Weltcup Windham: Jolanda Neff schreibt MTB-Geschichte – Sabine Spitz Neunte

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Starkes Rennen bis der Magen nicht mehr mitspielte: Adelheid Morath ©Erhard Goller

Die Schweizerin Jolanda Neff hat durch einen vierten Rang beim Weltcup in Windham (NY) vorzeitig den Gesamt-Weltcup gewonnen. Die 21-Jährige ist damit die jüngste Gesamtsiegerin aller Zeiten. Die Kanadierin Catharine Pendrel (Luna Pro) gewinnt den elften Weltcup ihrer Karriere 29 Sekunden vor Tanja Zakelj (Unior Tools) und 30 Sekunden vor Annika Langvad (Dänemark, Specialized).
Beste Deutsche wird Sabine Spitz (Murg-Niederhof) auf Rang neun (+2:24), während Adelheid Morath als Elfte (+2:45) ins Ziel rollt.

Lange sieht es in Windham so aus, als könnte Adelheid Morath um ein Top-Fünf-Resultat mitkämpfen. Nachdem auf den ersten zwei Kilometern Sabine Spitz das Rennen anführt, bevor Catharine Pendrel mit Jolanda Neff am Hinterrad das Zepter übernimmt, fährt Adelheid Morath in der dritten von fünf Runden an Sabine Spitz vorbei.

Sie holt einen kleinen Abstand auf die Polin Maja Wloszczowska (Liv Pro XC) heraus, doch die kommt in der Abfahrt wieder heran. Beide rücken zu Jolanda Neff auf und kämpfen um Rang fünf. Da allerdings hat Adelheid Morath bereits Magenprobleme. Sie kann kein Gel (hochkonzentrierte Kohlenhydrate) zu sich nehmen und verliert zunehmend Energie.

„Ich bin voll eingegangen“, sagt Morath im Ziel. Dabei wirkt sie aber gar nicht traurig. „Ich bin zufrieden mit meinem Rennen. Ohne Gel ging eben nichts mehr, aber bis dahin war ich super drauf. Ein wenig habe ich gehofft, dass die Energie zurückkommt, aber es ist nicht passiert“, so die Deutsche Meisterin aus Freiburg.
Nur mit Wasser war die Hoffnung allerdings gering.

Spitz büßt etwas für ihren schnellen Start
Sabine Spitz büßte wohl ein wenig für ihren starken Beginn. „Ich dachte, es kann kein Fehler sein als Erste in die Singletrails zu gehen. Aber vielleicht war es ein bisschen zu viel“, bekannte Spitz, die damit in der Gesamtwertung von Rang vier auf fünf zurück fiel.

Neff jubelt: Abartig, verdammt cool
Die hat Jolanda Neff jetzt vorzeitig gewonnen und damit Olympiasiegerin Julie Bresset (BH Sr Suntour-KMC) aus Frankreich als jüngste Gesamtsiegerin aller Zeiten abgelöst.

Für zwei Runden gerät der Erfolg der U23-Weltmeisterin in Gefahr, denn Neff fällt zurück auf Platz sechs und in der Phase als Morath an ihr dran war, hätte es auch Rang sieben oder noch weniger werden können.

Neff profitiert von Teamkollegin Wloszczowska und als die durch von Blaza Klemencic Anfangs der letzten Runde in die Begrenzung gedrängt wird, da kann sich Neff wieder alleine behaupten. Sie attackiert Klemencic zweimal und wäre beinahe noch auf die beiden vor ihr fahrenden Tanja Zakelj und Annika Langvad aufgefahren.
Zakelj überholt ihrerseits Langvad kurz vor Schluss und sichert sich Rang zwei.

Neff will es im Ziel erst gar nicht glauben, weil sie einen zweiten Rang gebraucht hätte, um komplett sicher zu gehen. Doch als sie das Rechenexempel nachvollzieht, ist Neff überwältigt. „Das ist unglaublich, abartig, verdammt cool. Ich habe sehr viel dafür getan, auch schon im Winter und ich bin super happy, dass es aufgegangen ist“, so Neff. Dass sie auch noch die Jüngste in der Geschichte sei, das sei dann doch „genial“.

Es ist der erste Schweizer Gesamtsieg im Cross-Country seit Barbara Blatter 2001 und der zweite an diesem Wochenende nach Kathrin Stirnemanns Eliminator-Titel.

Die dritte Deutsche im Rennen, Hanna Klein (BH Sr Suntour-KMC) klagte schon die ganze Woche über Rückenschmerzen. „Seit Mont Sainte Anne habe ich das. Ich konnte am Berg keinen Druck aufs Pedal geben und bei so einer langen Abfahrt ist das sowieso tödlich“, bedauerte Klein, nachdem sie als 34. (+10:19) das Ziel erreicht hatte.

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