DM Bad Salzdetfurth: Die Suche nach der Favoritin

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Ist sie die Favoritin auf den DM-Titel am Sonntag? ©Marius Maasewerd/EGO-Promotion

Weil Titelverteidigerin Sabine Spitz aus einer Verletzungspause kommt und Adelheid Morath (beide Haibike) verletzt verzichten muss, ist der Kampf um den Damen-Titel am Sonntag in Bad Salzdetfurth so offen wie schon sehr lange nicht mehr.

Alle stochern ein wenig im Nebel, wenn es um die Goldfavoritin geht. Für Hanna Klein (Lexware-Rothaus) ist klar: „Wenn Sabine am Start ist, erledigt sich die Frage nach der Favoritin. Sie hat schon oft gezeigt, dass sie auch aus einer Pause heraus stark fahren kann.“

Da muss man zustimmen, sicher. Das „Aber“, ist jedoch die Verletzung, die in den Abfahrten mental zum Hemmschuh werden kann. Ob Sabine Spitz ein so viel höheres Grundniveau hat, dass sie die fehlende Wettkampfhärte kompensieren kann, das ist eine Frage, die auch sie selbst nicht beantworten kann.
„Ich muss mich einfach überraschen lassen. Mir fehlt jegliche Orientierung. Das Ziel war dabei zu sein und danach sieht es jetzt aus“, sagt Rekordmeisterin Sabine Spitz, die auch 2010 in Bad Salzdetfurth den Titel geholt hat.

Die 11-fache Cross-Country-Meisterin spielt den Ball zurück und glaubt, dass Hanna Klein nach den Ergebnissen vom Frühjahr die erste Adresse ist.
„Es wäre cool, wenn mir noch einmal so ein Rennen gelingen würde, wie in Saalhausen“, sagt Klein. Die Worte Titel oder Medaille kommen in ihrem Vokabular nicht vor. Das ist typisch für die 25-Jährige, die nach außen nie klare Ansagen macht. Die Streckenänderung dürfte ihr eher entgegen kommen als schaden, denn die langen Anstiege sind nicht so ihr Ding.

Namen mit Fragezeichen: Brandau, Wrobel, Schmidt
Hanna Klein bringt zwei weitere Namen ins Spiel. „Lisa (Brandau) kann sich unglaublich quälen“, sagt sie, „und wenn bei Nina (Wrobel) mal alles rund läuft, dann ist sie vorne mit dabei.“
Kann man nicht widersprechen. Brandau (EBE-Racing) war in Saalhausen „konditionell“ schon wieder ganz zufrieden, nur die Kette spielte nicht mit. Es fehlt ihr noch an Kraft. Wie sich das auswirkt? Nächstes Fragezeichen!
Nina Wrobel muss sich zu Beginn des Rennens gegen Krämpfe wehren. Das ist ungewöhnlich. Krämpfe bekommt man ja eigentlich erst nach gewissen Anstrengungen. Das hängt wohl mit ihrem nach wie vor nicht richtig funktionierenden Organismus zusammen.
„Ich muss dagegen ankämpfen, dann läuft es irgendwann“, erklärt Wrobel. Wenn sich’s der Körper also mal anders überlegen sollte, dann wäre es tatsächlich kein Wunder, wenn man die ehemalige Weltklassefahrerin vom Fujibikes-Rockets Team noch weiter vorne finden würde. Wenn!
Also noch ein Fragezeichen! Bundestrainer Peter Schaupp beobachtet ihre Entwicklung jedenfalls aufmerksam.
Das nächste ? ist die Vorjahres-Dritte Silke Schmidt (Herzlichst Zypern). Die ist beruflich für das zweite Staatsexamen inzwischen stark eingespannt und wird ihr erstes Cross-Country-Rennen in diesem Jahr bestreiten. „Mehr als zehn bis zwölf Stunden pro Woche kann ich nicht trainieren. Ich fahre nicht ganz ohne Erwartungen zur DM, aber ich habe keine Ahnung wo ich stehe. Die fehlende Wettkampfhärte wird vermutlich mein größtes Problem sein“ erklärt die 25-Jährige, die bekennt ein wenig Bammel vor dem Wagnis zu haben. „Letzte will ich nicht werden“, sagt sie.

U23: Klare Favoritin Grobert
Helen Grobert (Focus XC) wäre ja noch ein interessanter Name für die Elite gewesen, doch die muss oder darf ja ihren U23-Titel verteidigen. Ihre härteste Konkurrentin ist sicher Lena Putz (Muskelkater-Genesis). Dahinter müsste nach der Papierform eigentlich Majlen Müller (Fujibikes-Rockets) die Bronzemedaille greifen.
Lena Wehrle (Lexware-Rothaus) und Saskia Hauser (Weiss Automotive) haben Außenseiterchancen.

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