UCI Regeländerungen 2017(1): Darf es etwas kürzer sein? Ja, es darf!

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Dieses Jahr eigentlich zu kurz: Nino Schurter gewann den Lenzerheide-Weltcup in 1:27:26 Stunden ©Sven Martin

Der Radsport-Weltverband UCI hat eine angepasste Version des Mountainbike-Reglements ins Netz gestellt. Was den Cross-Country-Sport angeht, sind nur ein paar wenige Änderungen erkennbar, doch ganz unwesentlich sind sie dennoch nicht. Zum Beispiel wurde an der Wettkampf-Dauer von Cross-Country-Rennen geschraubt.

 

90 bis 105 Minuten war die Vorgabe bei Elite-Rennen für Damen und Herren, sofern es Rennen von der C1-Kategorie aufwärts angeht. C2-Rennen können dagegen zwischen 90 und 120 Minuten (Siegerzeit) lang dauern.

Jetzt hat die UCI die Zeiten für Elite Damen- und Herren-Rennen korrigiert. Und zwar nach unten. Im Korridor von 1:20 bis 1:40 Stunden soll sich die Siegerzeit künftig bewegen.

Die Öffnung auf 20 Minuten Bandbreite dürfte es den Kommissären ermöglichen das Zeitfenster mit der zu wählenden Rundenzahl zu treffen. Cross-Country-Strecken bewegen sich inzwischen fast durchgängig im Bereich zwischen zehn und 16 Minuten für die Runde. Die Damen benötigen zwei bis vier Minuten länger, waren aber 2016 auch nie über 20 Minuten (für die Spitze).

Dass jetzt sogar 1:20 Stunden möglich sind, zeigt, dass man bei der UCI im Zweifel eher die kürzere Variante ermöglichen will. Betrachtet man die Weltcup-Serie 2016, dann wurde bei den Herren in allen sechs Fällen die vorgeschriebene Dauer von 1:30 Stunden unterschritten! Maximal allerdings nur bis 3:52 Minuten. In fast allen Fällen wäre eine Runde mehr drin gewesen um unter der 105-Minuten-Marke zu bleiben.

Bei den Damen war man dreimal knapp über der 90-Minuten-Schranke, dreimal drunter.

In Rio waren Damen und Herren jeweils knapp über der 1:30-Stunden, bei der WM die Herren drunter, die Damen knapp darüber. Für diese Rennen dürfte 2017 also alles gleich bleiben.

Vor allem in C1 und HC-Rennen könnten kürzer werden

Insofern passt die UCI das Reglement nur der Praxis an. Gleichzeitig sendet diese Regeländerung aber auch ein Signal. Bei den genannten Rennen sind neben dem UCI-Kommissär auch Verantwortliche von der UCI, sprich Technische Delegierte und/oder der MTB-Koordinator des Weltverbands, Simon Burney selbst, vor Ort. Und nehmen Einfluss.

Anders ist es bei kleineren Rennen. Da kommt es immer wieder vor, dass der verantwortliche Kommissär, unbedingt ein langes Rennen produzieren will. Mit dem neuen Zeit-Korridor könnte bei Rennen der C1 und HC-Kategorie also die eine oder andere Runde wegfallen.

Warum man die C2-Kategorie nach wie vor zwischen 90 und 120 Minuten fest zurrt, erschließt sich nicht. Gerade bei diesen, oft weniger gut besetzten Wettkämpfen, wäre eine Korrektur nach unten eigentlich logisch.

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