BMC Racing Cup Solothurn: Plattfuß entscheidet Schweizer Duell

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Die dreiköpfige Spitzengruppe zu Beginn des Rennens: Nino Schurter, Lukas Flückiger (links) und Florian Vogel. ©Erhard Goller


Vor einer großen Kulisse hat Nino Schurter zum fünften Mal in Folge den BMC Racing Cup in Solothurn gewonnen. Der WM-Zweite vom Scott-Odlo Team schlug dabei Weltmeister Julien Absalon (BMC Racing) und dessen Teamkollegen Lukas Flückiger, während Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing) auf Rang fünf ins Ziel kam. Pechvogel des Tages war ein anderer Schweizer.

Es war ein kleines Detail schon nach gut zwei Kilometern , die falsche Linie in einer Laufpassage, die Manuel Fumic so ins Hintertreffen brachte, dass die Post an der Spitze ohne ihn abging. An zweiter Stelle war er in den Anstieg hinein gegangen, an achter Position kam er oben heraus. „Da habe ich den Zug verpennt“, bekannte er.

Weil der 5,5 Kilometer lange Kurs in Solothurn eine lange Flachpassage auf Asphalt aufweist, ist es schwer Lücken zu schließen. „In der Verfolgergruppe musste ich alles alleine machen“, erzählte er später im Ziel. Beinahe hätte er zwar noch Anschluss an Julien Absalon und Lukas Flückiger gefunden, doch es reicht nicht ganz, auch weil die beiden BMC-Teamkollegen gut harmonierten. „Ich habe immer den richtigen Moment verpasst noch mal kurz zu investieren“, bekannte der 33-Jährige

So kämpfte Manuel Fumic schließlich nur noch mit Teamkollege Marco Fontana und Martin Fanger (BMC Racing) um Rang vier, den sich dann der Schweizer abholte (+1:03), während Fumic neun Sekunden dahinter den letzten Platz auf dem Podium mitnahm.
„Ich hatte gute Beine, das Training hat gezündet, nur über das Ergebnis bin ich etwas enttäuscht“, bekannte Fumic.

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Viel Führungsarbeit: Manuel Fumic ©Erhard Goller

Beifalls-Sturm für Nino Schurter – Absalon verpasst den Anschluss
Ein Beifalls-Sturm brandete durch die große Kulisse, als Nino Schurter (Scott-Odlo) in das Arena gleiche Gelände im Schanzengraben von Solothurn einfuhr. Der Schweizer Meister hatte genügend Zeit, um in die Menge zu winken. 21 Sekunden später fuhr Julien Absalon (BMC Racing) ins „Velodrom“ ein.

Ein echtes Duell zwischen den beiden langjährigen Kontrahenten hatte es aber an diesem Tag auf den 38,5 Kilometern nie gegeben. Nino Schurter, Florian Vogel (Focus XC) und Lukas Flückiger hatten sich in der ersten Runde in der technischen Passage einen kleinen Vorsprung heraus gefahren. Auf den langen Flachpassagen auf Asphalt arbeiteten sie zusammen und machten es so den Verfolgern sehr schwer.

Lukas Flückiger ließ in der zweiten Runde abreißen. „Ich hätte noch ein, zwei Runden weiter mitgehen können, aber dann wäre ich wahrscheinlich geplatzt“, erklärte Flückiger warum er sich zu Julien Absalon zurückfallen ließ.

Vorne arbeiteten fortan die Ex-Teamkollegen Florian Vogel und Nino Schurter perfekt zusammen. „Ich wollte, dass wir zusammen arbeiten. Auf dieser Strecke kann es alleine sehr schwer werden. Schade, dass Flo den Platten hatte“, erklärte der Churer und sprach damit die Entscheidung an.

Absalon: Das Maximum herausgeholt
Vermutlich schon Ende der vierten Runde erlitt Florian Vogel einen schleichenden Plattfuß und fiel zurück. In der unteren Tech-Zone hatte er kein Laufrad zur Verfügung, so dass er aussichtslos zurückfiel. „Schade, ich hätte schon gerne gesehen, was passiert. Ich habe mich sehr gut gefühlt“, sagte Vogel, der als Zehnter (+3:12) das Ziel erreichte und praktisch nicht mehr um die Fortsetzung seine Serie von sechs Siegen kämpfen konnte.

Schurter hatte 40 Sekunden Vorsprung und ließ sich die nicht mehr nehmen. „Mir wäre es schon Recht gewesen, wenn Flo noch länger dabei geblieben wäre. Ich hatte schon Angst, dass die von hinten zu zweit noch mal kommen, aber es hat ja geklappt“, resümierte Schurter nach seinem 59. Sieg in der Schweizer Serie und seinem vierten Saisonsieg zufrieden.

Absalon löste sich in der letzten Runde von Lukas Flückiger und holte Rang zwei. „Es ist hier immer so: wenn man am Anfang nicht dabei ist, dann hat man es schwer. Gegen Nino und Flo in dieser Form sowieso. Ich denke, wir haben das Maximum herausgeholt. Für mich war es ein gutes Kraft-Training“, kommentierte Absalon.

Sein Team-Genosse Lukas Flückiger war mit sich seiner Leistung zufrieden. „Zwei, drei Sachen muss ich noch verbessern, aber ich bin im Plan“, meinte der Leimiswiler, der mit 28 Sekunden Rückstand das Ziel erreichte.

Martin Gluth: Alles auf die letzte Runde
Martin Gluth (Novus-OMX) belegte Rang 14 (+4:53). Der Freiburger hatte sich kurzfristig für einen Start in Solothurn entschieden. Er fuhr beständig zwischen Platz 15 und 20 und setzte dann „alles auf die letzte Runde“, wie er sagte. „Ich wollte mal sehen, was in der letzten Runde noch möglich ist“, erklärte er mit Verweis auf die am Bike angebrachte Leistungsmessung.
So hängte er die Konkurrenten aus seiner Gruppe ab und holte sich diesen 14. Platz. „Am Anfang war es etwas zäh, aber ich habe das auch voll aus dem Training heraus genommen.“

Mit PM BMC Racing Cup

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