DM Bad Säckingen: Nachgedreht mit Straßenprofis und einer gute gelaunten Vierten

Morath_Spitz
Ein Top-Fünf-Kandidat mit aufgeschlitztem Reifen, ein Münchner bei dem endlich mal alles klappt, zwei Straßenfahrer im Matsch, eine Vierte freut sich über einen guten Tag und eine Fünfte fährt ohne Bremsen. Nachgedreht, was hier noch nicht geschrieben stand.

Martin Gluth (EBE Racing) war ein Top-Fünf-Kandidat, doch seine Hoffnungen lösten sich bereits in der ersten Runde in Luft auf. An dritter Stelle liegend hatte er gerade die zweite Technische Zone passiert, als hinten die Luft aus dem Reifen entwich. „Den Reifen hat es richtig aufgeschlitzt. Da muss was auf der Strecke gewesen sein“, meinte Gluth.
Er quälte sich zur zweiten Tech-Zone und nahm nach dem Wechsel das Rennen an 30. Position wieder auf. In der dritten Runde fuhr er die fünftbeste Zeit und war dann wieder 15., doch der Abstand zu Platz zehn war schon 1:30 Minuten. Das bewog Gluth das Rennen aufzugeben.

„Ich hatte mir die Top-Fünf zum Ziel gesetzt und das war nicht mehr realistisch. Für einen zehnten Platz wollte ich nichts riskieren, weil ich die vergangene Woche gesundheitlich etwas angeschlagen war“, erklärte Gluth zu seiner Aufgabe. Sein Augenmerk liege auf den Weltcups in zwei Wochen in Nordamerika.

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Gerrit Rosenkranz
(Focus-Rapiro) landete hinter dem formidablen Max Holz (Stevens MTB Racing) auf Platz sieben. Rosenkranz klagte über Rückenschmerzen, fand aber, dass Platz sieben dann doch nicht so schlecht sei.
Max Holz war glücklich mit seinem sechsten Platz. Nach einem Sturz in der Anfangsphase kämpfte er sich von Rang neun nach vorne. „Endlich hat mal alles so geklappt, wie ich wollte“, freute er sich über sein Resultat. Am Schluss habe er zwar Krämpfe bekommen und konnte so gegen den stärker werdenden Simon Stiebjahn nicht mehr mithalten, aber das Ziel Top fünf lasse sich ja noch nächstes Jahr verfolgen. Holz fährt in seinem zweiten Elite-Jahr.

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Das Herren-Rennen war in Runde fünf von sechs, da standen zwei Fahrer beieinander, die sich sonst hauptsächlich im Asphalt-Metier tummeln. Sascha Weber, Cross-Spezialist und Straßenfahrer, der für Lexware einige MTB-Rennen fährt und Straßenprofi Dominic Klemme (IAM Cycling). Weber hatte den Wettkampf freiwillig aufgegeben, Klemme wurde durch die 80-Prozent-Regel erfasst.

„Das ist für mich nicht mehr steuerbar“, erklärte Weber. Im Matsch verändere sich die Linie jede Runde und wenn man plötzlich einen Stein erwische, dann fehle der Automatismus zu reagieren. Im Cyclo-Cross gibt es eben keine natürlichen Hindernisse unter dem Matsch.

Klemme berichtete von fünf Stürzen, relativ harmloser Natur, die ihn viel Zeit kosteten. Warum er überhaupt an den Start gegangen sei?
„Ich mag Mountainbiken, das macht mir Spaß. Ich bike auch sonst hin und wieder mal“, ließ der 27-Jährige wissen.

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Nina Wrobel (Merida-Schulte) verpasste als Vierte zwar ihre fünfte DM-Medaille im Cross-Country und ihre erste unter dem Nachnamen Wrobel, doch wirkte trotzdem fröhlich. Sie steuerte gleich auf Adelheid Morath zu und umarmte sie. „Ich bin mit meinem Rennen super zufrieden, aber richtig happy macht mich, dass Adel gewonnen hat. Das ist echt schön, da dabei zu sein. Von daher ist das echt ein erfreuliches Erlebnis heute“, sprudelte es aus Wrobel heraus.
Die ein Jahr jüngere Morath und die ehemalige Nina Göhl sind langjährige Weg-Gefährtinnen.

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Hanna Klein (BH Sr Suntour-KMC) ging aggressiv ins Rennen und war die einzige, die nach der ersten Runde mit den späteren Medaillengewinnern noch mithalten konnte. Doch das Material verursachte ihr schon in der ersten Runde gleich zwei Handicaps. Die Bremsen verschwanden bis zur fast vollständigen Wirkungslosigkeit und das kleine Kettenblatt war auch nur noch zur Zierde vorhanden.

„Die Beläge war praktisch neu. Das kann ich nicht verstehen“, zeigte sie sich enttäuscht. Schon eine Woche vorher in Schopp ließen sich die Bremshebel ganz durchdrücken. „Ich wollte am Anfang unbedingt dran bleiben und das hat auch gut geklappt. Ich weiß nicht, ob ich in den Medaillenkampf hätte eingreifen können, aber es wäre schön gewesen mal wieder ein gutes Gefühl aus einem Rennen mitzunehmen“, sagte sie.

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Elisabeth Brandau
(EBE-Racing) war durch eine Magen-Darm-Infektion aus der Vorwoche geschwächt. Dann holte sie sich an sechster Stelle liegend bei einem Überholversuch auch noch einen Reifendefekt und gab rund zwei Kilometer vor dem nächsten Depot auf.

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