Olympia 2016: Die Entscheidung in der Schweiz ist gefallen

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(Vor-)Freude über die Olympia-Nominierung, aber nur für einen. Die Flückiger-Brüder in La Bresse ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Dass Jolanda Neff und Nino Schurter das Schweizer Aufgebot für die olympischen Mountainbike-Rennen anführen, ist natürlich keine Überraschung. Und dass Linda Indergand die zweite Dame ist, auch nicht. Doch Nummer zwei und drei bei den Herren, die Swiss Olympic heute Nachmittag bekannt gab, waren nicht so zwangsläufig.

 

Neben Weltmeister Nino Schurter (Scott-Odlo) haben drei weitere Schweizer die interne Olympia-Norm erfüllt. Florian Vogel (Focus XC) gleich dreimal, Lars Forster (BMC Racing) und Mathias Flückiger (Stöckli Pro Team) nur je einmal.

Dennoch hat Florian Vogel am Sonntag in Gränichen schon darüber spekuliert, dass er wohl das Nachsehen haben würde. In La Bresse hatte er nach Magen-Darm-Problemen in den Tagen zuvor nicht mit voller Kraft dagegen halten können.

Und er sollte Recht behalten. Das Gremium von Swiss Cycling, die Nationaltrainer Bruno Diethelm, Edi Telser und Leistungssport-Chef Thomas Peter, hat sich für die beiden jüngeren Kandidaten entschieden.

Während Vogel 34 Jahre alt ist, zählen Mathias Flückiger (noch) 27 und Lars Forster (noch) 22 Lenze und werden nun neben Gold-Kandidat Nino Schurter die Schweiz in Rio vertreten.

Dass nicht nur die nackten Resultate herangezogen werden, das hatte Bruno Diethelm gegenüber acrossthecountry.net bereits in La Bresse klar gemacht. Perspektiven spielten dabei auch eine Rolle.

Die Erfahrung, auch von bereits zwei Olympischen Teilnahmen, die Florian Vogel in die Waagschale werfen konnte, wurde geringer bewertet. Verdient hätten es natürlich alle und noch ein paar mehr Eidgenossen.

Damen: Nur zwei Norm-Erfüllerinnen

Bei den Damen war die Sache etwas einfacher, obschon man da auch ohne Zögern mehr als zwei Fahrerinnen hätte nominieren können. Und noch dazu sind vier davon unter 24 Jahre alt. Welch viel versprechende Zukunft für den Schweizer Cross-Country-Sport.

Jolanda Neff (Stöckli Pro Team) und Linda Indergand (Focus XC), beide Jahrgang 93, haben als einzige Fahrerinnen konkret die Norm erfüllt. Alessandra Keller (Stöckli Pro Team) schrammte als Sechste zweimal knapp vorbei.

Als Athletin des jüngsten Jahrgangs (1997) hätte man Sina Frei (jb Brunex Felt) auch noch nominieren können. Wenn sie bei „speziell definierten Rennen“ (Zitat aus dem Selektions-Konzept) „herausragende Leistungsstärke“ gezeigt hätte.

Das hat die U23-Weltcup-Leaderin gewiss, doch der direkte Vergleich mit Linda Indergand bis zum Ende des Nominierungszeitraums fiel mit 1:1 Unentschieden aus.

Sina Freis Team-Chef Joe Broder wollte den Ball flach halten. „Sina fährt eine großartige Saison, aber ich denke, Olympia, das wäre noch zu früh gekommen“, meinte er am Sonntag am Rande des Swiss Bike Cup in Gränichen. Er setzt lieber auf nachhaltige und langfristige Entwicklung seiner Fahrerin.

Doppelstart für Jolanda Neff

Die Schweizer schicken damit vier Neulinge und einen „alten Hasen“ zu den Olympischen Spielen nach Brasilien. Einzig Nino Schurter hat bereits Olympia-Erfahrung (2008 und 2012).

Jolanda Neff darf sie allerdings gleich doppelt machen. Sie wurde auch für das Straßenrennen nominiert. Den einen Startplatz für die Schweiz hat sie im Prinzip selber (mit-)erkämpft durch ihre Ergebnisse in diesem Frühjahr.

 

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