Olympia-Qualifikation wird noch mal aufgemacht
Zwei Weltcups im Frühjahr 21 werden für die Nationenwertung noch herangezogen
Das Fenster für die Qualifikation zu den olympischen Spielen in Tokio 2021 wird noch mal einen Spalt weit geöffnet. Im Frühling 2021 sollen noch zwei Weltcup-Runden zur Ermittlung der Startplätze pro Nation herangezogen werden.
In der Pressemitteilung des Radsport-Weltverbands UCI, in der es um die Neu-Terminierung des Weltcup-Kalenders und der WM ging, steckte am heutigen Freitag (15.5.) auch die Nachricht, dass man das Nationenranking für die auf 2021 verschobenen olympischen Spiele in Tokio noch mal neu definierte.
Die Weltrangliste der Cross-Country-Biker wurde vom Radsport-Weltverband am 3. März eingefroren, nachdem da verschiedene Länder bereits keine Rennen mehr ausrichten konnten, bzw. die Reisemöglichkeiten eingeschränkt waren.
Jetzt heißt es in der Mitteilung, dass zwei Weltcup-Rennen der Saison 2021 noch mit in die Kalkulation einbezogen werden sollen.
Welche das sein werden, ist noch nicht klar, zumal der Weltcup-Kalender 2021 erst im Juni verabschiedet werden wird. Sofern die geplanten Daten im Frühjahr nicht revidiert werden, könnten das die zwei Weltcups Anfang (9.5.) und Mitte Mai (16.5.) sein.
Rein spekulativ könnte das zum Beispiel das Duett Albstadt und Nove Mesto (Tschechische Republik) sein. Als Auftakt ist allerdings für 10. und 11. April ein Weltcup außerhalb Europas geplant, möglicherweise in Südamerika. Dass man nur zwei Weltcup-Events in Betracht ziehen will, spricht für eine europäische Kombination.
Aus den Zeilen der PM muss man schließen, dass die Weltcup-Rennen und die WM im Herbst nicht mit reingerechnet werden. Einerseits vermutlich weil so viele ja auch nicht ausgefallen sind, zweitens weil die WM in Albstadt auch nicht gezählt hätte (nach Qualifikationsende). Überdies muss man sich darüber bewusst sein, dass im September und Oktober noch Reisebeschränkungen herrschen könnten, die einige Nationen vom Punktesammeln mehr oder weniger ausschließen.
Die deutschen Biker müssen noch mal kämpfen
Mit Blick auf den am 3. März eingefrorenen Gesamtstand heißt das, dass sowohl die deutschen Frauen als auch die deutschen Herren noch mal ihre siebte Gesamtposition verteidigen müssen. Würden sie auf Rang acht zurückfallen, dürfte nur je ein Sportler, eine Sportlerin nach Tokio fliegen (sofern Olympia dann tatsächlich stattfindet).
Die deutschen Herren haben ein Polster von 314 Punkten auf die Tschechische Republik. Das klingt viel, ist es unter bestimmten Umständen aber nicht. Dem Sieger werden 250 Punkte gut geschrieben, dem Zweiten 200, der Zehnte bekommt 95 Zähler. Drei Fahrer zählen in die Wertung.
Bei den Deutschen sind das aktuell Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing), Georg Egger und Max Brandl (beide Lexware). Wenn Manuel Fumic seine Karriere nicht noch über dieses Jahr hinaus verlängert, dann fehlt der Fahrer, der vermutlich die meisten Punkte sammeln würde. Auch wenn Ben Zwiehoff (Centurion-Vaude) nicht allzu weit dahinter ist, könnte es vor allem dann gefährlich werden, wenn Jaroslav Kulhavy (Specialized) zu alter Stärke zurückfinden würde. Auch Ondrej Cink (Kross Racing) ist zu Weltklasse-Leistungen fähig.
Die deutschen Damen sind sogar nur 143 Zähler vor den Italienerinnen. Und nur 72 Punkte hinter den Französinnen.
Da wird man im Winter noch mal kalkulieren müssen. Auch ob es sich lohnt, wenn Ronja Eibl (Alpecin-Fenix) freiwillig von der U23 in die Elite-Kategorie aufsteigt. Und was Adelheid Morath (Trek) plant.
Unabhängig von der individuellen Qualifikation, die vermutlich auch noch mal geöffnet wird, birgt das einiges an Spannung. Bei den Sportlern ist diese Art von Aufregung zwar nicht so beliebt, birgt sie doch zusätzlichen Stress. Da es sich aber nur um zwei Rennen handelt, in denen man sowieso schnell fahren will, hält sich das in diesem Fall aber in Grenzen.