Weltcup Hafjell: Schulte-Lünzum erster deutscher Gesamtweltcup-Sieger
Mit einem elften Platz zum Abschluss hat sich Markus Schulte-Lünzum aus Haltern den Gesamtsieg im U23-Weltcup gesichert. Es ist das erste Mal im Cross-Country, dass ein Deutscher eine Gesamtwertung gewinnt. Der Tagessieg ging an U23-Europameister Jordan Sarrou aus Frankreich, U23-Vizeweltmeister Julian Schelb wurde Siebter.
„Das ist mega geil, mein bisher größter Erfolg“, jubelte Markus Schulte-Lünzum über den Gesamtsieg.
Der ganz große Triumph mit seinem dritten Saisonsieg zur Kristall-Trophäe zu fahren, war Markus Schulte-Lünzum nicht vergönnt. Er begann das Rennen offensiv und lag nach der ersten Runde bereits mit 16 Sekunden Vorsprung in Front.
„Ich habe mich super gefühlt und wollte das gleiche Muster fahren wie bei meinen Siegen in Albstadt und in Val di Sole“, erzählte der 22-Jährige.
Doch dann erwischte er auf einer geraden Wiesenpassage einen verdeckten Stein und erlitt Hinterrad-Defekt. Das warf ihn auf Platz 16 zurück.
„Ich wollte dann so schnell wie möglich wieder auf den elften Platz zurück. Das ist mir auch gelungen“, berichtete er weiter. „Danach habe ich diese Position nur noch verwaltet. Nach dem Pech bei der WM ist die Motivation irgendwann auch mal weg“, bekannte er.
Der elfte Platz war das Minimum für das weiße Leaderjersey, wenn der Franzose Hugo Drechou oder der Schweizer Reto Indergand gewonnen hätten. Die landeten allerdings auch nur auf den Plätzen sechs und acht, so dass Markus Schulte-Lünzum letztlich ungefährdet blieb.
„Ein bisschen ärgert es mich schon, dass ich das Ding nicht durchziehen konnte. Ich wollte zeigen, dass ich auch bei der WM gut drauf war. Immerhin hat man das in der ersten Runde gesehen. Aber heute Abend ist der Ärger weg, da wird dann richtig gefeiert“, meinte er.
Vize-Weltmeister wird aufgehalten – Martin Frey überzeugt als 16.
Julian Schelb, der sich eigentlich auch viel vorgenommen hatte, blieb am Start schon in einem Sturz hängen. „Danach bin ich auch immer wieder von den Fahrern vor mir aufgehalten worden. Die erste Runde war nicht ideal. So super war es heute nicht, aber ich bin trotzdem zufrieden“, meinte der Münstertäler, der 2:40 Minuten Rückstand aufwies und in der Gesamtwertung Rang neun belegte.
Eine starke Leistung zeigte Martin Frey aus Bad Urach, der dem jüngsten Jahrgang angehört und als 16. (+5:15) das Ziel erreichte. „Das war das geilste Rennen, das ich je gefahren bin. Endlich ist mal alles aufgegangen, obwohl ich in der letzten Runde krasse Krämpfe bekommen habe“, sagte Frey, der hinter dem zweitplatzierten Anton Cooper (+0:37) und dem Tschechen Krystof Bogar (12., +4:21) drittbester Fahrer des jüngsten Jahrgangs war.