Marathon in Riva: Erster Sieg für Lakata – Kaufmann auf Platz zwei

 Start-Gardasee-Marathon13_acrossthecountry_mountainbike_xcm_by-Bause
Start zum Gardasee-Marathon. In der Mitte Urs Huber, links daneben Alban Lakata, rechts Kristian Hynek. ©Bause

Alban Lakata vom Topeak-Ergon-Team hat sein Ziel in die Tat umgesetzt und zum ersten Mal die Ronda Extrema beim Bike-Marathon am Gardasee gewonnen. Der Österreicher gewann 5:13 Minuten vor dem Deutschen Marathon-Meister Markus Kaufmann (Centurion-Vaude) und genau sieben Minuten vor Urs Huber (Team Bulls).
Europameister Kristian Hynek, der lange mit Lakata in Führung lag, wurde Vierter (+9:16).

Am zweiten Anstieg, hinauf zum Sentiero dei Russi verkleinerte sich die Spitzengruppe auf vier Fahrer. Markus Kaufmann, Urs Huber, Alban Lakata und Kristian Hynek gingen gemeinsam in den folgenden, den mit neun Kilometern und rund 900 Höhenmetern längsten Anstieg zwischen Kilometer 41 und 50 hinein.
Unweit der Spitze des Berges fuhr Hynek ein wenig weg, Huber hatte ein wenig Mühe. In der folgenden Abfahrt riskierte Kaufmann nicht alles, so dass auch er mit Huber, mehr oder weniger zusammen, hinter dem Spitzenduo herfuhr.
Huber entschied sich das Tempo nicht zu forcieren, um nicht das Risiko einzugehen „zu explodieren“.

Markus Kaufmann spürte, dass er ein höheres Tempo gehen konnte wie Huber und etwa bei Kilometer 65 setzte er sich vom Schweizer ab. „Ich bin dann einfach mal zugefahren und habe mich absetzen können“, erzählte Kaufmann.

Das Spitzenduo baute indes den Vorsprung mehr und mehr aus. Alban Lakata hatte sich eine Strategie zurechtgelegt, um nach zwölf Jahren den prestigeträchtigen Gardasee-Marathon endlich zu gewinnen.
„Ich wollte als Erster in die letzte lange Abfahrt hinein gehen und versuchen dort Meter zu machen. Auf der Fläche zum Ziel bin ich ja sowieso stark. Deshalb habe ich mich entschieden mit den Reifen nichts zu riskieren. Mit dickeren Reifen konnte man da eher eine Harakiri-Linie fahren“, erklärte Lakata.

Er hatte dann auch bereits eine kleine Lücke zu Hynek gerissen, als der Tscheche einen Reifendefekt erlitt. Damit war die Sache für Lakata entschieden.
„Kristian hat einen starken Eindruck gemacht, aber ich glaube, ich wäre in der Abfahrt vollends weg gekommen. Ich freue mich über meinen ersten Sieg am Gardasee, das wird heute noch gefeiert“, meinte der Österreicher, der für die 94 Kilometer 4:20:39 Stunden benötigte.
Kristian Hynek verlor durch seinen Defekt noch den Platz auf dem Podest. Markus Kaufmann und Urs Huber überholten den Europameister.
Für Markus Kaufmann war der zweite Platz auch das beste Gardasee-Resultat seiner Karriere. „Ich habe schon am vergangenen Wochenende in Durach (2. hinter Jukka Vastaranta) gemerkt, dass die Form kommt und war vor dem Start ganz schön nervös. Das ist ein schöner Erfolg für mich“, kommentierte der Meckenbeurener.

Drei weitere Deutsche in den Top-Ten
Jukka Vastaranta wurde Fünfter vor Karl Platt (Team Bulls), dem ein starkes Schlussviertel ergebnistechnisch nichts mehr nutzte, aber zeigte, dass er „durchziehen kann“. Mit Blick auf seinen Infekt, der ihn zuletzt beeinträchtigt hatte, meinte Platt: „Ich wollte letztes Wochenende in Durach eigentlich fahren, aber dann war es kalt und ich wollte mit meiner Erkältung nichts riskieren. Das Rennen hat mir gefehlt, die Spritzigkeit war nicht da. Als die in einen höheren Bereich rein gefahren sind, musste ich Tempo rausnehmen.“

Matthias Leisling (BlackTusk) landete auf Rang acht und war eher enttäuscht. „Ich hatte mir ehrlich gesagt mehr erhofft. Zwei Stunden konnte ich mithalten und dann halt nicht mehr. Das ist nicht Fisch, nicht Fleisch“, meinte Leisling.

Tim Böhme (Team Bulls) wurde Neunter und nahm alles mit, was er nächsten Sonntag in Singen nicht haben will. „1,5 Stunden konnte ich mithalten, dann habe ich ein bisschen kaputt gegangen“, erzählte er. Für das Resultat waren dann auch noch ein verbogenes Schaltwerk (durch einen Ast), eine verpasste Brille in der Verpflegungszone und schließlich noch ein Plattfuß verantwortlich. „Dass mir die Wettkampfhärte noch fehlt, damit musste ich rechnen. Ich hoffe bis nächsten Sonntag kommt noch ein Leistungssprung“, so Böhme.

Bei den Damen erreichte Mary McConneloug (Kenda-Stansnotubes) nach 5:20:39 Stunden als Erste das Ziel und war damit über die 94 Kilometer mit ihren 3813 Höhenmeter genau eine Stunde langsamer als Lakata.
Katrin Schwing (Trek) kam als Zweite schon mit fast 39 Minuten Verspätung ins Ziel. Kerstin Brachtendorf (Fiat-Rotwild) wurde in ihre Wahlheimat Dritte (+43:49).

Jochen Käß (Centurion-Vaude) bog an seinem 32. Geburtstag auf die Ronda Grande ab und wurde dort im Sprint von Teamkollege Daniel Gaißmayr aus Österreich bezwungen. „Ich glaube, das war heute die richtige Entscheidung. Am Mittwoch und Donnerstag habe ich mich im Training besser gefühlt, aber insgesamt bin ich nach meiner langwierigen Krankheit einfach noch nicht so weit“, sagte Käß.
Ergebnisse

Ergebnisse

Facebook Auto Publish Powered By : XYZScripts.com