DM Saalhausen: Helen Grobert im Flow zum ersten Titel

Helen Grobert auf dem Weg zum deutschen Meistertitel. Foto: Lynn Sigel
Helen Grobert auf dem Weg zum deutschen Meistertitel. Foto: Lynn Sigel

Die Favoritin hat sich ihren ersten Titel in der Elite-Kategorie geholt: Helen Grobert vom Ghost Factory Team hat sich in Saalhausen zur Deutschen Meisterin gekürt. Hanna Klein wurde überraschend Zweite vor Titelverteidigerin Adelheid Morath, beide vom BH Sr Suntour-KMC Team. Die zwölfmalige Cross-Country-Meisterin Sabine Spitz hatte zwei Defekte und wurde hinter Nadine Rieder Fünfte.

Helen Grobert und Sabine Spitz konnten sich in der ersten von sechs Runden gemeinsam absetzen. Doch am Beginn der zweiten 4,8-Kilometer-Runde sprang Spitz plötzlich vom Bike und begann sich mit ihrem Hinterrad zu beschäftigen.
Für Helen Grobert war der Weg zum ersten Elite-Titel frei.
„Ich dachte, oh nein, das darf doch nicht wahr sein, als Sabine Defekt hatte. Aber dann habe ich mich auf mich selbst konzentriert und versucht meinen Rhythmus zu fahren“, erklärte Grobert zu der Situation, die sie plötzlich konkurrenzlos machte.

Sabine Spitz musste wegen zwei Defekten passen. Foto: Lynn Sigel
Sabine Spitz musste wegen zwei Defekten passen. Hier pumpt sie ihr Hinterrad wieder auf. Foto: Lynn Sigel

Rund 50 Sekunden benötigte die 43-Jährige Spitz, um ihren Reifen aufzupumpen. Gemeinsam mit der Freiburgerin Adelheid Morath nahm sie das Rennen wieder auf.
Doch die Luft hielt nicht. Spitz musste an der nächsten Technischen Zone anhalten und ihr Laufrad tauschen. Sie holte die bis dahin auf Rang drei fahrende Nadine Rieder (Sonthofen) ein, doch dann hatte sie gleich den nächsten Defekt.

„Der war dann so, dass ich bis zur Technischen Zone laufen musste. Kann mich nicht erinnern, wann ich mal zwei solche Defekte in einem Rennen hatte“, erklärte Sabine Spitz. Sie fuhr das Rennen nur noch für die Weltranglistenpunkte zu Ende und wurde mit 8:21 Minuten Rückstand Fünfte. Nachtrag: Sabine Spitz wurde Stunden später disqualifiziert, weil ihr Betreuer in der Technischen Zone nicht im Besitz eines, von den Regularien vorgeschriebenen Betreuer-Ausweises war. Die Disqualifizierung wurde später zurückgenommen, weil der Betreuer nachweisen konnte, dass ein entsprechender Ausweis bereits beantragt wurde.

Grobert: Ich bin überglücklich
Helen Grobert fuhr in jeder Runde Bestzeit und sammelte bis ins Ziel 4:42 Minuten Vorsprung. „Ich bin überglücklich, auch für mein Team. Wir haben so eine gute Zeit zusammen“, sagte die 23-Jährige, die aus Remetschwiel stammt und in Freiburg lebt.
„In der dritten Runde bin ich mal den Berg nicht mehr so gut hoch gekommen, aber dann hatte ich meinen Flow wieder. Es hat riesig Spaß gemacht“, so Grobert.

Helen Grobert dominierte das Rennen durchgehend. Foto: Lynn Sigel
Helen Grobert dominierte das Rennen durchgehend. Foto: Lynn Sigel

Hinter ihr kämpften drei Fahrerinnen um die verbleibenden zwei Medaillen. Nadine Rieder musste in der dritten Runde Hanna Klein und auch Adelheid Morath passieren lassen.
Titelverteidigerin Morath war mit Hüftproblemen ins Rennen gegangen und konnte am Berg nicht wie gewohnt ihrer Teamkollegin Paroli bieten. Hanna Klein bot ihre bisher beste Saisonleistung und mit Silber verbuchte sie auch das beste DM-Resultat ihrer Karriere.

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Gibt alles am Berg und kann sich so die Silbermedaille erkämpfen: Hanna Klein. Foto: Lynn Sigel

4:42 Minuten Rückstand auf Helen Grobert, die aktuell Weltklasse verkörpert, wurden gemessen. „Am Anfang habe ich gleich den Kontakt verloren, weil ich im Downhill nicht vorbei gekommen bin. Als ich Adelheid vor mir sah, dachte ich: jetzt nur noch Vollgas. Es war knallhart, aber ich bin mega froh über die Silbermedaille. Meine Beine waren nicht so super“, erklärte Hanna Klein (Freiburg).

Das Podium mit Hanna Klein, Helen Grobert und Adelheid Morath. Foto: Lynn Sigel
Das Podium mit Hanna Klein, Helen Grobert und Adelheid Morath. Foto: Lynn Sigel

Adelheid Morath gratulierte Helen Grobert: „Ich freue mich für sie. Helen ist super Weltcups gefahren und hat es verdient Deutsche Meisterin zu sein. Mir war schon klar, dass es nicht gut gehen würden. Wäre ich nicht Titelverteidigerin gewesen, vielleicht wäre ich gar nicht angetreten. Ich denke, ich habe das Beste draus gemacht“, meinte Adelheid Morath.

Nadine Rieder (+6:27) blieb bis zur letzten Runde in Schlagdistanz zur Medaille, doch am Ende fehlte eine Minute auf Morath (+5:26)

Ergebnisse

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