Offroad-Notizen: Drei Ghost-Siege und eine illustre Gesellschaft
Schweden, Holland und Österreich, die Geister spuken überall – erfolgreich. Ein Italiener feiert ein erfolgreiches Comeback und in der Schweiz stürzen sich jede Menge bekannte Namen ins Trail-Abenteuer. In Norwegen hat die Rekord-Weltcupsieger ihren 3,5-Kilo-Rucksack am schnellsten transportiert. Offroad-Notizen.
Ex-Sprint-Weltmeisterin Alexandra Engen (Ghost Factory Racing) hat im EM-Austragungsort Huskvarna ein Rennen gewonnen. Der Kurs war bei dem kleinen nationalen Rennen allerdings deutlich einfacher als bei den Europameisterschaften, so die Schwedin in einer Ghost-Pressemitteilung.
„Ich hatte gute Beine und konnte mein Programm abspulen. Jetzt freue ich ich auf das Weltcup-Finale in Andorra.“
Alexandra Engen war beim letzten Weltcup in Mont Sainte Anne wieder in den Top Ten aufgetaucht. Allerdings nur eineinhalb Runden lang. Dann war die Kraft auf einmal weg und Engen quälte sich nur noch ins Ziel (27.). Warum das so war, darüber konnte sie nur spekulieren. „Ich hatte nicht das Gefühl überzogen zu haben. Aber scheinbar muss ich mich doch erst wieder an das Körpergefühl gewöhnen.“
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Auch Teamkollegin Elisabeth Osl verbuchte am Wochenende einen Sieg. In Ottenschlag, Österreich gewann sie das C2-Rennen „Rund um den Roadlberg“ vor der Slowakin Janka Stevkova-Keseg und Hana Jekozva aus Tschechien.
„Das war ein sehr cooles Rennen mit einer tollen Strecke. Ich habe die letzten Woche viel trainiert und habe jetzt noch einmal eine Rennbelastung gebraucht. Das fühlt sich doch noch einmal anders an als ein intensives Training.“
Bei den Herren siegte Gerhard Kerschbaumer (Bianchi-Counterveil), der den Wettkampf-Faden nach einer Pause wieder aufgenommen hat. Mit 1:38 Minuten Vorsprung auf Karl Markt und 5:27 Minuten vor dessen Teamkollegen Gregor Raggl (beide Haibike-Ötztal)
„Für uns war es ein sehr wichtiges Rennen, da wir in den vergangenen Wochen eine Rennpause eingelegt haben“, erzählt Gregor Raggl. „Jetzt sind Karl und ich wieder im Rennmodus und wollten das Weltcupfinale in Andorra nutzen, um wichtige Punkte zu sammeln.“
Jakob Hartmann (CEP Racing) belegte Rang sechs (+10:06).
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Und noch ein Sieg für das Team Ghost Factory Racing: In Zoetermeer, wo 2009 die Europameisterschaften stattgefunden haben. Dort hatte Anne Terpstra im vergangenen Jahr ihren Niederländischen Meister-Titel verteidigt und auch dieses Jahr war sie auf dem Gelände die Schnellste. Die Olympia-15. gewann mit 5:27 Minuten Vorsprung auf Annemarie Worst und 6:07 Minuten vor Sophie von Berswordt-Wallrabe.
Bei den Herren gewann Sebastian Carabin (Merida-Wallonie) im Sprint vor Ruben Scheire (Habitat MTB Team). Dritter wurde der niederländische U23-Meister Milan Vader, 21 Sekunden dahinter.
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Noch mal Ghost Factory Racing: In der Pressemitteilung ist auch vermerkt, dass Anne Terpstra und Lisi Osl gemeinsam das Perskindol Swiss Epic bestreiten werden. Beim Etappenrennen von Zermatt nach Verbier (12. bis 17. September) werden unter anderen auch Jolanda Neff und Alessandra Keller (Stöckli Pro Team) am Start sein.
Bei den Herren sind die zweifachen Zweiten Jochen Käß und Daniel Geismayr (Centurion-Vaude) am Start, genauso wie das Topeak-Ergon-Duo Alban Lakata und Kristian Hynek, der nach seinem Schlüsselbeinbruch von der Transalp wieder ins Geschehen eingreift.
Olympiaseiger Nino Schurter wird mit Matthias Stirnemann (Scott-Odlo/Möbel Märki) an den Start gehen. Für Multivan-Merida wollen José Hermida und Thomas Litscher mitmischen. Specialized schickt U23-Weltmeister Sam Gaze und dessen Mentor Christoph Sauser ins Rennen. Eine illustre Gesellschaft also, die sich da in das trail-lastige Abenteuer stürzt.
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Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Multivan-Merida) hat die 24. Auflage des Birkebeiner Rittet von Rena nach Lillehammer gewonnen. Die Norwegerin siegte in ihrer Heimat 2:08 Minuten vor der schwedischen Marathon-Spezialistin Jennie Stenerhag, die Hielke Elferink (Craft-Rocky Mountain) in einem knappen Finish um eine Sekunde auf Platz drei verwies.
Auch bei den Herren lag ein Norweger ganz vorne. Der etatmäßige Straßenfahrer Asmund Lovik zwölf Sekunden vor dem schwedischen Mountainbiker Emil Lindgren (Sernebike-Allebike) und weitere drei Sekunden vor Eskil Evensen-Lie aus Norwegen.
Den nahezu flachen 86 Kilometer langen Kurs muss man mit einem mindestens 3,5 Kilogramm schweren Rucksack bestreiten.