UCI: Junioren-Weltcup vor dem Aus

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Junioren-Weltcup in Albstadt. 2014 wird das U19-Rennen dort wohl unter einem anderen Titel laufen. ©Marius Maasewerd/EGO-Promotion

2009 wurde der offizielle UCI Junioren-Weltcup in der Cross-Country-Disziplin eingeführt, ein sechstes Jahr wird er wohl nicht erleben. Doch ersatzlos soll der U19-Weltcup nicht gestrichen werden. Die Verantwortlichen planen überdies weitere Änderungen im Nachwuchs-Bereich.

Im Prinzip hatte der Junioren-Weltcup schon gewisse Geburtsfehler. Es ist kein Geld da um die Reisen zu finanzieren und die Belastung wäre auch viel zu groß für 17- bis 18-Jährige, neben Ausbildung oder Schule. Also hat man auf eine Gesamtwertung gleich verzichtet.
Dass in Mittel-Europa, wo sich auf kurzen Distanzen am meisten Cross-Country-Biker versammeln, große Starterfelder zusammen kommen, das war zu erwarten. Dass in Südafrika oder in Kanada und in den USA nur eine kümmerliche Anzahl an Nationen eine Meldung vornehmen würde, das war aber auch abzusehen.

Gleichzeitig blähten die Junioren-Weltcup-Rennen den Zeitplan des Weltcups auf. 2011 wurde der U23-Weltcup eingeführt. Ab da platzte das Weltcup-Wochenende aus allen Nähten, vor allem wenn Gravity-Disziplinen auch noch mit im Programm waren.

„Die geringen Starterfelder im Südafrika und anderswo, das macht keinen Sinn“, sagt auch Simon Burney, MTB-Koordinatoor der UCI für die Ausdauer-Disziplinen. Man habe sich mit etlichen nationalen Verbänden unterhalten und dort sieht man das genauso.

Ein Konzept mit Punkten: Juniors Serie
Deshalb ist Burneys Konzept, eine UCI Juniors Serie einzuführen, die nicht am Weltcup angebunden ist. Die beiden reinen Cross-Country-Weltcups 2014 in Albstadt und in Nove Mesto hätte der Brite gerne mit in der Serie, sofern die das auch wollen.

Ansonsten will er auf Veranstalter zugehen, sobald der Terminkalender für das kommende Jahr steht. Die Auswahl erfolgt nach Termin und Ort, so dass die Anreise-Wege nicht zu lange werden.
„Sechs Rennen hätte ich gerne über die Saison verteilt“, sagt Burney. Wenn Albstadt dabei wäre, könnte durchaus trotzdem ein zweiter deutscher Ort mit dabei sein und auch einer in der Schweiz. Das hängt eben vom Termin ab.

Bei dieser UCI Juniors Serie sollen dann Weltranglistenpunkte vergeben werden, mehr als wenn das Rennen in der C1-Kategorie angemeldet wird. Das Punkte-Ranking entscheidet über die Startaufstellung bei der WM.

Und – auch das ist eine Neuerung – die Junioren aus dem ersten Jahr sollen die Punkte mit ins zweite Jahr nehmen. Zumindest bis nach dem ersten Rennen, dann würden sie gelöscht.

Künftig werden die Junioren vom älteren Jahrgang die Punkte auch mit in die U23-Kategorie, also in die ganz reguläre Weltrangliste, nehmen. Das erspart manchem starken Junior die letzte Startreihe in den U23-Rennen. Weil es ja nur ganz vorne Punkte gibt, brauchen die Erst-Jährigen bisher häufig lange, ehe sie überhaupt einen Punkt ergattern und damit ihre Situation verbessern können.

Burneys Konzept ist noch nicht vom zuständigen Gremium abgesegnet, doch es gibt wenig Zweifel, dass das passieren wird.

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