Olympia 2016: Straßenweltmeister Sagan fährt Cross-Country
Aus der Slowakei kommt die Nachricht, dass sich die dortigen Entscheidungsträger entschieden haben, den Straßenweltmeister für das olympische Mountainbike-Rennen zu nominieren. Peter Sagan (Tinkoff) wird sich nach der Tour de France auf die Cross-Country-Disziplin konzentrieren.
Der slowakische Verband hatte einen Antrag auf eine Wildcard für Sagan gestellt, doch das kam nicht zum Tragen. Peter Sagan wurde vom slowakischen olympischen Komitee über den einen Platz für das MTB-Rennen nominiert, der ihnen regulär zur Verfügung steht. Damit schauen Michal Lami, aktuell 32. der Weltrangliste, und Martin Haring (95.) in die Röhre. Dass Sagan seinen Platz im Straßen-Rennen zur Verfügung stellt, hilft ihnen auch nichts.
Peter Sagan war 2008 Junioren-Welt- und Europameister, aber 2010 endgültig ins Straßenmetier gewechselt. Weil er auf dem schweren olympischen Straßenkurs in Rio keine Chance sieht, kam er auf die Idee in Brasilien im MTB-Rennen anzutreten. Nicht nur um dabei zu sein, wie die tschechische Website mtbs.cz einen Verantwortlichen aus dem Verband zitiert. Sondern um „vorne dabei zu sein“.
Nach der Tour de France wolle sich Peter Sagan vier Wochen lang konkret auf das MTB-Rennen vorbereiten. London-Olympiasieger Jaroslav Kulhavy ist bezüglich Sagans Möglichkeiten im Cross-Country etwas skeptisch. Zumindest so kurzfristig.
„Ich weiß, er besitzt gute technische Fähigkeiten, aber ich denke nicht, dass er einen Monat nach der Tour de France in der Lage ist, um eine Medaille mitzukämpfen. Ich denke er kann in die Top Ten fahren und auch etwas besser“, meint der Tscheche gegenüber mtbs.cz.
Und Florian Vogel, der in der Schweiz nicht nominiert wurde: „Das ist cool für unseren Sport. Jetzt tut es mir noch mehr leid, dass ich es nicht nach Rio geschafft habe“, meint Vogel. Allerdings stimmt auch er Kulhavy zu: „Ich glaube nicht, dass er viel mehr machen kann als die Top Ten.“