Cyclo-Cross: Elisabeth Brandau siegt doppelt

In Vaihingen und Magstadt zeigen sich auch andere Mountainbiker

Bei der schon traditionellen Cyclo-Cross-Kombination Vahingen-Magstadt konnte Elisabeth Brandau an diesem Wochenende zwei Siege feiern. Auch bei den Junioren gab es mit Lennart Krayer einen Mountainbiker als Doppelsieger.

 

Am Samstag in Vaihingen gewann Elisabeth Brandau (Radon-EBE Racing) vor Stefanie Paul und vor Janine Schneider (German Technology Racing).

Auf dem größtenteils flachen Kurs hatte Brandau eine Weile zu tun, ehe sie sich von Stefanie Paul absetzen und schließlich mit einer Minute Vorsprung ihren ersten Saisonsieg im Cyclo-Cross feiern konnte.

„Vaihingen ist eine meiner Lieblingsstrecken. Weil es quasi vor der Haustür ist, fahre ich das ein bisschen schon aus Prinzip. Es war gut, dass ich am Anfang gefordert war. So kann ich sehen, was fehlt und was ich verändern muss“, meinte die deutsche Cyclo-Cross und Cross-Country-Meisterin nach dem Rennen.

Janine Schneider kam immer besser ins Rennen und näherte sich Position zwei. als sie sich einen Durchschlag einhandelte. „Da habe ich viel Zeit verloren. Aber es hat Spaß gemacht und es ist für mich eine schöne Abwechslung und gutes Training“, so die MTB-Marathon-Spezialistin, die 1:59 Minuten Rückstand aufwies.

Beste Juniorin war mit Sunny-Angelina Gschwender (Conway Factory Racing, +6:24) als Gesamt-Neunte auch eine Mountainbikerin. Sie wiederholte diese Platzierung und Sieg in der U19-Wertung auch am nächsten Tag in Magstadt.

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Max Holz ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Bei den Herren hatte mit Paul Lindenau (Stevens Racing) der Cross-Spezialist die Nase vorne. Er nahm das Tempo von Marco König (Gunsha-KMC) auf. „Das war ganz schön schnell, aber ich hatte den Vorteil, dass er das ab Runde drei nicht mehr halten konnte. So konnte ich meine eigenen Linien fahren“, erklärte Lindenau.

Max Holz war weiter hinten gestartet und konnte bei der Anfangsoffensive deshalb nicht mitmischen. Der Münchner fuhr das Rennen aber an zweiter Stelle zu Ende. „Ich bin ziemlich zufrieden, die Beine waren gut und ich hatte immer Kontrolle“, so Holz, der 1:01 Minute Rückstand aufwies.

Hinter ihm wurde Straßen-Profi Heinrich Haussler (Bahrain-Merida) Dritter (+1:41), während Wolfram Kurschat Jannik Geisler und hinter seinem Teamkollegen Pascal Tömke (bester U23-Fahrer, +1:48) Rang sechs (+2:12) belegte. Dabei kam Kurschat wie gewohnt von hinten, Tömke dagen lag das halbe Rennen auf Position zwei. „Hinten raus hat mir dann die Kraft gefehlt“, gestand der Neustädter.

 

Bei den Junioren triumphierte Neu-Lexware-Fahrer Lennart Krayer im Trikot der RSG Mannheim, nachdem er Tim-Oliver Kolschevsky in einer Passage über Hindernisse abhängen konnte und dann aufs Tempo drückte. „Ich hatte einen guten Tag und als ich mit dem Antritt die Lücke aufmachen konnte, habe ich aufs Gas gedrückt“, erklärte Krayer zu seinem ersten Sieg, (0:27). Dritter wurde Lennart Lein (Stevens Racing Team, +0:41).

 

MAGSTADT: Brandau fühlt sich nicht gut auf dem Rad

Was anders gewesen ist als am Tag zuvor? „Ich habe mich noch kaputter gefühlt“, meinte Elisabeth Brandau mit einem Lachen. Zuhause seien alle krank und sie hätte jetzt auch eine Erkältung. Aber immerhin hätte sie lange geschlafen.

„Ich bin nicht auf der Höhe, aber es hat gereicht. Heute bin ich mehr auf Sicherheit gefahren, aber ich habe mich auch nicht so wohl gefühlt auf dem Rad. Was nichts mit der Strecke zu tun hat, die mag ich ja“, meinte die Lokal-Matadorin, die genau eine Minute vor Stefanie Paul (crossladen.fidlock racingteam) ins Ziel kam.

Janine Schneider fehlten gegenüber Samstag ein paar Prozentpunkte. Sie wurde Fünfte. „Es lief heute nicht ganz so gut, aber ich habe gekämpft und mit Top Fünf kann ich zufrieden sein“, erklärte die Marathon-Meisterin aus Lottstetten. Sie sei vor kurzem noch krank gewesen. „Da waren heute die Energie-Reserven leer“, so Schneider, die mit 3:16 Minuten Differenz auf Brandau, hinter Lisa Heckmann (+1:57) und Cordula Neudörffer (+2:40) das Ziel erreichte.

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Ein Bild aus Vaihingen, aber die Geste würde auch zu Magstadt passen: Max Holz rutschte auf Asphalt weg ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

 Max Holz mit zu viel Schwung

Bei den Herren nahm sich Max Holz selbst die Chance auf seinen ersten Sieg in Magstadt. Marco König hatte aus der Spitzengruppe in der Schlussrunde am Teer-Anstieg attackiert. Holz ging mit und vorbei. Aus der folgenden technischen Passage kam er sehr gut heraus. Zu gut. „Ich bin sehr gut durchgekommen und mit Schwung auf den Asphalt, so dass ich mir das Rad zerstört habe“, berichtete Holz etwas enttäuscht.

Marco König und Paul Lindenau fuhren vorbei und Holz reichte es nur noch für Rang drei. „Ich hätte für den Schluss-Anstieg auf jeden Fall noch Kraft gehabt. Platz zwei gestern, drei heute, das ist okay, aber wenn man um den Sieg mitkämpfen kann, ist man natürlich etwas enttäuscht“, meinte Holz. „Aber wer nicht am Limit fährt, weiß auch nie wo es ist.“

Marco König gewann zehn Sekunden vor Lindenau und 32 Sekunden vor Holz.

Pascal Tömke (Kurschat Consulting), der sich im Sommer auch als Mountainbiker und auf der Strasse betätigt, aber im Cross seine größten Stärken besitzt, war wieder bester U23-Fahrer. Er hielt lange in der Spitzengruppe mit, musste dann aber passen als das Tempo dort verschärft wurde.

„Ich dachte, der Kurs gestern liegt mir besser. Insofern bin ich verwundert, dass es heute so gut gelaufen ist“, meinte Tömke, der auf Rang vier ins Ziel kam (+0:53), vor Florian Hamm vom RSV Garching, der als Fünfter (+1:15) ein starkes Rennen ablieferte.

Auf den Plätzen neun bis elf folgte mit Maximilian Krüger (Stevens Racing), der am Vortag Achter war, Christian Pfäffle (Stevens Racing) und Wolfram Kurschat ein Dreier-Paket mit Schwerpunkt auf dem Mountainbike. Pfäffle war in Vaihingen noch Zwölfter gewesen.

Interviews: Armin M. Küstenbrück

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