Marathon-WM: 66 Medaillen, 13 Weltmeister, 3 Kontinente

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Im südafrikanischen Pietermaritzburg werden am Sonntag die zwölften Marathon-Weltmeisterschaften in der Geschichte des Mountainbike-Sports ausgetragen. Die größten Favoritinnen und Favoriten kommen aus Europa; von dort kommen auch die meisten der gemeldeten Athleten. Achtung: Statistik!

40 Damen und 96 Herren stehen auf den Meldelisten für Pietermaritzburg. 64/140 waren es 2013 in Kirchberg. Das hängt sicher damit zusammen, dass der Mountainbike-Sport stark europalastig ist, auch wenn gerade in Südafrika die Disziplin sehr populär ist. Kollege Armin M. Küstenbrück hat die Meldungen prozentual aufgeschlüsselt:

Herren:
29,1 % Südafrikaner
13,5 % Amerika, Asien und Ozeanien
4,2% Rest-Afrikaner (davon keiner aus Zentral- und Nordafrika)
51,2 % Europäer (davon 12,5% Deutsche)

Damen:
45,0 % Südafrikanerinnen
5,0 % Amerika & Ozeanien (keine einzige Asiatin)
5,0 % Rest-Afrika (Namibia und Mauritius)
45 % Europäer ( auch hier: 12,5 % Deutsche)

Die absoluten Zahlen verdeutlichen einmal mehr, dass die ominöse UCI Marathon World Serie, die ja vor allem den Sinn hatte, mehr Teilnehmer zur Marathon-WM zu lotsen, ihr Ziel verfehlt. Auch 2013 und 2012 bei Weltmeisterschaften in Europa war das so.
Wie viele von den 40/96 tatsächlich am Start stehen, wird sich am Sonntag zeigen. Elisabeth Brandau (EBE-Racing, „nicht gut genug in Form“) und Daniel Gathof (Craft-Rocky Mountain, Nasenbeinbruch) haben ihren Verzicht bereits kundgetan.

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66 Medaillen wurden bei elf Auflagen einer Marathon-Weltmeisterschaft bisher verteilt. Die Frage, welches Land die meisten davon bunkert, kann man sich eigentlich schenken. Oder hätte jemand eine andere Antwort gehabt als: die Schweiz?!
Acht Titel, drei Silber- und fünf Bronze-Medaillen liegen in irgendwelchen eidgenössischen Vitrinen rum. Kein Wunder, dass mit Christoph Sauser (Specialized) und Esther Süss (Wheeler-iXS) vor der zwölften Marathon-WM wieder (mindestens) zwei Schweizer zu den hoch gehandelten Kandidaten gehören.

Gemessen an der Zahl der Medaillen folgt – hätten Sie’s gedacht? – Deutschland an zweiter Stelle. Eine Goldene, fünf Silberne und zwei bronzene Plaketten gehen auf das Konto des von deutschen Bikern. Neben Sabine Spitz (siehe unten) sind das noch Sandra Klose, Carsten Bresser (beide Bronze 2003) und Moritz Milatz (Silber 2012).
Führt man das Ranking nach Wertigkeit, dann liegt Norwegen, oder genauer: Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Multivan-Merida) an zweiter Stelle. Fünf Titel und eine Silbermedaille hat die 41-Jährige alleine abgegriffen.
Dänemark und Belgien haben zweimal Gold eingefahren, die verbleibenden vier Titel gehen an Polen, Italien, Griechenland und Österreich.

Interessant ist, dass für Frankreich bisher einzig Thomas Dietsch (Team Bulls) eine silberne und eine bronzene WM-Medaille einfahren konnte. Die Disziplin scheint im Land der Olympiasieger Absalon und Bresset nur wenig zu interessieren.

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Schlüsselt man die Medaillen-Ansammlung nach Kontinenten auf, dann spiegelt sich die europäische Übermacht in den Meldezahlen mehr als deutlich wieder. Nur drei Medaillen gingen bisher an Nicht-Europäer. Silber und Bronze an Hector Leander Paez (i.idroDrain-Bianchi) aus Kolumbien und Bronze an den Südafrikaner Burry Stander (†).

Das Edelmetall verteilt sich also auf drei Kontinente. Übrigens ist es auch das erste Mal überhaupt, dass eine Marathon-WM nicht in Europa ausgetragen wird.

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13 verschiedene Sportler wurden bisher zu Weltmeisterinnen und Weltmeister gekürt. Die besten Marathon-Fahrerinnen und –Fahrer bei der WM, in Gold-Silber-Bronze:

Damen
Gunn-Rita Dahle-Flesjaa 5-1-0
Annika Langvad (Den) 2-0-1
Sabine Spitz 1-4-0
Esther Süss 1-1-3
Petra Henzi (Sui) 1-1-2
Maja Wloszczowska (Pol) 1-0-0

Herren

Christoph Sauser 3-1-1
Roel Paulissen (Bel) 2-0-1
Thomas Frischknecht (Sui) 2-0-0
Alban Lakata (Aut) 1-2-0
Massimo de Bertolis (Ita) 1-0-0
Ralph Näf (Sui) 1-0-0
Periklis Ilias (Gre) 1-0-0

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