Voroklini: Cink gewinnt tschechisches Duell – Kurschat Fünfter
Beim Cyprus Sunshine-Cup in Voroklini hat sich der Tscheche Ondrej Cink vom Multivan-Merida Biking Team durchgesetzt. Der distanzierte seinen Landsmann Jan Skarnitzl (Sram Rubena Trek) in der letzten Runde um 17 Sekunden. Auf Rang drei und vier folgten mit Thomas Litscher und Rudi van Houts zwei weitere Multivan-Merida-Fahrer.
Wolfram Kurschat (Topeak-Ergon) feierte als Fünfter einen gelungenen Saisoneinstand. Julian Schelb stürzte zweimal und wurde nur 22.
Bei den Herren tauchte überraschend Wolfram Kurschat in den vorderen Reihen auf. In seinem ersten Saisonrennen übernahm er in der ersten Runde kurz die Spitze, konnte dann aber den beiden Tschechen Jan Skarnitzl und Ondrej Cink, sowie dem Niederländer Rudi van Houts nicht folgen.
Der 38-jährige Topeak-Ergon-Fahrer sprach von fehlender Kraft um nach den Anstiegen weiter Druck zu machen, verglichen mit den Fahrern, die schon das Afxentia Etappenrennen in den Beinen haben.
„Ich hätte schon weiter mitziehen können, aber dann wäre ich vor der nächsten Abfahrt so blau gewesen, dass du irgendwann Fehler machst“, so Kurschat.
„Nach der dritten Runde war die Hackordnung so ungefähr hergestellt und man ist sein Rennen gefahren. Am Anfang habe ich die Führung übernommen, aber mir fehlt halt noch ein bisschen was. Für das erste Rennen war das doch ganz sportlich, oder?“, schloss Kurschat sein Statement mit einer eher rhetorischen Frage.
Man möchte ihm zumindest nicht widersprechen.
Julian Schelb, der in der Vorwoche für so viel Furore gesorgt hatte, musste seine Hoffnungen bereits in der ersten Runde begraben und in der zweiten dann erst Recht. Beide Male stürzte er in derselben Abfahrt.
In der ersten Runde versuchte er im Downhill eine kleine Lücke zu den sechs Fahrern vor ihm zu schließen. „Ich bin wohl zu schnell in diese Abfahrt rein gegangen“, bekannte Schelb.
Er verlor dabei etwas Luft aus dem Reifen. Das wurde ihm eine Runde später in der gleichen Abfahrt zum Verhängnis. „Mir hat es den Reifen weg gewalkt und dann hat’s mich übel geschmissen. Ich habe ewig viel Zeit verloren und dann auch noch den Reifen gewechselt. Die Spritzigkeit habe ich allerdings von Anfang an vermisst“, berichtete Schelb.
Beim ersten Sturz war übrigens Teamkollege José Hermida mehr oder weniger über ihn drüber gestürzt. Dabei brach beim Spanier eine Speiche im Hinterrad. Er war dann letztlich chancenlos weil er später sowohl vorne als auch hinten das Laufrad wechseln musste. „Eigentlich habe ich mich gut genug gefühlt, um vorne mitzufahren“, bedauerte Hermida.
Skarnitzl sprengt das Merida-Pakets
So wurde das Rennen zu einer Auseinandersetzung zweier Landsmänner, als sich Rudi van Houts (Multivan-Merida) aus der bis dahin dreiköpfigen Spitzengruppe verabschiedete.
Ab da vergrößerten Ondrej Cink (Multivan-Merida) und Jan Skarnitzl (Sram Rubena Trek) ihren Vorsprung langsam auf eine halbe Minute, während sich Thomas Litscher (Multivan-Merida) an die Verfolger heran kämpfte. Er hatte in der ersten Runde Mühe gehabt, fand dann aber seinen Rhythmus.
Cink und Skarnitzl blieben zusammen bis zur letzten Runde. Dann holte sich der Weltcup-Gesamtfünfte des vergangenen Jahres in einem Singletrail-Anstieg einen Vorsprung heraus. „Ondrej war in dieser Passage jede Runde etwas stärker und in der letzten Runde konnte ich die Lücke nicht mehr schließen“, erklärte Jan Skarnitzl die Entscheidung. „Es war ein tolles Rennen und ich bin zufrieden mit dem Ergebnis. Ondrej war sehr stark.“
Der siegreiche Cink überquerte die Ziellinie 17 Sekunden früher und war über seinen ersten Saisonsieg natürlich entsprechend glücklich. „Während der Woche habe ich mich müde gefühlt und auch gestern noch nicht so gut. Aber heute war es perfekt. Ich habe mich die ganze Zeit über super gefühlt und ich konnte machen was ich wollte. Es war ein sehr, sehr guter Tag für mich“, kommentierte der Sieger.
Litscher: Bin beruhigt
Hinter den beiden, erreichte Litscher Teamkollege van Houts und ließ ihn zurück. Nach der ersten Runde fuhr Litscher genauso schnell wie die beiden Spitzenpiloten und am Ende war es ein dritter Platz, 35 Sekunden zurück.
„Endlich mal ging es gut. Das beruhigt mich. Meine erste Runde lief nicht so gut, aber dann war ich in der Lage einen guten Rhythmus zu fahren. Ich muss mich einfach auf mich selbst konzentrieren“, meinte der Eidgenosse.
Rudi van Houts war ein bisschen unglücklich darüber die Top-Drei verpasst zu haben, aber nicht über sein Rennen selbst. „In den Anstiegen waren sie (Cink und Skarnitzl) ein wenig stärker. Deshalb habe ich versucht als Erster in die Downhills zu gehen. So konnte ich gegenüber den Verfolgern einen Vorsprung heraus holen. Später war es ein Kampf mit Wolfram Kurschat. Es ist schade, dass ich den Podestplatz noch verloren habe“, erklärte van Houts.