Weltcup Lenzerheide: Serien sind keine Garantie

Was noch gut ist, zu wissen: Zeitplan, Fahrer-News, Gesamtstände

Bei der vorletzten Weltcup-Runde in Lenzerheide können am Wochenende schon Entscheidungen fallen. Dazu ein paar Rechenspiele, der Zeitplan, der vom üblichen Muster abweicht, ein paar Fahrer-News und ein Blick auf die Lenzerheide-Sieger der letzten Jahre. Was vor dem sechsten Weltcup der Saison noch interessant sein könnte, zu wissen.

 

Der Zeitplan für die Cross-Country-Rennen am Sonntag weicht in Lenzerheide vom üblichen Muster ab:

09:00 U23 Damen / 11:20 Elite Damen / 13:50 Elite Herren / 16:10 U23 Herren

„Das hat damit zu tun, dass wir die Rennen an die ‚freien’ Zeitfenster des Schweizer Fernsehens (SRF) anpassen mussten, um dort eine Live-Übertragung sicherzustellen“, antwortet Carmen Hartmann vom Medien-Büro des Weltcups in Lenzerheide. Die Live-Übertragung bezieht sich auf die beiden Elite-Rennen.

Die Short Track-Rennen werden wie üblich am Freitagabend um 17:30 Uhr und 18:15 Uhr gestartet.

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Nadine Rieder (Rotwild Factory Racing) wird in Lenzerheide auch nicht am Start stehen können. Sie hat den Eingriff an ihrem Oberschenkel gut überstanden und bezeichnet ihn als „richtige Entscheidung“. Sie sei inzwischen schmerzfrei und ohne Krücken, aber trainieren dürfe sie noch nicht. Geschweige denn Rennen fahren.

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Henrique Avancini (Cannondale Factory Racing) ging es im Val di Sole gar nicht gut. Er musste sich vor dem Rennen übergeben, entschied sich zum Start und fuhr mit defensiver Taktik auf den vierten Rang. Auch nach dem Rennen war es ihm offenbar hundeelend. Inzwischen aber scheint der Brasilianer wieder auf dem Damm zu sein.

„Wir haben heute die erste Trainingseinheit gemacht, um seinen Körper zu testen und es ging gut. Er wird am Freitag (im Short Track) starten können“, gab Cannondale Performance-Coach Phil Dixon auf Nachfrage Auskunft.

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Ein Foto vom Short Track im Val di Sole. Da ging es Henrique Avancini noch gut, am Sonntag war das anders ©Traian Olinici

 

In Lenzerheide gab es bisher vier Weltcup-Auflagen (94, 15-17) und eine WM. Bei den Damen hat bisher keine Fahrerin zweimal gewonnen. Setzt sich diese Serie fort, dann stehen weder Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (ganz sicher nicht), noch Jenny Rissveds (Team31) und auch nicht Annie Last (KMC Ekoi Orbea) am Sonntag ganz oben. Und auch nicht Kate Courtney (Scott-Sram), die 2018 in Graubünden Weltmeisterin wurde. Ganz sicher auch nicht Paola Pezzo. Aber was sind schon Serien.

Wie sagte Bart Brentjens vor dem Weltcup im Val di Sole zur Serie Nino Schurters, der dort niemals schlechter war als Rang zwei? „Die Ergebnisse der Vergangenheit bieten keine Garantie für die in der Zukunft.“ Weise Worte, die sich prompt bestätigen sollten: Schurter (Scott-Sram) wurde Dritter. Das Wörtchen „nur“ vermeiden wir hier tunlichst.

Schurter hat indes auch in Lenzerheide so eine Serie hingelegt. Die Weltcups 2016 und 2017 hat er gewonnen, genauso wie letztes Jahr das WM-Rennen. 2015 war es Jaroslav Kulhavy, der aktuell aber nicht in der besten Verfassung ist. Der Vollständigkeit halber: 1994 gewann Ned Overend.

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In der Gesamtwertung der Damen hat Titelverteidigerin Jolanda Neff (Trek Factory Racing) das weiße Jersey der Europameisterin mit dem weißen Jersey der Weltcup-Führenden getauscht. 33 Punkte trennen sie von Kate Courtney, so dass es da ruckzuck wieder zu einem Trikot-Tausch kommen kann.

Im Kampf um Rang drei liegt Anne Terpstra (Ghost Factory Racing) mit 10 Punkten Vorsprung denkbar knapp vor Pauline Ferrand Prevot (Canyon Factory Racing), aber da bleibt noch vieles offen, auch dahinter.

Bei den Herren liegt Mathieu van der Poel (Corendon-Circus) 116 Zähler hinter Nino Schurter. Wenn van der Poel wieder ein Doppelsieg gelingt, könnte sich am Wochenende eventuell wieder drehen. Allerdings plant der Niederländer nicht mit dem Finale, so das Weg zum siebten Gesamtsieg des Schweizers und damit der Einstellung des Rekords von Julien Absalon geebnet scheint.

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Könnte am Sonntag auch ein Bild sein: Vlad Dascalu als Sieger ©Traian Olinici

 

In der U23 der Damen könnte Ronja Eibl (Corendon-Circus) am Sonntag vorzeitig erste deutsche Gesamtweltcupsiegerin nach Markus Schulte-Lünzum werden. Der gewann die Kristall-Trophäe 2013 auch in der U23.

Eibl braucht dazu mindestens einen zweiten Rang. Sie hat 410 Punkte, Laura Stigger 300 und könnte bei zwei Siegen noch auf 480 Zähler kommen. 70 Zähler gibt es für einen zweiten Platz. Bei Punktgleichheit entscheidet die höhere Zahl an ersten Plätzen, wenn die gleich ist, die zweite Plätze und da wäre Eibl mit dann drei zweiten Rängen auf jeden Fall vorne. Die andere Variante: Eibl landet, egal auf welchem Platz, vor Laura Stigger und Nicole Koller gewinnt nicht.

Bei den U23-Herren muss Vlad Dascalu (Brujula Bike) einfach vor Filippo Colombo (BMC Racing) landen, dann ist er erster rumänischer Gesamtsieger in der Geschichte des MTB-Sports.

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Drei Schweizer Herren fechten am Sonntag den achten Startplatz für die WM in Kanada aus. Lukas Flückiger (BMC Racing), Fabian Giger (Superior XC) und Lars Forster (Scott-Sram) stehen in Lenzerheide auf dem Prüfstand.

Der Rest des 32-köpfigen Aufgebots für Cross-Country und Downhill steht fest.

 

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