WM Andorra: Annika Langvad hat sich zur Mit-Favoritin gemacht

 Lechner_Pendrel_Kalentieva_WC15_MSA_acrossthecountry_mountainbike_by-Goller
Medaillen- oder Titelkandidatinnen: Eva Lechner (links), Catharine Pendrel und dahinter Irina Kalentieva. In Mont Sainte Anne bildeten sie eine Zeit lang eine Verfolgergruppe ©Erhard Goller

Favoritinnen auf WM-Gold bei den Damen heraus zu filtern, ist etwas schwieriger als bei den Herren. Vor dem Show-Down des weiblichen Geschlechts im Bikepark Vallnord in Andorra lässt sich das nicht nur auf zwei oder drei Fahrerinnen einkreisen. Straßen-Weltmeisterin Pauline Ferrand Prevot (Rabo-Liv) und Val di Sole-Siegerin Annika Langvad (Specialized Racing) sind nur zwei von mindestens fünf Namen, deren Sieg keine Überraschung wäre.

Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Multivan-Merida) und Titelverteidigerin Catharine Pendrel (Luna Pro Team) sind zwei weitere Kandidatinnen für das Regenbogen-Jersey. Und Jolanda Neff (Stöckli Pro Team). Ob man hinter die Schweizerin ein Frage- oder ein Ausrufezeichen setzen muss, das bleibt offen.
Beim Team Relay wirkte die Weltcup-Gesamtsiegerin offensichtlich nicht ganz auf der Höhe. Im übertragenen Sinne. Wenn sie das bis Samstag (12 Uhr) in den Griff bekommt, dann ist sie selbstverständlich Mit-Favoritin.

Ferrand Prevot: Dritter WM-Titel binnen zwölf Monaten?
Annika Langvad hat sich spätestens mit ihrem Sieg beim Weltcup-Finale im Val di Sole in die Reihe der WM-Kandidatinnen eingereiht. Die Dänin hat auch beim Staffel-Rennen die Bestmarke gesetzt. Und sich dabei „sehr, sehr gut“ gefühlt.

Pauline Ferrand Prevot war nur zwei Sekunden langsamer. Das bedeutet einerseits, dass sie in Form ist und andererseits, dass sie mit der Höhe umzugehen weiß. Sollte sie als Erste die Ziellinie überqueren, dann wäre das auch wieder ein Moment, den man „historisch“ nennen würde.
Damit wäre sie gleichzeitig Weltmeisterin in drei Disziplinen: Straße, Cross und Cross-Country.

Was dagegen hat auch die Frau, die seit einem Jahr das Regenbogen-Jersey bei den Mountainbikerinnen getragen hat: Catharine Pendrel (Luna Pro Team). Die Kanadierin war nach dem Team Relay sehr optimistisch. Sie war nur zehn Sekunden langsamer als Langvad und meinte danach: „Ich glaube, ich hätte auch schneller fahren können. Ich habe mich gut gefühlt und mir gefällt der Kurs.“

Gunn-Rita Dahle-Flesjaa hat in Höhenlagen immer sehr gute Leistungen abgeliefert. Wie sehr sich ihre Krankheit vor Val di Sole noch auswirkt? Nicht einzuschätzen. Man muss jedenfalls mit ihr rechnen.

Überraschungen? Nicht undenkbar!
Wer wäre eine Überraschungs-Weltmeisterin? Es gibt noch so ein paar Persönlichkeiten, die im Weltmeister-Jersey nicht deplatziert wären: Die zweifache Titelträgerin Irina Kalentieva (Möbel Märki) zu Beispiel. Oder die Weltmeisterin von 2010, Maja Wloszczowska (Kross Racing). Oder auch Eva Lechner (Colnago-Südtirol). Gemessen daran, wie stark die italienischen Juniorinnen aufgetrumpft haben, könnte die Vorbereitung der Azzurri ganz gut hingehauen haben.

Lea Davison (Specialized Racing) cruised auch schon eine Weile in den vorderen Regionen herum. Und die Sloweninen Blaza Klemencic (Habitat MTB Team) und Tanja Zakelj (Unior Tools) sind bei Meisterschaften immer besonders stark. Da würde man dann schon von faustdicker Überraschung sprechen.

Facebook Auto Publish Powered By : XYZScripts.com