DM St. Ingbert: Manuel Fumic und seine Jäger

Ein klarer Favorit und viele Medaillenaspiranten bei den Herren

Bei den Deutschen Meisterschaften in St. Ingbert wird der Weg zum Meisterjersey nur über Manuel Fumic führen, so viel ist klar. Hinter ihm lässt sich eine weitere Hierarchie auf dem Papier nicht festlegen, da könnte es richtig spannend werden im Kampf um die Medaillen. Vielleicht kommt es ja auch ganz anders.

 

Da mögen die vergangenen Weltcup-Rennen noch so schlecht gelaufen sein, Manuel Fumic bleibt für die DM am Sonntag klarer Favorit. Seine deutsche Konkurrenz ist aktuell ziemlich weit weg vom 36-Jährigen Cannondale-Biker. Es ist nicht so, dass sich der Kirchheimer darüber freut, dass er in St. Ingbert als klarere Favorit durch die „Bomb Trails“ kurven wird und wenn nichts Gravierendes passiert, vermutlich seinen fünften Titel einfahren kann. Er macht sich eher Sorgen darüber und würde sich wünschen, dass er echt und dauerhaft Konkurrenz bekommt.

„Klar will ich wieder Deutscher Meister werden“, sagt Fumic wenig Überraschendes, die Enttäuschungen bei den letzten beiden Weltcup-Rennen zum Trotz.

Die Schaltung, die in Andorra Grund für sein Ausscheiden war, sollte aber funktionieren, sonst wird es nichts mit seiner ersten Titelverteidigung. Das ist ihm bis dato nämlich noch nie gelungen. Würde er gewinnen, wäre Manuel Fumic alleiniger Zweiter bei den Titel-Sammlern, hinter seinem Bruder Lado Fumic (6) und vor Moritz Milatz (4).

Immerhin, bevor man mit Langeweile rechnet: Meisterschaften haben ja ihre eigenen Gesetze und wenn sich mal einer an sein Hinterrad geheftet hat, wer weiß, vielleicht wird er ja zum ernsthaften Jäger?

Die Medaillenaspiranten

Wer könnte das sein? Simon Stiebjahn (Team Bulls), Vize-Meister des Vorjahres, fährt aktuell die Transalp, er fehlt also.

Der DM-Dritte von 2017, Georg Egger, hat zuletzt im Weltcup die stärksten Ergebnisse aus der Horde der möglichen Fumic-Nachfolger abgeliefert. „Ich fühle mich gut und freue mich auf das Rennen. Ich will auf jeden Fall aufs Podest, das ist mein Ansporn“, sagt der Lexware-Biker. Und auch sein Anspruch.

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Martin Gluth ©Anna Buick

Der nächste im Andorra-Ranking war Christian Pfäffle (Stevens MTB Racing). „Ich denke, wir haben einen Favoriten und alle anderen Ränge sind offen. Ich liebäugle schon mit einer Medaille, aber wenn ich ein gutes Rennen fahre und es nicht reichen sollte, dann bin ich auch nicht enttäuscht“, sagt der Neuffener.

Martin Gluth (Silverback-OMX) könnte gerade auf dem verwinkelten und technisch anspruchsvollen Kurs in St. Ingbert für eine Überraschung sorgen. „Ich lasse das Rennen auf mich zukommen und werde gucken was passiert! Ich denke es wird eine spannende DM“, sagt er dazu.

Markus Schulte-Lünzum (Focus XC), der einzige aus dem Reigen, der schon mal Meister war (2014 und 2016), müsste auf dem Papier der Stärkste sein. Aber irgendwie bekommt er es aktuell nicht auf die Reihe seine körperliche Verfassung in ein entsprechendes Resultat umzusetzen. In Andorra quittierte er das Rennen nach einer Runde.

„Die DM ist ein neues Rennen und damit eine neue Chance. So sehe ich das und so werde ich auch dran gehen. Irgendwann muss ich es ja auch mal hinkriegen“, sagt er. Ausgang: offen.

Dann ist da Ben Zwiehoff (Bergamont) der wegen einer Schnittverletzung am Bein Andorra ausgelassen hat. Dem Bein gehe es so weit wieder gut, sagt der Essener.

„Ich habe glaube, dass ich wieder einen guten Rhythmus gefunden habe, fühle mich wieder fit und komplett konkurrenzfähig. Ich gehe optimistisch ran, werde mir aber kein konkretes Ziel setzen“, erklärt Zwiehoff. An einem guten Tag könne er vorne mitfahren, ist er überzeugt.

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Am Sonntag auch in Jubelpose? Julian Schelb ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Dann ist da auch noch Marathon-Meister Julian Schelb (Stop&Go Marderabwehr), der auch voriges Jahr erst mal auf Rang zwei rumgeturnt ist, bevor er durch Defekt zurück fiel. „Die Cross-Country-DM ist für mich eine Zugabe. Ich werde da locker dran gehen, aber eine Medaille wäre schön“, sagt der Münstertäler. Er fühle sich jedenfalls gut.

Und sonst? Lukas Baum (Maloja Rocky Mountain) vielleicht, auch wenn von ihm dieses Jahr noch was Zählbares fehlt. Für Wolfram Kurschat (Kurschat Consulting) ist der Kurs wohl nicht gerade geschaffen.

Sascha Weber (Maloja Rocky-Mountain), der aus dem 30 Minuten entfernten St. Wendel kommt und als Saarländer vermutlich besonders motiviert ist. Und Sven Strähle (German Technology Racing), der zuletzt für sehr passable Resultate sorgte.

Und mit Benjamin Sonntag (Clif Bar) steht ein in den USA lebender Fahrer auf der Meldeliste, der bei Deutschen Meisterschaften auch schon auffällig gefahren ist.

 

 

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