Alpentour-Trophy#1: Michiels und Paez zum Auftakt in Gelb
Markus Kaufmann auf Platz drei – Janine Schneider und Sabine Spitz auf 4 und 5
Die 21. Auflage der Alpentour-Trophy im österreichischen Schladming hat mit den Etappensiegen der Belgierin Githa Michiels und des Kolumbianers Leonardo Paez begonnen. Nach den 63 Kilometern der Ramsau-Dachstein-Etappe siegte Paez mit 2:27 Minuten Vorsprung auf den Italiener Daniele Mensi und 3:08 Minuten vor Markus Kaufmann. Bei den Damen legte Michiels gleich 10:25 Minuten zwischen sich und die Italienerin Maria Christina Nisi und 11:10 zur Estin Greete Steinburg.
Am Dachstein ist ab 1600 Meter noch Winter, so dass man den ersten von vier Tagesabschnitten um sieben Kilometer und 600 Höhenmeter verkürzen musste. Prinzipiell herrschten aber eher sommerliche Temperaturen.
Den ersten Anstieg, insgesamt rund 15 Kilometer lang, bewältigte Leonardo Paez (Giant Polimedical) gemeinsam mit Daniele Mensi (Soudal Leecougan), der oben die Bergwertung gewann. Beide hatten 32 Sekunden Vorsprung auf Markus Kaufmann (Texpa-Simplon) und seinen Ex-Teamkollegen Daniel Geismayr (Centurion-Vaude), sowie dem Italiener Marco Rebagliati (Wilier 7C Force).
Mensi konnte in der Folge das Tempo des vierfachen WM-Medaillengewinners aus Südamerika nicht mehr halten und verlor den Kontakt.
„Mir ist es hervorragend gegangen und es war ein echt guter Tag. Die Beine haben sich super angefühlt und bin extrem zufrieden“, erklärte Paez.
Sein letzter Begleiter zeigte sich aber zufrieden. „Es lief super für mich. Mit dem zweiten Platz auf der Eröffnungsetappe kann ich sehr zufrieden sein. Leonardo ist ein extrem guter Kletterer und ich konnte ihn bergauf nicht halten.“
„Der Tag war ziemlich hart. Leonardo war es dann wohl zu langsam und dann hat er attackiert. Dahinten waren wir dann zu dritt und es war ein Kampf den ganzen Tag wieder vorne ranzufahren“, erklärte Markus Kaufmann, der den Dreikampf um den dritten Podestplatz für sich entscheiden konnte. 19 Sekunden vor Geismayr überquerte er an der Planai die Ziellinie.
Jochen Käß auf Platz sieben, Vinzent Dorn nach Sturz raus
Die Verfolger um Jochen Käß (Centurion-Vaude, 7.) und Alban Lakata (Team Bulls, 8.) kamen zuletzt immer näher, blieben am Ende aber doch noch eine halbe Minute und mehr hinter Kaufmann, der Geismayr am zweiten Anstieg auf die Hochwurzen noch abfing.
Der Vorarlberger fuhr sein erstes Rennen nach seiner Handverletzung und wurde Vierter: „Ich habe extrem gelitten heute. Am zweiten Berg wurde mir richtig heiß und ich habe mich nicht mehr wohlgefühlt. Am Ende musste ich mein eigenes Tempo fahren und so Markus im Kampf um den dritten Platz ziehen lassen. Nach den sechs Wochen Pause fehlt mir einfach noch die Rennhärte“.
Der Kirchzartener Vinzent Dorn (Centurion-Vaude) erreichte als Zwölfter die Bergwertung, hatte dann aber einen Sturz. Er versuchte weiter zu fahren. „Das war aber sehr schwierig und ich bin dann noch mal gestürzt“, berichtet Dorn von seiner Aufgabe. „Ich hatte einigermaßen Glück und hab‘ nur eine Gehirnerschütterung und Prellungen, es ist nichts gebrochen.“ Im Krankenhaus musste er nicht bleiben.
Damen: Michiels unangefochten
Bei den Damen fuhr die Belgierin Githa Michiels (Primaflor-Mondraker) einen unangefochtenen Tagessieg entgegen. Sie setzte sich von Beginn an ab und gewann mit einem mehr als passablen Vorsprung auf Maria Nisi (New bike 2008), die ihrerseits Greete Steinburg (Spordiklubi Rakke) nur um 45 Sekunden distanzieren konnte.
„Überraschenderweise ist es mir richtig gut gegangen. Vor dem Start war ich mir unsicher, weil ich ein paar Knieprobleme in den letzten Wochen hatte. Am zweiten Anstieg habe ich die dann auch gespürt. Aber es war okay und ich genieße jetzt den Tagessieg“, erklärte Michiels im Ziel.
Vierte wurde die 24-jährige Janine Schneider (German Technology Racing) vor ihrer Landsfrau und Olympiasiegerin Sabine Spitz (Wiawis Bikes), die mit 47 Jahren ihr Debüt bei der Alpentour Trophy gibt.
„Steil hoch und steil runter“, meinte Spitz zur ersten Etappe. Das ist nicht unbedingt ihr bevorzugtes Terrain. „Das Tempo war am Anfang brutal hoch. Ab der zweiten Rennhälfte kam ich aber immer besser in Fahrt. Da war der Rhythmus gut und dadurch konnte ich noch ein paar Positionen gutmachen.“
Die zweite Etappe am Freitag führt das Fahrerfeld über 61 Kilometer von Schladming aus. Mit dem Anstieg zur Reiteralm wartet ein neuer Abschnitt auf die Teilnehmer. Die technisch anspuchsvolle Passage der Giglach-Seen entfällt aufgrund noch immer liegenden Schnees. Nach der Reiteralm wartet noch der Anstieg auf die Hochwurzen ehe es wieder retour nach Schladming geht.
Quelle: PM Alpentour-Trophy