beukes und Buys
Cemile Trommer (Focus Rapiro) und ihre Partnerin Karen Brouwer (KMC Fruit to Go) haben mit ihrem vierten Etappensieg in Oudtshoorn, Südafrika, dem Gesamterfolg beim Momentum Health Cape Pioneer Trek perfekt gemacht. Bei den Herren sprinteten die Cross-Country-Spezialisten Alan Hatherly und Simon Andreassen (Team Spur-Specialized) zum finalen Etappensieg, konnten am Gesamtsieg von Matthys Beukes und Philipp Buys (Pyga Eurosteel) aber nichts mehr ändern. Tobias und Gabriel Sindlinger (mtb-news.de) belegten Rang zwölf.
Cemile Trommer und Karen Brouwer hatten auch am letzten Tag alles im Griff und ließen es sich nicht nehmen in Oudtshoorn als Erste die Ziellinie zu überqueren, 1:33 vor den Gesamtzweiten Yolandi du Toit und Catherine Williamson (Team Garmin), so dass sie nach sieben Tagen 57:52 Minuten von den beiden Südafrikanerinnen trennten.
Mit denen hatte sich die DM-Sechste aus Herdecke und ihre niederländische Kollegin bereits am Vortag auf der Königsetappe duelliert, am Ende aber bei schwierigen Bedingungen und trotz eines technischen Problems mit der Schaltung acht Minuten Vorsprung zur Bergankunft am Swartberg gebracht.
Diese beiden Paarungen waren auch die einzigen Damen-Teams, die oben am Berg angekommen sind (siehe unten).
„Wir haben niemals damit gerechnet, dass wir so weit vorne fahren würden“, bekannte Cemile Trommer. Zumal ursprünglich auch Sabine Spitz mit Robyn de Groot dort einen Start geplant hatte, dann aber wegen ihrer Verletzung nicht antreten konnte.
„Wir dachten, wir lassen es mal locker angehen und fahren unser Tempo. Aber beim Prolog haben wir als Zweite schon gemerkt, dass es gut geht“, erklärte Trommer weiter. Als das Duo dann am zweiten Tag die Führung mit einem weiteren zweiten Rang die Führung übernahm, sei es natürlich schon darum gegangen das pinkfarbene Leadertrikot zu behalten.
„Zwischendurch haben wir auch mal gestrauchelt. Nachdem wir beim Zeitfahren alles rausgehauen haben, war es auf der (folgenden) langen Etappe schwer. Und der Swartberg war Hammer und Horror zugleich. Mit so was haben wir nicht gerechnet, da waren wir nicht vorbereitet und sind ziemlich kaputt gegangen“, bekannte Trommer und fügte mit einem Lachen hinzu: „Aber unsere Konkurrentinnen offenbar auch.“
Insgesamt zog sie nicht nur wegen ihres Sieges gleich beim ersten Südafrika-Trip eine überaus positive Bilanz. „Die Leute hier sind der Hammer, alles ist super organisiert.“
Herren: Beukes/Buys taktieren am Swartberg
Bei den Herren kam es auf der Schlussetappe zu einer Sprint-Entscheidung, die U23-Weltmeister Alan Hatherly und Simon Andreassen (Team Spur-Specialized) vor den Gesamtsiegerin Matthys Beukes und Philipp Buys (Pyga Euro Steel) gewannen. Das südafrikanische Duo hatte am Freitag auf der Königsetappe seinen Vorsprung noch mal um 30 Sekunden vergrößert.
Am Swartberg herrschten kalte und neblige Bedingungen, die sich zunehmend verschlechterten. Temperaturen von unter null Grad und Eisregen bewogen die Organisatoren dem größten Teil des Starterfeldes den Swartberg zu ersparen und vorher schon die Zeit zu nehmen. Nur die besten 100 kletterten den Pass komplett hoch.
Die Spitzengruppe hatte allerdings noch nicht die ganz schlechten Bedingungen und die zwei besten Teams lieferten sich ein interessantes Duell. Hatherly und Beukes fuhren weg und als eine größere Lücke entstanden war, ließ Buys den Dänen Simon Andreassen zurück. Hatherly musste auf seinen Kollegen warten, so dass Beukes und Buys ihren vierten Etappensieg feiern konnten.
In der Endabrechnung waren es dann 2:49 Minuten Vorsprung für die beiden erfahrenen Marathonfahrer.
Gesamtdritte wurde Vorjahres-Sieger Matthew Beers/Gawie Combrinck (NAD MTB Team, +10:41).
Sindlinger-Brüder kommen immer besser zurecht
Tobias und Gabriel Sindlinger (mtb-news.de) beendeten das Etappenrennen auf Platz zwölf (+2:39:53). Die beiden Albstädter hatten als etatmäßige Cross-Country-Fahrer ihre besten Tage bei den beiden Zeitfahr-Etappen. „Vor allem der Prolog lief top“, bestätigte Tobias Sindlinger. Den beendeten sie auf Rang acht – um dann am nächsten Tag schwer zu leiden. „Auf der ersten Etappe sind wir gestorben“, so Tobias Sindlinger. Bei ihrem ersten Südafrika-Trip kämpften die beiden Schwaben mit Wind und Untergrund, vor allem auf den Flachpassagen hätten sie zeitweise Probleme gehabt.
„Am Berg waren wir in der der Verfolgergruppe eigentlich immer die Stärksten“, erklärte Tobias Sindlinger. „Aber alles in allem lief das gegen Ende dann so wie wir uns das vorgestellt hatten.“
Das Duo war ohne Betreuung angetreten, hatte wie das Gros der Teilnehmer im Zelt übernachtet und das Cape Pioneer Trek „mehr als Abenteuer“ genommen. „Es war cool, kann man nur empfehlen“, bilanzierte Tobias Sindlinger.
Beide haben ihr Abenteuer übrigens auf mtb-news.de täglich ausführlich beschrieben.
Tobias Sindlinger führte das Interview mit Cemile Trommer