Trans-Schwarzwald (5): Landtwing mit drittem Etappensieg zum Gesamterfolg
Zum drittem Mal nach 2009 und 2012 hat Milena Landtwing (Topeak-Ergon) die Vaude Trans-Schwarzwald gewonnen. Bei der achten Auflage verwies die Schweizerin am Feldberg mit ihrem dritten Etappensieg Elisabeth Brandau (EBE-Racing) auf den zweiten Platz. Anja Gradl (Team Bulls) verbesserte sich mit ihrem zweiten Platz bei der Schlussetappe noch auf Rang drei in der Gesamtwertung und verdrängte damit Andrea Meier (Eichstetten), die als Tagesvierte sieben Minuten verlor.
Am Ende sehen die gut 23 Minuten Vorsprung auf Elisabeth Brandau sehr souverän aus. „Aber so leicht wie es aussieht war es nicht“, meinte Milena Landtwing nach ihrem dritten Etappensieg.
„Es war auch nervlich schwierig“, bekantne sie. Besonders auf der dritten Etappe, als sie und andere Mitstreiterinnen von einer geschlossenen Bahnschranke aufgehalten wurden, so dass der Kampf um die Gesamtwertung noch einmal offen schien.
Am Samstag versuchte Elisabeth Brandau, die ihr persönliches Desaster nach einem Sturz auf der zweiten Etappe erlebt hatte, noch einmal anzugreifen. Doch es war zu viel. Einerseits hatte sie überzogen und andererseits bekam sie mit dem Rücken Probleme. „Vermutlich hat die Schonhaltung wegen meinem verletzten Ellbogen dazu geführt“, mutmaßte Brandau, die dann total einbrach und in Murg mit über 16 Minuten Rückstand ankam.
„Heute Nacht habe ich geschlafen wie ein Murmeltier und bin zu spät aufgewacht. Deshalb habe ich zu spät gegessen und war auf den ersten 20 Kilometern nicht in der Lage mitzugehen. Später ist es dann besser geworden“, erklärte Brandau.
Zwischenzeitlich wurden über zwei Minuten Rückstand auf Gradl und Landtwing gemeldet, im Ziel waren es nur noch 58 Sekunden.
„Es war schön mal wieder ein Etappenrennen zu fahren und an die Physiotherapeuten hier muss man ein dickes Lob aussprechen“, meinte Brandau noch.
Anja Gradl fuhr am Schlusstag auf den schweren 64,5 Kilometern von Murg zur Bergankunft auf dem Feldberg ein offensives Rennen, um sich noch den dritten Gesamtrang zu ergattern. Sie hatte auf der ersten Etappe durch einen Defekt schon fast alle Chancen aufs Podest eingebüßt, kämpfte sich aber Tag für Tag wieder nähr heran.
Gradl fuhr einen großen Teil der Etappe im Wind, bekam aber auch etwas Unterstützung von Milena Landtwing. „Am Schluss konnte ich einfach nicht mehr. Das gebrochene Schlüsselbein hat auch jeden Tag mehr weh getan. Ich bin aber froh, dass es noch zu Platz drei gereicht hat“, kommentierte Gradl.
Andrea Meier: Ohne Lizenz auf Rang Vier
Andrea Meier (soq.de), die nicht im Besitz einer Lizenz ist und erst spät zum Radsport kam, gebührt dennoch große Anerkennung. Die 34-Jährige verkaufte sich gegen die starke Konkurrenz über fünf Tage sehr gut und eroberte am Samstag als Tages-Zweite einmal sogar das Tagespodest.
Die Niederländerin Hielke Elferink vom Wheeler-iXS-Team landete auf Rang fünf. „Es lief besser als erwartet, das schmeckt nach mehr“, meinte sie nach ihrem ersten MTB-Etappenrennen.
Am zweiten Tag verzeichnete sie einen Plattfuß, am zweiten büßte sie für ihre Angriffslust, als sie zu Beginn weg fuhr und dann einbrach. Und auf der dritten Etappe war auch sie Leidtragende des geschlossenen Bahn-Übergangs.
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