Damen: Langvad holt sich zweites Regenbogen-Jersey – Sabine Spitz nur knapp geschlagen

FOTO |Annika Langvad: Im Sprint gegen Sabine Spitz zum fünften WM-Gold ©Erhard Goller

 

Annika Langvad hat es geschafft binnen zwölf Monaten nach dem Cross-Country Regenbogen-Jersey auch das im Marathon zu erobern. Die dänische Specialized –Fahrerin gewann das WM-Rennen in Singen nach 80 Kilometern im Sprint gegen Sabine Spitz, die damit ihre achte WM-Medaille auf der Langstrecke einheimste, genauso wie Gunn-Rita Dahle-Flesjaa, die acht Sekunden dahinter Bronze gewann und Titelverteidigerin Jolanda Neff (+0:11) auf Rang vier verwies.

Bei den Damen kam es etwa 11 Kilometer vor dem Ziel zu einer etwas umstrittenen Situation. Die Einfahrt zum Singletrail am Heilsberg wollte Jolanda Neff als Erste nehmen, doch Annika Langvad drückte sich noch vorbei. Die Dänin stürzte allerdings 20 Meter später und lag neben dem Trail.

Neff fuhr vorbei und auch Sabine Spitz. Als jedoch Gunn-Rita Dahle-Flesjaa passieren wollte, da blockierte Langvad beim Versuch eilig wieder aufs Bike zu kommen, die Spur. Das empfand Gunn-Rita Dahle-Flesjaa als „nicht fair“.

Nichstdestotrotz konnte Annika Langvad bis zum letzten Anstieg am Plören, gut sechs Kilometer vor dem Ziel, die Lücke zu Spitz und Neff wieder schließen.

Am Berg ging sie ein hohes Tempo und nur Spitz konnte folgen, zu Neff ging eine Lücke auf.

Langvad und Spitz kamen gemeinsam auf den letzten Kilometer. Nachdem die Cross-Country-Weltmeisterin sich dann etwas zurück hielt, übernahm Sabine Spitz die führende Position. 500 Meter vor dem Ziel griff Langvad dann an.

„Ich bin am Hinterrad geblieben“, berichtet Sabine Spitz „Aber ich hatte nicht die Geschwindigkeit, um noch mal vorbei zu gehen.“

So blieb der 45-Jährigen die Silbermedaille, ihre achte WM-Medaille auf der Langdistanz. „Ich habe mir nichts vorzuwerfen. In der ersten Runde habe ich zwar Tempo gemacht, aber ich denke nicht, dass das zu viel war. Ich wüsste nicht, was ich hätte anders machen sollen“, erklärte sie mit einem Lächeln. „Vor zwei Jahren habe ich hier bei der EM im Sprint gewonnen, jetzt habe ich verloren. So ist halt der Rennsport.“

 

Annika Langvad, die erst kürzlich ihr Zahnmedizin-Studium abgeschlossen hat, zeigte sich fast erstaunt. “Ich wusste, es wird ein taktisches Rennen. Nach meinem Sturz musste ich wirklich kämpfen, um noch mal zurückzukommen. Ich bin sehr glücklich über diesen Sieg. Es ist ein riesiger Bonus nachdem ich mein Studium abgeschlossen habe. Ich genieße das wirklich so sehr, es ist unglaublich.”

 

Gunn-Rita Dahle-Flesjaa schaffte es noch auf den letzten paar hundert Metern an Jolanda Neff heranzufahren und ihr die Medaille zu entreißen. “Sie sah schon etwas steif aus und ich wusste, dass ich sie noch einholen kann. Es ist schade, mit der Situation im Singletrail, aber ich kann froh sein, dass ich noch Bronze gewonnen habe. Eine WM-Medaille ist eine WM-Medaille”, kommentierte die Norwegerin, für die es auch die achte WM-Medaille war.

 

Zweitbeste Deutsche war Silke Ulrich. Die Deutsche Meisterin aus München belegte Rang acht (+1:17), ein Ergebnis, das die Rechtsanwältin kaum erwarten konnte. „Mir fehlen in Singen eigentlich die Berge“, hatte sie vorher Skepsis geäußert. Tatsächlich lag sie aber in der Spitzengruppe bis die zwischen Kilometer 50 und 60 auseinander flog.

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