Bundesliga Freudenstadt: Die Nummer eins und die Talente

Weltranglistenerste Anne Terpstra trifft auf die U23-Cracks Ronja Eibl und Laura Stigger

Bei der dritten Bundesliga-Runde in Freudenstadt hat in der Niederländerin Anne Terpstra die Meldeliste der Damen an. Die Weltranglistenerste und WM-Vierte hat es unter anderen mit U23-Weltcupsiegerin Ronja Eibl und mit der U23-Weltcup-Zweiten Laura Stigger zu tun. Daneben könnten eine weitere Österreicherin und eine Schweizerin vorne mitmischen. Aber auch Nadine Rieder will ihre gute Spätform für ein top Resultat nutzen.

 

Anne Terpstra (Ghost Factory Racing) muss sicherlich mit der Bürde der Favoritin leben. Und es wird ihr wenig ausmachen. Die 28-jährige hat sich mit der besten Saison ihrer Karriere zur Nummer eins der Weltrangliste aufgeschwungen. Im Juli feierte sie in Andorra ihren ersten Weltcupsieg und vor zehn Tagen verpasste sie ihren zweiten nur um vier Sekunden hinter Weltmeisterin Pauline Ferrand Prevot (Canyon).

Terpstra will am auch im Short Track an den Start gehen und damit ihre Chancen auf den Sieg in der Gesamtwertung wahren. Dort liegt sie nach Platz vier in Heubach und zwei in Gedern hinter Ronja Eibl (Corendon-Circus) auf Platz zwei. In Gedern verlor sie das direkte Duell gegen Eibl, nachdem sie Probleme mit der Kette hatte.

„Ich erwarte, dass meine Form etwas weniger gut ist als zuletzt, aber die wird sicher noch ausreichen, um mitzuhalten, denke ich“, erklärt Terpstra vor dem dritten Bundesliga-Rennen der Saison.

Mit ihrem Start, so erklärt sie ungefragt, wolle sie „einfach auch die Organisatoren unterstützen“, weil sie es „cool“ finde, „dass es diese Rennen gibt.“

„Von daher werde ich, wie immer, alles geben und hoffentlich ein bisschen Spaß haben“, so die WM-Vierte.

Ihre Hauptkonkurrentinnen? Sicherlich auch Ronja Eibl (Grosselfingen), die 2018 als jüngste Gesamtsiegerin aller Zeiten in die Bücher einging. Die 20-jährige hat im U23-Weltcup mit drei Siegen und drei zweiten Plätzen den Gesamtsieg eingefahren, was vor ihr noch keiner deutschen Bikerin gelungen ist.

„Abgesehen vom Jetlag bin ich fit“, sagt U23-Meisterin Eibl. Der dürfte bis zum Wochenende allerdings überwunden sein. Und vielleicht auch die Nachwirkungen eines Infekts, der sowohl einen Start bei der WM verhinderte als auch beim Weltcup-Finale das Abrufen ihres gesamten Potenzials.

Bei der WM holte die Österreicherin Laura Stigger (Specialized) Silber. Stigger ist ein Jahr jünger als Eibl, war 2018 Junioren-Weltmeisterin auf der Straße und auf dem Mountainbike. Das Supertalent gehört am Sonntag sicherlich zu den Podest-Anwärterinnen.

Nadine Rieder: Saison so gut beenden, wie sie angefangen hat

Es dürfte jedenfalls sehr interessant werden, wenn sich diese beiden Youngster am Sonntag mit Anne Terpstra messen. Mit Nadine Rieder (Rotwild Factory Team) gibt es noch eine zweite Deutsche, die in Freudenstadt mitmischen will – und auch kann. Die Allgäuerin war prächtig in das Jahr 2019 gestartet, ehe sie durch eine Verletzung erst mal auf Eis gelegt wurde. Zum Ende der Saison ist sie noch mal sehr gut in Schuss gekommen, wie die Silbermedaille bei der Marathon-DM vor zehn Tagen belegt.

„Ich würde in Freudenstadt gerne meine Form bestätigen. Auch wenn die Saison zwischenzeitlich nicht gut lief, sie hat für mich sehr gut angefangen und ich möchte sie gerne gut beenden“, sagt Rieder und fügt hinzu: „Es ist toll, dass mit Anne die Weltranglisten-Erste da ist. So hat man einen guten Vergleich und es werden sicher spannende Rennen werden.“

Comeback für Leonie Daubermann

Mitmischen wird sicherlich auch Lisi Osl (jb Brunex Felt). Die Österreicherin in Schweizer Diensten mag solche Kletterpartien wie man sie in Freudenstadt vorfindet und die Form der Weltcup-Gesamtsiegerin von 2009 war zuletzt ansteigend. Nach ihrer Pause wegen Herzproblemen, musste sie im Sommer neu aufbauen.

Mit Corina Gantenbein (RDR Italia) steht auch noch eine Schweizerin auf der Meldeliste auf, die sich nach längerem krankheitsbedingten Ausfall auf dem Weg zurück befindet. Cherie Redecker (Conway Factory Racing) könnte auch eine gute Rolle spielen und Hanna Klein (Scott-Sparkasse) ebenfalls – wenn im Rennen bei ihr mal alles rund läuft.

Übrigens tritt mit Leonie Daubermann (Stevens MTB Racing) auch eine lange vermisste U23-Fahrerin wieder an. Nach zwei Operationen am Knöchel und nach mehr als vier Monaten Pause kommt das Talent wieder zurück ins Renngeschehen. Sicherlich noch ohne großen Ambitionen, aber dafür mit umso mehr Lust.

Noch eine Notiz: Beim Short Track am Samstag hat die große Zahl der Meldungen für die Schüler-Rennen des Schwarzwälder MTB Cup die Organisatoren zu einer Zeitplan-Korrektur veranlasst. Es beginnt nun bereits um 12 Uhr. Die Bundesliga-Rennen sind davon allerdings nicht betroffen.

Mehr dazu auf der Website des Veranstalters. 

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