Neue Formation: Möbel Märki für die Vize-Weltmeisterin

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Neues UCI-Team mit Irina Kalentieva an der Spitze ©Märki

Die zweifache Weltmeisterin Irina Kalentieva fährt 2015 für das neu gegründete Möbel Märki MTB Pro Team aus der Schweiz. Vom Stöckli Pro Team kommt Matthias Stirnemann und eine Polin bleibt erst mal in Warte-Stellung. Der frühere Schweizer Nationalcoach Beat Stirnemann fungiert als Team-Manager.

„Ich wollte noch sagen: ich bin noch auf der Suche nach einem neuen Team.“ Das verkündete Irina Kalentieva auf der Pressekonferenz nach dem WM-Rennen in Hafjell, wo sie im vergangenen September mit Silber dekoriert wurde. Mit einem Grinsen, weil sie sich der ungewöhnlichen Ansage in diesem Zusammenhang bewusst war. Aber es war ihr ernst.

Mit dem russischen RusVelo-Team lief es über das Jahr hinweg nicht optimal. Hintergrund war auch der Unfall-Tod des Polen Marek Galinski (März 2014), der als russischer Nationaltrainer dafür verantwortlich zeichnen sollte und von dem Kalentieva seit Mitte 2013 auch trainiert wurde.

Dennoch gewann sie am Ende der Saison ihre insgesamt achte WM-Medaille. Das war mit ein Anlass für die inzwischen 37-Jährige ihre Karriere fortzusetzen. Die Werbe-Maßnahme in Hafjell fruchtete allerdings nicht wirklich. So sprang Roger Märki, ein enger Freund der studierten Sportwissenschaftlerin, in die Bresche.

„Die Motivation für die Gründung des „Möbel Märki MTB Pro Team“ ist, dass wir Irina beste Voraussetzungen für die restliche Zeit Ihrer Karriere bieten möchten“, benennt Roger Märki denn auch ohne Umschweife seine Motivation.

Märki langjähriger Radsport-Sponsor
Der Möbel-Händler ist indes im Radsport kein Unbekannter. In seiner Kindheit, vor rund 40 Jahren, sponserte das Familien-Unternehmen ein Straßen-Team (Möbel Märki-Bonanza) und war dann auch im Cyclo-Cross als Team-Sponsor präsent, unter anderem mit dem Vater von Thomas Frischknecht, Peter, sowie dem mehrfachen Weltmeister Albert Zweifel.
In der nächsten Generation Straßenfahrer waren Leute wie die Tour-de-France-Sieger Greg Lemond und Bernard Hinault, die mit dem Möbel-Märki-Logo unterwegs waren. Roger Märki ist also in den Radsport hineingewachsen und groß geworden.

„Beim Aufbau des Mountainbike-Teams konnte ich von Anfang an auf die guten Erfahrungen und die große Hilfsbereitschaft von Beat Stirnemann zählen“, erklärt Roger Märki. „Da war es naheliegend seinen Sohn Matthias mit ins Team zu nehmen.“ Der hatte beim Stöckli Pro Team keinen Anschluss-Vertrag mehr bekommen. Beat Stirnemann wirkt als Team-Manager, mit Unterstützung von Roger Märki selbst und teilweise der Russischen Nationalmannschaft.

Die Dritte im Bunde für das UCI-Team ist Katarzyna Solus-Miskovicz. Die Polin ist aktuell Weltranglisten-26. und Polnische Vize-Meisterin. Auf sie muss das Team allerdings erst mal verzichten. Die 26-Jährige ist schwanger geworden.
Ihr Mann arbeitet im Team als Physio und dessen Freund wird als Mechaniker mit dabei sein.
Als vierter Fahrer steht noch Luca Märki auf der Liste. Der Sohn von Roger Märki fährt nächstes Jahr in der Junioren-Kategorie. Insofern ist auch das Mountainbike-Team der Möbel-Firma eine Art Familien-Unternehmen.

Das Quartett wird auf Scott-Bikes unterwegs sein. „Scott konnte das Team innert vernünftiger Zeit und zu annehmbaren Konditionen ausstatten. Wir können uns auch auf die guten Dienste von Werner Stutz und seinem Radsport-Geschäft in Fahrwangen verlassen“, sagt Roger Märki. Die Wettkampf-Jerseys liefert Maisch.

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Für sie wurde das Team formiert: Irina Kalentieva auf dem Weg zu WM-Silber in Hafjell ©Erhard Goller

Ein, zwei oder drei Jahre? Nach heutigem Wissenstand
Was die Perspektive des Teams angeht, so hängt das von den Karriere-Plänen Irina Kalentievas ab. „Nach heutigem Wissensstand wird das Team so lange bestehen, wie Irina zu biken gedenkt. Ich sage mal, ein bis drei Jahre“, beziffert Märki die Dauer des Engagements. Allerdings, betont der Unternehmer, auf dem Heck ihres Autos steht: „Irina Kalentieva auf dem Weg nach Rio 2016.“

Mit welchen Zielen geht das Team in die Saison 2015? Rober Märki gibt eine eher branchenuntypische Antwort: „Wir wollen Spaß haben und das Beste tun, zu was wir in der Lage sind. Wir wollen im Team achtsam mit einander umgehen und uns gegenseitig unterstützen. Wenn es für Podiumsplätze reicht, werden wir uns spitzbübisch darüber freuen.“ Man wolle „sympathisch und professionell“ rüber kommen.

Zum ersten Mal wird man das Möbel Märki MTB Pro Team in einer Kooperation mit dem Giant-Swiss-Team beim Andalusia Bike Race (22.-27.2.) im Einsatz sehen. Irina Kalentieva geht mit Michelle Hediger (Giant-Swiss) und Matthias Stirnemann mit Marc Stutzmann (Giant-Swiss). Dort soll Equipment und organisatorischer Ablauf mit dem Betreuer-Team erstmals getestet wird.
Das Giant-Swiss Team wird von Regula Stirnemann geleitet, womit das alles auch gewissermaßen in der Familie bleibt.

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