Afxentia Stage Race: Vos nicht zu halten – Morath Zweite

Morath_spitz_Vos_Klemenci_Leumann_Indergand_Neff
Am Start in Kapedes von links: Adelheid Morath, Sabine Spitz, Marianne Vos, Kathrin Stirnemann, Blaza Klemencic, Andrea Waldis, Katrin Leumann, Linda Indergand, Jolanda Neff. ©Erhard Goller

Adelheid Morath vom Sabine Spitz-Haibike-Team hat am zweiten Tag des Afxentia-Etappenrennens auf Zypern Straßen-Olympiasiegerin Marianne Vos (Rabobank/Liv Giant) am längsten Paroli bieten können und Rang zwei belegt. Dritte wurde Zeitfahr-Siegerin Blaza Klemencic (Calcit Bike) vor Katrin Leumann (Ghost Factory Racing) und Sabine Spitz (Haibike).

„Unglaublich“. Marianne Vos zeigt sich selbst überrascht von ihrem Auftritt im Macheras-Gebirge. Die Niederländerin zeigte über die 41 Kilometer im Point-to-Point-Rennen nicht nur ihre formidable Stärke am Berg, sondern auch schon eine konzentrierte Leistung in den technischen Passagen.

Sicher ist eine Adelheid Morath nicht das fahrtechnische Maß aller Dinge, zumal sie selbst auch noch davon spricht, dass ihr „das Fahrgefühl“ auf dem neuen Haibike-29er noch fehlen würde. Doch allzu viel holten auch Blaza Klemencic und eine furios abfahrende Katrin Leumann auf dem letzten, langen „Drei-Sterne-Downhill“ (Zitat Adam Craig) nicht auf.
Marianne Vos war etwa nach der Hälfte der Distanz gemeinsam mit Adelheid Morath aus der Spitzengruppe entkommen. Dort geht es steiler zur Sache als zuvor und die Niederländerin und die Freiburgerin zeigten sich da am stärksten.

Sabine Spitz hielt zuerst auch noch mit, doch als dann ein Junior, der mit in der Gruppe war, ihr kurz den Weg versperrte, tat sich eine Lücke auf, die sie nicht mehr schließen konnte.

Morath und Vos gingen gemeinsam in den langen Singletrail-Aufstieg hinauf nach Kionia dem höchsten Punkt der Strecke. Im steilsten Stück, ziemlich weit oben schon, da beschleunigte Vos und riss die entscheidende Lücke.
„Gegen Marianne zu fahren, war eine schöne Herausforderung. Darauf habe ich mich heute gefreut. Sie war da einfach stärker, aber ich bin mit meinem Ergebnis mega zufrieden“, erklärte Adelheid Morath, die im Downhill dann, siehe oben, noch mehr Rückstand aufgebrummt bekam.

Marianne Vos wackelte auch in der langen Abfahrt, die sie mit Technik-Coach Oscar Saiz eingeübt hatte, nicht mehr und erreichte das Ziel mit 3:32 Minuten Vorsprung auf die Deutsche Vizemeisterin. „In der Abfahrt, habe ich versucht kontrolliert zu fahren und kein Risiko einzugehen. Es ist aber schwierig, nach einem solch langen Anstieg. Es ist cool, hier zu gewinnen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so gut sein kann. Gestern, der zweite Platz, das war schon eine Überraschung. Natürlich, die großen Anstiege, die liegen mir besser als die Downhills“, kommentierte die Cross-Weltmeisterin.

Katrin Leumann lässt’s krachen
Dahinter hatte Blaza Klemencic zu einer kleinen Jagd angesetzt. Sie lag erst an fünfter Position, schnappte sich dann Leumann und schloss zu Spitz auf. Die hängte sie dann im langen Anstieg ab, als der Olympiasiegerin von 2008 ein kleiner Fehler unterlief.

„Ich bin sehr zufrieden. Top drei war mein Ziel und da bin ich noch“, erklärte Klemencic, die das Gelbe Trikot an Vos abgeben musste, während Morath jetzt Zweite ist.
Sabine Spitz wurde dann auch noch von Katrin Leumann passiert. Und zwar so, dass die anerkennend meinte: „Das war schon enorm wie die Leumi an mir vorbei gezogen ist.“ Ihre eigenen fahrtechnischen Darbietungen fand sie noch ein wenig ausbaufähig, war ansonsten aber „mit meiner Performance ganz zufrieden“.

Katrin Leumann lachte: „Ich fahre jetzt auch 29er, ich kann’s jetzt auch krachen lassen. Die Kurve, an der ich Sabine überholt habe, die hatten wir uns vorher angeschaut. Berg runter hat es voll Spaß gemacht“, kommentierte die Schweizerin. „Schade, dass es mit dem Podest wieder nicht geklappt hat.“

Eva Lechner (Colnago Südtirol) wurde Sechste, während Katrin Stirnemann (Sabine Spitz-Haibike), die lange mit der Italienerin unterwegs gewesen war, durch einen Kettenriss aus den Top-Ten zurück fiel.

Vor dem abschließenden Cross-Country-Rennen am Sonntag führt Marianne Vos mit 3:44 Minuten vor Adelheid Morath. Dritte ist Blaza Klemencic weitere neun Sekunden dahinter. Sabine Spitz ist Sechste, 6:56 Minuten hinter Vos.

Lena Putz (XXL Solutions) und Hanna Klein (Lexware-Rothaus) rangieren auf den Plätzen 14 und 15. Während Lena Putz mit ihrem 13. Platz (+14:08) auf der zweiten Etappe ganz zufrieden war und „sehr viel Spaß“ hatte, haderte Hanna Klein mit der Anfangsphase, in der sie wieder einmal nicht zurecht kam.
„Ich konnte da einfach nicht mithalten und bin dadurch fast das ganze Rennen alleine unterwegs gewesen“, erklärte Klein, die als 15. 16:46 Minuten Rückstand hatte.

Facebook Auto Publish Powered By : XYZScripts.com