Bundesliga Titisee-Neustadt: Showdown um den Gesamtsieg

Ben Zwiehoff, Reto Indergand und Matthias Stirnemann vor dem Finale Kopf an Kopf

Das Finale der MTB-Bundesliga in Titisee-Neustadt verspricht Spannung, wie kaum einmal zuvor. Nicht nur, dass am Samstag beim Singer Wäldercup einige Weltklasse-Athletinnen und -Athleten am Start stehen werden, besonders die Konstellation in der Herren-Gesamtwertung sorgt für ein gewisses Prickeln. Ben Zwiehoff führt das Klassement vor dem Rennen an der Hochfirstschanze mit nur zwei Punkten Vorsprung auf Reto Indergand und auch nur zehn Punkten vor Matthias Stirnemann an.

 

Ein Schweizer hat die Bundesliga-Gesamtwertung noch nie gewonnen, es hat wohl auch kaum mal einen gekümmert im Nachbarland die Serie zu gewinnen. So ging es Reto Indergand und Matthias Stirnemann erst mal darum in erreichbarer Nähe noch mal Weltranglistenpunkte zu ergattern.

Weil aber viele Weltklasse-Fahrer, die in Heubach beim BiketheRock den Auftakt bestritten und haben, keine weitere Rennen der Serie gefahren sind, wurde das Klassement noch mal durcheinander gewürfelt.

„Meine Frau hat mich drauf aufmerksam, dass ich noch im Rennen um die Gesamtwertung bin“, bekannte Reto Indergand in Freudenstadt denn auch mit einem Schmunzeln. Und prompt tat er einiges dafür, im Spiel zu bleiben. Der BMC-Fahrer gewann den Short Track-Wettbewerb und wurde im Cross-Country Dritter.

Tatsächlich geht er jetzt mit nur zwei Punkten Rückstand auf Ben Zwiehoff (Bergamont) und acht Punkten vor Matthias Stirnemann (Möbel Märki) in ein prickelndes Finale.

„Ich habe schon ein bisschen gerechnet“, meint Indergand mit einem Augenzwinkern. „Das wird sehr spannend und ist ganz sicher auch während dem Rennen im Hinterkopf. Ich muss vor Ben sein und Matthias darf direkt vor mir aber nicht gewinnen.“

Stirnemann: Um die Gesamtwertung mitzufahren ist zusätzliche Motivation

Da hat der Schweizer richtig gerechnet. Matthias Stirnemann hat in Freudenstadt das Cross-Country-Rennen gewonnen. Und hat erst hinterher entdeckt, dass er im Klassement an die dritte Stelle gerückt ist. Mit nur zehn Punkten Rückstand auf den führenden Ben Zwiehoff.

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Matthias Stirnemann und Reto Indergand ©Max Fuchs/EGO-Promotion

„Ich werde am Samstag sicher noch mal alles daran setzen, nochmals ein gutes Rennen zu fahren, um möglichst viele Weltranglistenpunkte zu sammeln. Es ist natürlich eine zusätzliche Motivation noch um die Gesamtwertung mitzufahren“, erklärt Stirnemann. Seit der WM in Kanada habe er schon etwas Form abgebaut, aber der „mentale Druck“ sich auch gelöst. „Aber wenn ich am Start stehe, will ich auch 100 Prozent geben“, sagt Stirnemann.

Ben Zwiehoff war schon ein paar Mal in seiner Karriere – in verschiedenen Kategorie – nahe an einem Bundesliga-Gesamtsieg. „Ich war am Ende der Saison auch noch nie in so guter Form. Meine Krankheitspause wirkt sich jetzt positiv aus. Aber man kann den Gesamtsieg nicht planen“, sagt der Essener.

Er wolle sich „keinen großen Druck machen, sonst wird’s schwierig.“ Eher mal wie die Fußballer denken, nach dem Motto: wir schauen von Spiel zu Spiel.

Party mit Zwiehoff?

Aber mit dem Sieg liebäugelt er trotzdem, er hat noch keinen in dieser Saison. „Ich würde mich gerne mit einem Sieg aus der Saison verabschieden“, so Zwiehoff. Was ja gleichbedeutend mit dem Gesamtsieg wäre. Dann würde er bei der großen Siegerehrungs-Party im Zelt auch einen ausgeben. Die Band Brasstastisch tritt mit ihrer typisch schwarzwälderischen Blasmusik dort ab 18:00 Uhr auf.

Egal wer aus dem Trio gewinnt, die Serie von Simon Stiebjahn (Team Bulls) wird gestoppt werden. Der Mit-Organisator des Singer Wäldercups hat die Gesamtwertung fünf Mal hintereinander gewonnen. Sicherlich wird Stiebjahn auf heimischem Terrain am Samstag beim C1 dotierten Rennen vorne mitreden wollen und auch können. Außer ihm gibt es noch eine Anzahl an Fahrern, die das Klassement beeinflussen können. Vorjahres-Sieger Martin Loo (Hawaii Express) und ganz sicher auch Lukas Flückiger, BMC-Teamkollege von Indergand.

Vielleicht kann mit Florian Chenaux (BMC Fribourg) ein weiterer Schweizer seine Karte ins Spiel bringen. Oder auch Julian Schelb (Stop&Go Marderabwehr).

Trail Hype mit deutschen Meistern und einem Straßenprofi

Am Sonntag findet die zweite Auflage des Mesa Parts Trail Hype statt. Über die neu eingeführte 20-Kilometer-Strecke und über 30 oder 60-Kilometer werden unter anderen die deutschen Meister Janine Schneider (German Technology Racing) und Sascha Weber (Maloja-Rocky Mountain), der Schweizer Meister Urs Huber, die ehemalige Marathon Weltmeisterin aus der Schweiz Esther Süss (German Technology Racing) und der Straßen-Profi Johannes Fröhlinger (Sunweb) am Start sein.

Offenbar nutzen auch einige Arrivierte den Trail Hype zum Saisonausklang. Anne Terpstra hat mit ihrem Partner und Team-Manager Thomas Wickles, sowie Bruder Rien Terpstra gemeldet, Ronja Eibl taucht neben ihrem Vater Harry auf, Christian Pfäffle (Stevens) steht drauf und auch Moritz Milatz nutzt den singletrail-lastigen Marathon dazu mal wieder eine Startnummer an den Lenker zu heften.

Das klingt dann auf der anderen Seite nach einer ziemlich spaßigen Angelegenheit.

 

Die Zahl der Voranmeldungen von mehr als 380 am Mittwochabend lässt darauf hoffen, dass man am Sonntag die 400er-Marke knackt und damit eine deutliche Steigerung gegenüber der Premieren-Auflage erlebt.

Mehr dazu auf waeldercup.com

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