Sprint-DM Kirchzarten: Kein Top-Favorit bei den Herren

Simon Stiebjahn verzichtet auf Titelverteidigung

Bei der Deutschen Meisterschaft im Eliminator Sprint gibt es mehr als eine Hand voll Medaillenaspiranten. Auf dem Innerorts-Kurs in Kirchzarten muss man sich am Freitag bei den Herren überraschen lassen, zumal Titelverteidiger Simon Stiebjahn seinen Verzicht erklärt hat.

 

Lange hat sich Simon Stiebjahn (Team Bulls) offen gehalten, ob er am Wochenende in Kirchzarten beide Deutschen Meisterschaften bestreiten würde. Den Eliminator Sprint und den Marathon. Doch letztlich hat er sich entschieden, nur die lange Variante in Angriff zu nehmen. „Volle Konzentration auf Sonntag“, lautet seine Devise.

Der Schwarzwälder wäre auf jeden Fall ein Kandidat für den Titel gewesen. Und weil der dreifache Deutsche Sprint-Meister und Vize-Weltmeister Simon Gegenheimer (Rose) zugunsten des Weltcups in Volterra (wie schon 2017) ebenfalls verzichtet, müsste eigentlich David Horvath (Stevens MTB Racing) mit der Favoritenrolle leben.

Doch der Vizemeister von 2017 und 2016, sowie Meister von 2015 weist diesen Status zurück. Nach seiner schweren Beckenverletzung von der EM 2017 laboriert der Vorjahres-Vizemeister noch immer an den Folgen. Zudem muss er sich mit der zeitlichen Belastung seines Studiums arrangieren. Cross-Country-Rennen kann er aktuell gar nicht bestreiten.

„Ich kann vor allem nicht lange trainieren. Ich bin gespannt zu was es reicht“, sagt Horvath mit Zurückhaltung. „Aber ich freue mich drauf.“

Da der Sprint ja ein wenig aus dem Blickfeld geraten ist, außerhalb vom Disziplinen-Weltcup kaum noch ausgetragen wird, lässt sich schwer prognostizieren, wen man bei den Männern am Freitagabend in Kirchzarten auf dem Podium sehen wird.

Zu den Kandidaten, von denen man weiß, dass sie gut sprinten können, gehört zum Beispiel Julian Schelb von Stop&Go Marderabwehr. Schelb war ja schon mal Fünfter im Sprint, als das noch im Rahmen des Cross-Country-Weltcups ausgetragen wurde. Und er holte im Vorjahr DM-Bronze.

„Ich gehe ganz locker dran“, sagt Schelb. „Es kann ja immer viel passieren, aber zu den Favoriten zähle ich mich nicht.“ Der Münstertäler benötigt vor allem Überholmöglichkeiten, denn der schnellste Starter ist er nicht.

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Niklas Schehl konnte im Halbfinale schon entspannt zurückblicken, wie es Teamkollege Stiebjahn gegen Felix Klausmann gerade noch ins Finale schaffte. ©Erhard Goller

Niklas Schehl: Mehr als ein Geheim-Favorit?

Weitere Namen, die einem so einfallen: Felix Klausmann (Link Rad Quadrat), Dritter 2015, Vitus Wagenbauer (RSV Oberland), dem Edelmetall noch fehlt, sowie Simon Gutmann und Heiko Hog vom Freiburger Pilsner-Merida-Team.

Der Letztgenannte, Vize-Europameister 2015, ist höchstens vorsichtig optimistisch. „Na ja, geht so“, meint er zu seinen Erwartungen, „ich werde wohl am Start sehr gut wegkommen, aber ich hatte nicht die Zeit die Länge zu trainieren. Es wird also hart für mich.“ Ein guter Start kann auf dem engen Innerorts-Kurs allerdings schon die halbe Miete sein.

Wenn man sich an die DM 2017 erinnert, dann darf, nein muss man auch Niklas Schehl (Team Bulls) erwähnen. Der wurde Vierter, war Qualifikation-Schnellster und im Finale als Erster in der ersten Kurve. Doch er wurde Opfer eines Manövers von David Horvath und musste ausklicken.

So schnell geht’s im Sprint und deshalb ist Vieles auch unkalkulierbar. Schnelle Beine reichen nicht, es braucht auch Köpfchen und eine gewisse Portion Renn-Glück.

Und was man nie weiß: Wie schnell die Jungen sind. Schehl hatte 2017 auch niemand wirklich auf der Rechnung und es stehen einige Junioren und erstjährige U23-Fahrer auf der Meldeliste.

Start Qualifikation um 16 Uhr

Meldeliste

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