WM Andorra: Deutsches Damen-Trio in den Top 13 – Ferrand Prevot schreibt Geschichte

Für ein Spitzen-Resultat hat es bei der MTB-WM in Andorra für die deutschen Damen nicht gereicht, doch Sabine Spitz, Helen Grobert und Adelheid Morath haben mit den Plätzen acht, 11 und 13 überzeugen können. Pauline Ferrand Prevot siegt in 1:52:44 Stunden 58 Sekunden vor der Russin Irina Kalentieva und 1:36 vor der Ukrainerin Yana Belomoina. Die Französin schreibt mit ihrem dritten WM-Titel binnen zwölf Monaten Geschichte.
Die Startphase gelingt den drei deutschen Cross-Country-Bikerinnen nicht sehr gut. Morath und Grobert sind in einem Sturz verwickelt. Sabine Spitz kommt halbwegs gut durch und beginnt von Position 14 eine Aufholjagd. Als es in die dritte Runde geht, wird sie schon an sechster Stelle gesichtet, auch wenn der Abstand zu Rang drei bereits eine Minute beträgt.
Dann passiert ihr ein kleines Malheur. „Ich habe mir mal ein Pedal in die Kniekehle gehauen. Da war ich dann mal eine Zeit lang aus dem Rhythmus“, erklärt Spitz.
Das ist die Phase, in der Irina Kalentieva ihre Aufholjagd beginnt, die noch auf dem Silberrang endet.

Die Russin muss sie in dieser Phase ziehen lassen. So fährt Spitz bis in die letzte Runde an siebter Stelle, ehe sie noch von der Kanadierin Emily Batty passiert wird.
Mit Rang acht (+4:02) erreicht sie dennoch erstmals in dieser Saison die A-Norm für Rio 2016. „Ich bin schon zufrieden. Man muss die Leistungsdichte sehen. Es war vieles möglich heute.“

Die Deutsche Meisterin Helen Grobert (Ghost Factory Racing) aus Freiburg muss jenseits der 30. Position ihre Aufholjagd starten, die schließlich auf Platz elf (+5:56) endet. „Es war heute ein mega Rennen, ich hatte so gute Beine. Aber es war am Anfang einfach sehr schwierig nach vorne zu kommen. Ich konnte mich nicht mehr auf meinen Rhythmus konzentrieren, es ging nur ums Überholen. Mitte des Rennens musste ich dann mal vorsichtig sein, da war ich am Limit. Aber am Ende ging es wieder“, so Grobert.
Adelheid Morath (BH-Sr Suntour-KMC) kämpfte sich mit nicht ganz optimalen Beinen noch auf Rang 13 (+7:14) und verbuchte damit wie Grobert erneut eine B-Norm.

Pauline Ferrand Prevot setzte sich bei ihrer ersten Elite-WM ein kleines Denkmal. Die Französin fuhr der Konkurrenz in der zweiten Runde davon, ließ Titelverteidigerin Catharine Pendrel aus Kanada als letzte Begleiterin zurück und pedalierte souverän zum Titel.
Nachdem sie vergangenen Herbst auf der Straße und im Januar auch die Goldmedaille im Cyclo-Cross geholt hat, besitzt sie aktuell drei Regenbogen-Jerseys.

Hinter ihr gab es einen faszinierenden Kampf um Silber und Bronze. Die Russin Irina Kalentieva erreichte in der vorletzten 4,2-Kilometer-Schleife die Verfolgergruppe mit Pendrel, Maja Wloszczowska (Pl), der jungen Ukrainerin Yana Belomoina, sowie der Norwegerin Gunn-Rita Dahle-Flesjaa.
Immer wieder wechseln die Positionen, doch die WM-Zweite des Vorjahres hat die größten Reserven, während Wloszczowska sich mit einem Defekt verabschiedet.
Yana Belomoina ist auch schon abgehängt, kommt aber mit einer starken Leistung am Berg wieder zurück und schnappt Pendrel in der letzten Runde die Bronze-Medaillen-Position weg.
Jolanda Neff (Stöckli Pro) war gesundheitlich angeschlagen und konnte nicht in den Kampf um die Medaillen eingreifen. Sie wurde Neunte.