Esther Süss: Unbezahlter Urlaub für das Ziel Olympia

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Esther Süss bei den Olympischen Spielen 2012 in London ©Daniel Wyder

Sie will’s noch mal erleben: Esther Süss (Wheeler-iXS) will in den Kampf um das zweite (Schweizer) Ticket für Rio eingreifen. Dafür investiert die Olympia-Fünfte von London noch einmal richtig und nimmt sogar unbezahlten Urlaub.

 

Esther Süss war ja bisher nur Halbtags-Profi. Eine 50-Prozent-Stelle und einen Abend als Anleiterin im Fitness-Studio sind potenzielle Leistungsbremsen, vor allem weil die Erholungsphasen kürzer kommen als bei der Konkurrenz und Trainingslager nur eingeschränkt möglich sind.

Um ihrem Ziel, ein zweites Mal bei den Olympischen Spielen dabei zu sein, möglichst große Chancen einzuräumen hat sich Esther Süss entschlossen, unbezahlten Urlaub zu nehmen. Natürlich nicht, um in Rio an die Copacabana zu liegen, sondern um auf dem Olympischen MTB-Kurs im Deodoro ihre Chance auf ein neuerliches „Diplom“ zu suchen, wie die Schweizer zu einem Top-Acht-Resultat sagen.

„Vorerst mal bis Ende Mai, bis die Selektionen gesprochen sind, mit der Option bis zu den Olympischen Spielen, falls ich dann gehen kann, was ich natürlich hoffe“, sagt die Marathon-Weltmeisterin von 2010 in einem Interview, das von Intercycle, der Eigner der Marke Wheeler, verbreitet wurde.

Top-Fünf-Resultat im Weltcup ist gefragt

Die Trauben, respektive die Selektions-Kriterien, hängen in der Schweiz hoch. Ein Top-Fünf-Resultat in einem der drei Frühjahrs-Weltcup-Rennen (Cairns, Albstadt und La Bresse) wird verlangt. Zweimal überhaupt war Esther Süss unter den Top Fünf bei einem Weltcup. 2010 als Dritte in Offenburg und 2012 als Vierte in Pietermaritzburg, wo sie im Jahr darauf WM-Bronze holen konnte.

Vergangene Saison war Rang zehn (Albstadt) das beste Resultat von Süss, die im März 42 Jahre alt wird. Immerhin war sie einige Male zweitbeste Eidgenossin, was zusätzlich Hoffnung macht.

Im vergangenen Jahr wurde Esther Süss immer mal wieder von Heuschnupfen ausgebremst. Das Malheur hofft sie mit Behandlung über die Wintermonate in den Griff zu bekommen.

Esther Süss: Wenn ich mich steigern kann, stehen die Chancen gut

Es ist davon auszugehen, dass Jolanda Neff das erste Ticket sicher hat. Die Konkurrentinnen von Süss sind in erster Linie Linda Indergand (Focus XC), Katrin Leumann (goldwurstpower-Sputnik) und Kathrin Stirnemann (Haibike-Ötztal). Sollte keine das Top-Fünf-Resultat erreichen, kommen eventuell andere Kriterien in Betracht. Alessandra Keller (Stöckli Pro Team) ist da ein Name und dem Jahrgang 1997 werden ohnehin extra Optionen eingeräumt.

„Ich denke, wenn ich mich gegenüber von letzter Saison noch etwas steigern kann, stehen meine Chancen gut!! Ich bin zuversichtlich und werde mein Bestes tun, um dieses Ziel erreichen zu können! Zudem habe ich gehört, dass der Kurs in Rio dem in London gleicht und da habe ich ja gezeigt, dass mir dieser liegt“, schätzt Süss in dem Interview ihre Möglichkeiten optimistisch ein.

Den ersten markanten Punkt ihrer Saison setzt Esther Süss beim Cape Epic. Dort tritt sie mit der Südafrikanerin Catherine Williamson, mit der sie schon mal das Cape Pioneer gewonnen hat. Beim Cape Epic will Süss „ums Podest mitfahren“.

 

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