Cape Epic#6: Fumic und Avancini halten Schaden in Grenzen

Herren: Etappensieg für Cattaneo/Meija – Defekt bei Porro/Ferraro

Johnny Cattaneo und Luis Meija vom Team 7 CBZ Wilier haben die sechste Etappe des Absa Cape Epic gewonnen. Das Duo aus Italien und Kolumbien holte sich den Tageserfolg nach 89 Kilometern in Stellenbosch mit 2:19 Minuten Vorsprung auf Nino Schurter und Lars Forster, die ihren Vorsprung in der Gesamtwertung gegenüber Manuel Fumic und Henrique Avancini um 2:47 Minuten ausbauen konnten.

 

Zwischenzeitlich hatte es für Fumic und Avancini (Cannondale Factory Racing) ziemlich düster ausgesehen. Fünfeinhalb Minuten Rückstand auf die alleine führenden Damiano Ferraro/Samuele Porro (Trek Selle San Marco) wurden registriert. Damit geriet die zweite Position in der Gesamtwertung mehr und mehr in Gefahr. Knapp zehn Minuten hatten der Abstand vor dieser vorletzten Etappe betragen.

Woher auch immer Ferraro und Porro ihre Frische nahmen oder ob sie möglicherweise überdreht hatten, es half ihnen letztlich nicht.

Nach knapp 70 Kilometer stürzte Ferraro in einer sandigen Kurve, er sprach von einem „Fehler“. Die beiden Italiener mussten anhalten und einen Schlauch einziehen. Gut drei Minuten verloren sie dabei und an der nächsten Technischen Zone noch mal eine halbe Minute durch den Tausch des Hinterrads.

Wilier attackieren zum Etappensieg

Nino Schurter/Lars Forster (Scott-Sram) und Johnny Cattaneo/Luis Meija, die mehr als zwei Minuten zurück gelegen hatten passierten die beiden Trek-Fahrer und das Wilier-Team nutzte die Chance sofort. Sie attackierten, kaum dass sie an den reparierenden Porro/Cattaneo vorbei gingen – ohne bei Forster und Schurter eine Reaktion zu erzeugen.

Die waren in der komfortablen Situation den beiden Konkurrenten den Etappensieg überlassen zu können und fuhren ihr Tempo weiter.

„Es war sehr hart heute, aber wir waren am Anfang in der guten Situation, dass wir Andri Frischknecht und Gert Heyns bei uns hatten“, meinte Lars Forster, der mit Schurter das Ziel 2:20 Minuten hinter Wilier als Zweite erreicht hatte.

Das Duo DSV-Scott musste etwa zur Hälfte der Distanz die Kollegen alleine lassen.

„Hier gewinnt kein Team ohne Backup-Team“, hob Nino Schurter die Rolle der zweiten Formation hervor. „Es ist auch eine mentale Sache. Du brauchst das, wenn du gewinnen willst. Hier kann alles passieren, ich bin heute auch ziemlich hart in einen Baum gekracht.“

Cannondale mit gutem Finale

Manuel Fumic und Henrique Avancini hatten offenbar auf die Distanz gesetzt und gar nicht versucht vorne mitzugehen. Von einem Sturz am Vortag hat der Kirchheimer eine tiefe Schürfwunde und ein geschwollenes Knie, was der Leistungsfähigkeit sicherlich nicht zuträglich ist. „Die Erholung ist nicht optimal, aber so ist das Epic“, meint Fumic in Schulter zuckender Manier.

Schon nach wenigen Kilometern, die sofort in die Berge führten, gehörten sie zur zweiten Gruppe. Fumic konnte dem Tempo seines brasilianischen Teamkollegen am Berg nicht folgen, doch insgesamt hatten sie eine bessere zweite Hälfte.

Sie ließen den Rest der Verfolger hinter sich und lagen im Ziel nur noch 32 Sekunden hinter Porro/Ferraro. Unabhängig von deren Defekt, konnten der Deutsche und der Brasilianische Meister am Ende auch gegenüber Scott-Sram auf den letzten 20 Kilometern wieder Zeit gut machen. 2:47 Minuten fehlten im Ziel auf Schurter und Lars Forster, die ihren Vorsprung damit auf genau acht Minuten ausbauen konnten. Fumic und Avancini bleiben 9:04 Minuten vor Trek Selle San Marco.

„Ich musste am ersten Berg die Gruppe ziehen lassen und mein Tempo fahren. Ave und ich sind heute aber super zusammen gefahren“, kommentierte Fumic seinen Tag. „Im Gesamtklassement gibt es nicht mehr viel zu rütteln, es sei denn ein Team hat einen mega Defekt.“

 

Stiebjahn/Huber verlieren an Boden

Die haben ihren Vorsprung gegenüber den Vierten Simon Stiebjahn/Urs Huber (Bulls Heroes) ausgebaut. Die verloren an diesem siebten Tag 3:03 Minuten gegenüber den Italienern und müssen mit 9:42 Minuten Rückstand gegenüber Porro/Ferraro ihre Hoffnungen auf einen Platz auf dem Podest wohl begraben. Sofern nichts Besonderes passiert.

„Mir ging es besser als gestern, auch die Wunden vom Sturz habe ich kaum bemerkt“, meinte Simon Stiebjahn. „Wir sind zufrieden für heute, wir haben das Maximum gegeben.“

Am finalen Tag stehen auf dem Weg von Stellenbosch ins Val de Vie in Paarl noch mal 70 Kilometer und 1800 Höhenmeter auf dem Programm. Ein langer Berg und ein zackiges Profil kann schon noch mal Abstände forcieren, doch neun Minuten Polster müssen erst mal dahin schmelzen.

 

Ergebnisse

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