Weltcup Vallnord: Jolanda Neff feiert ersten Short Track-Sieg

Elisabeth Brandau sichert nach Pech am Start zweite Startreihe

In Pal Arinsal, Andorra, hat sich Europameisterin Jolanda Neff zum ersten Mal einen Weltcup in der Short Track-Disziplin gewinnen können. Die Schweizerin gewann nach acht 930-Meter-Runden mit einer Sekunde Vorsprung auf ihre Landsfrau Alessandra Keller, die Weltmeisterin Kate Courtney auf Rang drei verwies. Elisabeth Brandau sicherte sich mit Rang 16 die zweite Startreihe.

 

Die Deutsche Meisterin hat am Start gewissermaßen Künstlerpech. Sie hat bei der Startaufstellung in der zweiten Reihe die Seite gewählt, die in der ersten Kurve die Innenseite sein wird.

„Das war ein Fehler“, urteilte sie hinterher. Es hätte aufgehen können, doch ihre Linie wurde in der Kurve völlig blockiert und Elisabeth Brandau (Radon-EBE Racing) verlor eine Menge Positionen. Dann strauchelte im Wiesenanstieg die Schweizerin Sina Frei vor ihr, so dass sie vom Bike musste und schieben.

Damit war sie Drittletzte der 40 Starterinnen. In der Höhenlage von 1800 Metern arbeitete sich Brandau mühsam nach vorne und als es in die Schlussrunde ging, war sie bereits 13.

Im Finish bezahlte sie für ihre Aufholjagd ein wenig, doch der 16. Rang bedeutete für Sonntag immerhin die zweite Startreihe. „Die Beine haben nicht gut funktioniert, ich habe keine Kraft gehabt“, meinte Brandau Kopf schüttelnd.

Was sich allerdings im Vergleich mit der Konkurrenz nicht wirklich bestätigt. Nach einer Runde hatte sie 28 Sekunden Rückstand auf die Spitze, zwischenzeitlich nur noch 13 und am Ende 37. Für ein Top-Ten-Ergebnis hätte es ohne dieses Missgeschick am Anfang sicherlich reichen können.

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Elisabeth Brandau ©Traian Olinici

Nadine Rieder (Rotwild Factory Racing) kam ganz gut ins Rennen, doch als es sich im Singletrail gestaut hat, musste sie vom Rad. Danach lag sie zwischen Position 14 und 16, doch dann riss der Faden. „Auf einmal bin ich gestanden. Am Berg ging es noch, aber auf der Wiese bin ich nicht vorwärts gekommen. Ich weiß auch nicht genau, woran es lag“, so Rieder, die schließlich aufgab. „Ich denke, am Sonntag werde ich das Rennen defensiver angehen und schauen, was dabei raus kommt.“

 

Jolanda Neff hält die Pferde im Zaum

Im Kampf um den Sieg Jolanda Neff (Trek Factory Racing) fuhr aufmerksames und kluges Rennen. Sie hielt sich in der Spitzengruppe, ging alle Attacken mit, wurde aber nie offensiv.

Öfter sah man schon Alessandra Keller (Thömus RN) an der Spitze des Feldes. Sie hatt nach zwei Monaten Verletzungspause über ihren Start erst kurzfristig entschieden, zeigte sich bei ihrem Comeback aber sofort auf der Höhe.

Jolanda Neff wartete bis zur Schlussrunde. Die eröffnete überraschend Ramona Forchini (jb Brunex-Felt) mit einer Attacke, am folgenden Anstieg geht Alessandra Keller vorbei, doch Kate Courtney und Jolanda Neff kommen mit.

Jolanda Neff hatte die meisten Reserven und verwies im Finish Vorjahres-Siegerin Alessandra Keller auf Rang zwei, während Ramona Forchini als Vierte hinter Kate Courtney das hervorragende Schweizer Resultat perfekt machte.

„Es ist mein erster Short Track-Sieg, das ist mega cool und freut mich riesig“, erklärte Neff. „Ich fühle mich tip top.“

Auf ihre Taktik angesprochen lachte Jolanda Neff. „Das nehme ich mir jedes Mal vor, aber immer sind die Pferde mit mir durchgegangen. Heute hatte ich die Geduld und habe gewartet, das hat sich ausgezahlt.“

Kellers starkes Comeback

Alessandra Keller hatte ebenfalls ein Strahlen im Gesicht, stand ihr Start doch lange auf der Kippe. „Ich bin sehr zufrieden. Ich konnte das ganze Rennen kontrollieren, was mir noch fehlt ist die Rennhärte. Aber es darf so weiter gehen“, sagte die U23-Weltmeisterin nach ihrem starken Comeback.

Ramona Forchini erklärte zu ihrer Attacke eingangs der Schlussrunde: „Ich dachte, bevor die anderen aufschließen und ich die erste Startreihe doch wieder verliere, greife ich mal an. Ich hatte ja nichts zu verlieren. Ich wurde dann noch überholt, aber der vierte Rang ist voll okay“, meinte Forchini.

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