Cross-DM: Schulte-Lünzum sensationell U23-Meister

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Markus Schulte-Lünzum, hier im Trikot seines Teams Focus-MIG, überraschte in Bad Saldzetfurth mit dem Titel in der U23-Kategorie. ©Armin. M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Markus Schulte-Lünzum hat sich völlig überraschend in Bad Salzdetfurth in der U23-Kategorie den Deutschen Meistertitel geholt. Der Focus-Fahrer siegte eine Sekunde vor Jannick Geisler (Heizomat) und 14 Sekunden vor Silvio Herklotz (Team Stölting). Für Titelverteidiger Michael Schweizer (Stevens) blieb nur Rang vier. „Das war eine richtig sehenswerte Vorstellung.“ Das Rennfahrerherz von MTB-Bundestrainer Peter Schaupp jubilierte natürlich auch, weil die Mountainbiker im U23-Rennen starke Leistungen ablieferten – mit dem krönenden Abschluss durch den amtierenden Deutschen U23-Meister Markus Schulte-Lünzum. Der war zu Beginn des Rennens schon mal zehn Sekunden in Führung und seine MTB-Kollegen Christian Pfäffle und Julian Schelb versuchten an zweiter und dritter Stelle in dieser Phase die neunköpfige Verfolgergruppe zu kontrollieren. Als die Cross-Spezialisten Michael Schweizer, Jannick Geisler, Yannick Mayer ernst machten, da blieb Pfäffle und Schelb aber das Nachsehen. In einer sandigen Laufpassage verloren sie ein paar Meter und kamen dann auch nicht so schnell wieder in ihre Klickpedale wie die Konkurrenten. „Da war der Zug für eine Medaille abgefahren“, erklärte Pfäffle hinterher. Julian Schelb stürzte dann noch in einer eisigen Kurve und musste auch etwas zurück stecken, weil er am vergangenen Wochenende noch an einem Magen-Darm-Infekt laboriert hatte.  „Ich bin schon ein wenig enttäuscht. Top fünf, wenn’s gut läuft eine Medaille, hatte ich mir ausgerechnet. Aber jetzt ist’s halt so gelaufen“, meinte Schelb, der Zehnter (+2:10 Minuten) wurde. Pfäffle war mit seinem siebten Platz (+1:55 Minuten) durchaus zufrieden. „Das habe ich mir vorgenommen. Ich hatte ein gutes Gefühl und hatte nie schwere Beine“, meinte der Deutsche Vizemeister auf dem Mountainbike. „Ich bin zufrieden. Seit Ende November habe ich nur Grundlage trainiert.“   Markus Schulte-Lünzum hatte indes gehofft, dass sich die beiden MTB-Kollegen hinter ihm zurück halten würden. „Wir haben gestern Abend beim Essen noch gescherzt und gesagt, dass wir uns gegenseitig das Leben nicht schwer machen wollen.“ Allerdings war ihm klar, dass es schwer werden würde von der zweiten bis zur letzten Runde als Solist durchzuhalten. „Ich habe mich entschlossen, mich ein wenig zu erholen und die Verfolger heran kommen zu lassen“, schilderte Schulte-Lünzum. So schlossen Schweizer, Geisler Mayer und auch Silvio Herklotz auf. In der Schlussphase versuchte Titelverteidiger Michael Schweizer anzugreifen. Doch seine Attacke wurde gekontert. Und als Jannick Geisler angriff, konnte nur noch Schulte-Lünzum mitgehen. Mit leichtem Vorsprung ging das Duo in die letzte Runde. Die Entscheidung fiel knapp 300 Meter vor dem Ziel, an einem kurzen, matschigen Anstieg. „Ich wusste aus den Runden zuvor, dass ich da und in der folgenden Abfahrt ein paar Meter heraus fahren kann. Das habe ich genutzt, um mit ein paar Metern Vorsprung auf die Zielgerade zu kommen“, berichtete Schulte-Lünzum. „Da bin ich einfach nicht so gut hoch gekommen“, bekannte Jannick Geisler, „aber ich muss zufrieden sein mit dem zweiten Platz. Das war ein richtig enges Rennen. Im Dezember hätte ich das noch nicht gedacht. Dann ging es von Rennen zu Rennen besser und seit Herford und Vechta habe ich begonnen an eine Medaille zu denken.“ Markus Schulte-Lünzum fand seinen Titelgewinn „extrem cool“. „Ich habe nicht damit gerechnet. Klar, die letzten Tage habe ich schon eine seriöse Rennvorbereitung gemacht, heute Morgen hat es dann gekribbelt. Das ist eine feine Sache“, kommentierte er seinen insgesamt dritten Deutschen Meistertitel in der U23-Kategorie. Ein Start bei der Cross-WM in Louisville kommt für ihn aber nicht in Frage. „Auf keinen Fall. Ich muss mich jetzt auf die Mountainbike-Saison vorbereiten“, sagte Schulte-Lünzum. Im Kampf um Bronze hatte Silvio Herklotz etwas mehr zuzusetzen, als Michael Schweizer. Als Herklotz am Wangener vorbei fuhr, klappte der, so schien es, mental ein wenig zusammen. Schon im Vorfeld hatte er bekannt, dass er sich nicht mehr hundertprozentig in Form fühle. In der Jugendklasse U17 setzte sich Leo Appelt (Langenhagen) klar gegen Ludwig Cordts (Stevens) durch. Appelt gewann mit 44 Sekunden Vorsprung die Goldmedaille. Bronze holte sich Dominik Kroll (Bliesransbach) mit 1:53 Minuten Rückstand.

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