Eiger Bike: Huber siegt zum siebten Mal

Sascha Weber landet auf Rang vier – Sechster Sieg für Esther Süss

Nach zwei Jahren Unterbrechung hat Bulls-Profi Urs Huber wieder die Eiger Bike Challenge über 88 Kilometer gewonnen. Huber siegte bei der 22. Auflage in Grindelwald vor seinen beiden Schweizer Landsleuten Michael Stünzi und Hansueli Stauffer. Auf Platz vier: Sascha Weber. Bei den Damen gewann Esther Süss das Duell gegen Ariane Lüthi, Dritte wurde Florence Darbellay.

 

In den Jahren 2018 und 2017 hatte Huber beim Eiger Bike kein Glück und schied jeweils vorzeitig aus. Dieses Jahr hatte er mehr Glück, am Können fehlt es ihm ohnehin nicht.

Auf der neuen Strecke, die erstmals mit der Steigung zum Feld begann, konnte sich Urs Huber zusammen mit Vorjahressieger Cristiano Salerno aus Italien, dem Belgier Frans Claes (Square Group) und Sascha Weber (Maloja-Rocky Mountain) leicht von der Spitzengruppe abzusetzen.

Vor der langen Abfahrt beim Bachalpsee blieb aber nur noch ein Trio mit Huber, Weber und Claes übrig, da Salerno wegen eines Sattelbruchs zurückgefallen war und das Rennen später aufgab.

Weber fährt auf Sicherheit

Auf der fahrtechnisch anspruchsvollen Abfahrt auf dem Bachalpsee-Trail konnte Hansueli Stauffer (Bulls) seinen 15-Sekunden-Rückstand in einen Zwei-Minuten-Vorsprung verwandeln. Wie in den Vorjahren brachte die letzte Steigung zur Kleinen Scheidegg die Entscheidung.

Sascha Weber musste in der letzten Phase des Anstiegs Urs Huber ziehen lassen und ließ in der letzten Abfahrt Sicherheit walten. „Für mich ging es nur noch darum sicher ins Ziel zu fahren“, erklärte Weber. Die beiden Konkurrenten Michael Stünzi (Texpa-Simplon), der von hinten kam und Hansueli Stauffer seien bergrunter eher „Kampflinie“ gefahren. Da hätte er keine Chance gehabt. „Aber ich habe den Test für den Rothaus Bike Giro auf 4:30 Stunden und 4000 Höhenmeter bestanden“, meinte Weber mit einem Grinsen.

Huber: Am Anfang lief es zäh

Urs Huber gewann mit 1:03 Minuten Vorsprung auf Stünzi und 1:56 Minuten auf Stauffer, Weber hatte 3:34 Minuten Rückstand.

„Es war sehr speziell, nach den beiden Ausfällen in den Vorjahren hier wieder anzutreten“, sagte Huber, gezeichnet von den Spuren eines glimpflichen verlaufenen Sturzes. „Zu Beginn lief es bei mir eher zäh. Ich spürte, dass es das sechste Rennwochenende in Folge ist. Aber nun überwiegt klar die Freude. Ich konnte noch kein anderes Rennen siebenmal gewinnen“, erklärte der 33-jährige Schweizer Marathon-Meister.

Der zweitplatzierte Michael Stünzi hat sich mit seinem bisher besten Resultat in der Bike Marathon Classics selbst am meisten überrascht: „Bisher dachte ich, ich sei vor allem auf weniger kupierten Strecken schnell. Heute habe ich das Gegenteil bewiesen“, zeigte sich der 27-jährige verblüfft.

Er sei allerdings froh gewesen, dass er auf dem Bachalpsee-Trail seinen ortskundigen Teamkollegen Marc Stutzmann als Vorfahrer hatte. Ansonsten sei er einfach seinen Rhythmus gefahren und habe am Schluss noch zusetzen können.

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Esther Süss ©Martin Platter

„Der Bachalpsee-Trail hat richtig Spass gemacht. Ich konnte einen Fahrer nach dem anderen überholen“, freute sich Hansueli Stauffer.

Der Podiumsplatz sei genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen nachdem es in dieser Saison bisher nicht besonders gut für ihn gelaufen sei. „Als mich Urs Huber in der Steigung zur Kleinen Scheidegg überholte, hätte ich mich beinahe erkältet“, erzählte Stauffer mit einer gehörigen Portion Selbstironie.

Süss: Blut und Wasser geschwitzt

Die Siegerin bei den Frauen, Esther Süss (GTR by Cube) war sich lange nicht sicher über ihren sechsten Erfolg: „In der

Schlusssteigung zur Kleinen Scheidegg habe ich Blut und Wasser geschwitzt, weil ich jeden Moment mit Ariane Lüthi gerechnet habe“, bekannte die Ex-Weltmeisterin. Doch es konnte keine der Konkurrentinnen mehr aufschließen.

Lüthi erreichte das Ziel mit über zehn Minuten Rückstand.

Sie sagte: „Das war sauhart! Nach dem Etappenrennen in der Vorwoche in Rumänien war ich mir nicht sicher, ob ich genügend Erholungszeit habe. Deshalb meldete ich mich erst im letzten Moment an. Da ich aber sowieso ein hartes Training hätte absolvieren müssen, bin ich lieber die Eiger Bike gefahren. Bei dieser herrlichen Bergkulisse mit Eiger, Mönch und Jungfrau konnte ich mich besser quälen“, so Lüthi.

Florence Darbellay, die zu Beginn in Führung lag, büßte 14:15 Minuten auf die Siegerin ein, zeigte sich aber dennoch zufrieden.

 

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