Hadleigh Park International: Olympia-Revival mit Fumic und den Großen Drei

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Am Sonntag Schauplatz eines HC-Rennens: Der Hadleigh Park ©Hadleigh Park International

Hadleigh Park? Da war doch was! Richtig und zwar vor knapp vier Jahren: Das olympische Mountainbike-Rennen in Essex. Am Sonntag kreuzen, zumindest im Rennen der Herren, die drei damaligen Medaillengewinner wieder die Klingen. Jaroslav Kulhavy (Specialized Racing), Nino Schurter (Scott-Odlo) und Marco Fontana (Cannondale Factory Racing) sind gemeldet, dessen Teamkollege Manuel Fumic und Julien Absalon (BMC Racing) auch. Bei den Damen sind keine Medaillengewinnerinnen, aber immerhin einige Medaillenkandidatinnen für Rio, angeführt von Jolanda Neff (Stöckli Pro Team) und Jenny Rissveds (Scott-Odlo).

 

Der Hadleigh Park ist in mehrerlei Hinsicht ein interessanter Event. Für einige Olympioniken ist es das letzte Rennen vor dem im Zeichen der fünf Ringe. Nino Schurter und Jaroslav Kulhavy, zum Beispiel, lassen den Weltcup in Mont Sainte Anne aus.

Es ist also das letzte Kräftemessen auch mit dem größten Rivalen Julien Absalon.

Und weil die Strecke in Rio dem Terrain im Hadleigh Park nicht unähnlich ist, hat man auch da einen aussagekräftigen Vergleich.

Für Manche dürfte auch eine Rolle spielen, dass der Event dem HC-Status angehört, es also noch ein paar Punkte zu holen gibt, die in die Startaufstellung im Deodoro Mountainbike-Park einfließen.

Die Konkurrenz, auf die Manuel Fumic, aber auch Martin Gluth (Novus OMX) und Robin Hofmann (Haibike-Ötztal) treffen, hat fast schon olympische Qualität. Maxime Marotte (BH-Sr Suntour-KMC), Mathias Flückiger (Stöckli Pro Team), Lars Forster (BMC Racing) und Luca Braidot (Forestale) sind weitere Olympioniken. Dazu kommt noch Thomas Litscher (Multivan-Merida).

Manuel Fumic: An einigen Schräubchen gedreht

Ein echter Härtetest also für den gebeutelten Manuel Fumic, auch wenn der sich dem erst mal gar nicht aussetzen will. Zumindest nicht auf der mentalen Seite. Nach der enttäuschend verlaufenen ersten Saisonhälfte geht er „ohne große Erwartungen“ in das Rennen.

„Ich freue mich drauf, aber ich will mich nicht unter Druck setzen“, sagt Fumic. Nicht so wie er das in den vergangenen Monaten getan hat und damit ein Stück weit wohl eine Negativ-Spirale in Gang gesetzt hat, die mit Platz 34 beim Weltcup in Lenzerheide und Rang vier bei der DM in Wombach endete.

Nach der Deutschen Meisterschaft versuchte er „Luft dran zu lassen“, wie er sagt und an einigen Schräubchen zu drehen. „Vor allem an dem am Kopf“, bekennt der 34-Jährige. Wie er das gemacht hat, lässt er offen, spricht aber davon, dass er im Training „ein richtig tolles Körpergefühl“ gehabt, dass sich „ein Hebel umgelegt“ hätte.

Ob das nun eine Durchhalte-Parole ist, ein sich selbst Mut zu sprechen, oder ob die Kurve tatsächlich umgekehrt wird, das könnte sich am Sonntag in Essex zumindest andeuten. „Es wäre natürlich schön, wenn sich eine Wende andeuten würde“, sagt Fumic, was aber auch in den Raum stellt, dass er nicht unbedingt damit rechnet. Noch nicht. Aber das gehört vielleicht auch zur mentalen Strategie sich selbst nicht unter Druck zu setzen.

Damen: Neff, Rissveds..– und Ferrand Prevot?

Bei den Damen trifft Jolanda Neff bei ihrem letzten MTB-Auftritt vor den Spielen auf Ex-Weltmeisterin Pauline Ferrand Prevot (Rabo-Liv). Auch die Französin ist ja so eine Patientin, die 2016 an ihre furiosen Vorstellungen der vergangenen Jahre nicht anknüpfen konnte. Sie macht gesundheitliche Gründe dafür verantwortlich, war aber immer davon überzeugt, dass bis zum 20. August wieder alles gerade gebogen ist. Am Sonntag sollte man davon dann aber schon etwas sehen.

Jolanda Neff hat zuletzt bekundet, dass sich ihre Rückenprobleme weiter gebessert haben. Wenn sie schmerzfrei fahren kann, muss man sie als Favoritin bezeichnen.

Jenny Rissveds hat sich mit ihrem Weltcupsieg in Lenzerheide zur Medaillenkandidatin für Rio gemacht.

Die Schwedin und Linda Indergand (Focus XC) dürften im Hadleigh Park weitere Anwärterinnen auf die Podest-Plätze sein, daneben auch noch die beiden Haibike-Ötztal-Fahrerinnen Kathrin Stirnemann und Corina Gantenbein, sowie Evie Richards (100% Me) und Rebecca Henderson (Trek Factory Racing).

Deutsche Fahrerinnen sind nicht gemeldet.

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Die Strecke, so wie sie am Sonntag gefahren wird. ©Hadleigh Park International

Kurs kaum verändert

Der Kurs wurde gegenüber den Olympischen Spielen übrigens nur wenig verändert. Das „Monument“ ist nicht mehr Teil der Strecke, dafür wurde in ein „Dual Slalom“ eingebaut. Im Wesentlichen findet man aber den Kurs von London 2012 wieder.

Veranstaltungs-Website

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