BiketheRock Marathon: Doppelsieg für Team Bulls

Stiebjahn gewinnt im Eisregen vor Schneller – Schneider bei den Damen vorn

Beim erstmals international ausgeschriebenen Fujibikes-Marathon im Rahmen des BiketheRock powered by KMC haben Simon Stiebjahn und Simon Schneller für das Team Bulls in Heubach einen Doppelsieg gefeiert. Auf Rang drei landete nach 90 Kilometern der Österreicher Fabian Costa. Das Damen-Rennen gewann bei brutalen Bedingungen Janine Schneider (German Technology Racing).

 

Am Ende der dritten Runde begann es in Heubach stärker zu regnen. Auf der Höhe fiel sogar Eisregen, so dass die Prüfung für die insgesamt knapp 400 gestarteten Marathon-Fahrer richtig heftig wurde.

In der ersten Runde bildete sich ein Führungs-Quartett. Zum Ende der ersten Runde konnte Simon Schneller in einer Abfahrt einen Lücke reißen und ging mit rund 20 Sekunden Vorsprung in Runde zwei.

„Ich wusste, dass ich in der Abfahrt schnell bin und habe versucht da vorne zu sein“, erklärte Schneller.

Im Anstieg wurde er noch mal eingeholt, doch in der nächsten Abfahrt konnte sich Schneller erneut absetzen. „Für mich war das natürlich eine ideale Situation, weil ich mich verstecken konnte“, erklärte Teamkollege Simon Stiebjahn (Titisee-Neustadt).

Verstecken hinter Jochen Käß (Ofterdingen) von Centurion-Vaude und Fabian Costa (Club Bike&Run Imst). Der dreifache Deutsche Marathon-Meister und der Tiroler konnten aber keinen Druck machen.

„Ich habe dann gemerkt, dass die beiden Probleme haben und bin vor der zweiten Feedzone weg gefahren“, berichtete ein schlotternder Simon Stiebjahn im Ziel.

 

Schneller „am Erfrieren“

Das war etwa bei Kilometer 47. Er schloss zu Simon Schneller auf und das Duo arbeitete bis etwa sechs, sieben Kilometer vor Ziel zusammen.

„Dann hat Simon gesagt, ich solle los fahren. Wir hätten schon noch gerne zusammen fahren können, aber wir wussten ja nicht wie viel Vorsprung wir hatten“, so Stiebjahn zum Umstand, der zu seinem Sieg in 3:42:07 mit 1:15 Minuten Vorsprung führte.

„Er war am Schluss einfach stärker und ich war am Erfrieren, wie man sieht“, erklärte Schneller und deutete auf seinen zitternden Körper. „Aber es ging prinzipiell heute auch wieder gut“, meinte der Dritte des Tiliment-Marathons vom vergangenen Wochenende.

„Die Strecke ist super, auf jeden Fall DM-würdig“, resümierte Simon Stiebjahn. „Ein paar Details würde ich noch ändern.“ Fabian Costa ging mit Jochen Käß am Hinterrad in die dritte 30-Kilometer-Runde, doch der Österreicher musste um den dritten Platz nicht mehr kämpfen. Nur ums Ankommen. Käß gab das Rennen auf. Fünf Wochen nach seinem Schlüsselbein-Bruch wollte er auf dem rutschigen Untergrund nichts riskieren.

„Jetzt nur schnell unter die Dusche. Jochen Käß war auf einmal weg“, meinte Costa.

Der Start von Straßenprofi Heinrich Haussler (Bahrein-Merida) fiel aus. Nach dem Klassiker Eschborn-Frankfurt am 1. Mai hatte er sich einen Infekt zugezogen.

 

Damen: Schneider zittert sich zum Sieg

Für die Damen war das noch brutaler. Janine Schneider (German Technology Racing) hatte sich bereits zwischen Kilometer fünf und zehn abgesetzt und war die restlichen 80 Kilometer alleine unterwegs. Auf etwaige Begleitung durch aufschließende männliche Hobbyfahrer musste sie verzichten, viele hatten das Unternehmen nach einer Runde abgebrochen.

„Ich habe mir überlegt ob ich schon so früh wegfahren soll, aber es hat ja viele Singletrails und ich habe dann gehofft durchzukommen“, erklärte Schneider, die im Ziel Minuten benötigte, ehe sie zitternd in der Lage war einen Ton von sich zu geben.

Sie wurde mit 4:42:38 Stunden gemessen.

Als Annette Griner (Wilier/Force) das Ziel mit 18:44 Minuten Rückstand erreichte, hatte Schneefall eingesetzt. Die Niederhoferin war noch mehr angeschlagen. Völlig unterkühlt erreichte sie das Ziel und musste mit einer Rettungsdecke erst mal ins Sanitätszelt gebracht werden.

Janine Schneider verwies darauf, dass es am Morgen beim Start noch nicht so schlimm ausgesehen habe. Daher war sie in kurzer Hose angetreten, genauso wie Griner und hatte sich auch sonst nicht so präpariert, wie man das etwa im Winter tun würde.

Abgesehen von der Zitterpartie, war Schneider von der künftigen DM-Runde angetan. „Die Runde macht echt Spaß, es sind schöne Trails drin“, meinte die Lottstetterin.

Mit 28:10 Minuten Rückstand wurde Miriam Chelius (Hepco Becker) Dritte.

Olympiasiegerin Sabine Spitz (Wiawis Bikes) war erkrankt und musste auf den DM-Test verzichten.

 

Ergebnisse

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