Sprint-DM Ortenberg: Titelverteidiger Simon Stiebjahn und seine Konkurrenten

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Will seinen Titel in Ortenberg verteidigen: Simon Stiebjahn ©Erhard Goller

Vor der Sprint-DM in Ortenberg werden bei den Herren eine Hand voll Favoriten genannt. Vize-Europameister Heiko Hog (Freiburger Pilsner-AfK) gehört dazu, genauso wie Titelverteidiger Simon Stiebjahn (Team Bulls) und einige andere. Ein Top-Favorit lässt sich allerdings nicht ausmachen. Dafür gibt es im Eliminator-Wettbewerb zu viele Überraschungsmomente.

Vize-Europameister Heiko Hog muss sich damit auseinandersetzen, dass er zu den Favoriten im Kampf um eine DM-Medaille gehört. Auch wenn er in seinen Prognosen lieber zurückhaltend ist, wie er im Interview gesagt hat.

Simon Stiebjahn kennt die Position als Titelkandidat und sein Ziel ist auch klar: „Ich fahre mit dem Ziel Titelverteidigung“, sagt Stiebjahn. Als Top-Favoriten sieht er sich aber auch nicht. „Es wird sicher schwer gegen Heiko Hog, David Horvath und Heiko Gutmann“, sagt Stiebjahn. Aber auch weil er selbst in jüngster Zeit mit der Transalp und dem Trans-Schwarzwald lange Etappenrennen gefahren ist. Allerdings hat der Allrounder den Wechsel der Disziplinen bisher immer gut hinbekommen.

„Je länger der Wettbewerb, desto größer werden meine Chancen“, spricht Stiebjahn seine Qualitäten an. Das gilt für die zu fahrende Distanz selbst, als auch für den gesamten Wettbewerb. Wenn er ins Finale kommt, wird er auch der Mann sein, den es zu schlagen gilt.

Stiebjahn nennt die beiden Lexware-Fahrer David Horvath und Heiko Gutmann als Konkurrenten. David Horvath hat seine Fähigkeiten im Sprint schon mehrfach unter Beweis gestellt. Bei den Sprints der KMC Bundesliga war er zweimal Zweiter und einmal Dritter. Damit führt er auch die Sprint-Gesamtwertung der Serie an.

„Ich bin in einer guten Verfassung und habe bei den letzten Sprints immer gezeigt, dass ich vorne mitfahren kann“, sagt Horvath. Dass er zu den Favoriten gezählt wird, das ändere für ihn aber die Situation. „Die anderen schauen auf mich und damit muss ich erst mal klar kommen.“
Ihm dürfte der eher flache Kurs in Ortenberg, der in Richtung Ziel viele Richtungsänderungen aufweist, durchaus entgegen kommen. Horvath und Hog bestreiten zwei Tage später auch die WM in Andorra. Daher spricht Horvath auch von einem „letzten Formcheck“, den die DM für ihn darstellt. Was der 19-Jährige Freiburger aber nicht so verstanden haben will, dass es für ihn nicht um eine Medaille geht.

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Die zwei Heikos mit Medaillen-Ambitionen: Vorne Gutmann, dahinter Hog ©Erhard Goller

Sein Teamkollege Heiko Gutmann gehört seit der Einführung des Sprint-Wettbewerbs in die Bundesliga im Jahr 2008 zu den besten deutschen Athleten in diesem Wettbewerb. Er war der erste Gesamtsieger in dieser Disziplin. Zweimal war beim Weltcup Sechster, vergangenes Jahr gewann er DM-Bronze und besiegte in Heubach den damaligen Weltmeister Paul van der Ploeg. Er ist quasi der Routinier unter den Sprintern.

Der 28-jährige Münstertäler geht gelassen in die Sprint-DM. „Es kann viel passieren“, spricht er aus Erfahrung. „Ich werde versuchen locker an die Sache ran zu gehen. Wenn man zu viel will und verkrampft, dann geht’s in die Hose“, meint Gutmann.

Marco Schätzing (Fujibikes-Rockets) hat man vor jedem Sprint in Deutschland auf der Rechnung, er konnte auch schon über gute Resultate jubeln, aber für eine DM-Medaille hat es bisher noch nicht gereicht. „Ich will nicht nur der schnellste Daddy sein, sondern habe meinen beiden Mädels (Tochter und Frau) daheim versprochen, um Edelmetall mitzumischen, wenn sie dem Papa frei geben“, sagt Schätzing launig.

Nachdem er sich in den vergangenen Jahren mehrfach verletzt hat, soll es diesmal klappen. „Ich will meine Pechsträhne bei den letzten Bundesliga-Rennen ablegen und kämpfe was geht“, so Schätzing, der aus Halbersleben kommt.
Er war vor zwei Wochen auch bei der City-Sprint-Serie in Belgien dabei und erreichte dort zweimal das Halbfinale.

Auch Vitus Wagenbauer vom TV Miesbach sollte man auf der Rechnung haben. Der hat bei den drei Wettbewerben des City Mountainbike die Plätze sieben, acht und zwölf belegt und war auch Zwölfter bei der EM.

Der Sprint besitzt immer Überraschungs-Potenzial. Zumal auch Junioren mit am Start sein dürfen, tauchen oft junge Fahrer auf, die ihre Fähigkeiten da erst entdecken. Zum Beispiel hat der noch nicht mal 17-jährige Alexander Bunn (Hürtgenwald) hat in Belgien mit starken Quali-Zeiten auf sich aufmerksam gemacht.
David Bertram und Matthias Lauer (Ehliminator Racing) haben sich ganz auf den Sprint konzentriert und U23-Nationalfahrer Tobias Eise (HWG Gedern) nahe der Heimat (15km) natürlich eine gute Figur machen.
Der zweifache Deutsche Meister Simon Gegenheimer (Rose-Vaujany) verzichtet zugunsten der Vorbereitung auf die WM auf einen Start in Ortenberg.


Die bisherigen Medaillengewinner der DM Sprint

2012
1. Simon Gegenheimer, 2. Christian Pfäffle, 3. Andy Eyring
2013
1. Simon Gegenheimer, 2. Andy Eyring, 3. Christian Pfäffle
2014
1. Simon Stiebjahn, 2. Markus Bauer, 3. Heiko Gutmann

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