Elektrisiert: Marco Fontana setzt Karriere fort
Aber der Italiener wechselt ins eBike-Segment
Der Olympia-Bronzemedaillengewinner von 2012, Marco Fontana, hat für sich ein neues Aufgabenfeld definiert. Nach zwei Jahren bei Bianchi-Countervail wechselt er zu Focus – aber auf eBikes. Der Italiener will die Marke bei eBike unter anderem bei Enduro-Events präsentieren.
Im Grunde, so darf man das sicherlich interpretieren, verkündet Marco Fontana in einem Exklusiv-Interview mit mtbcult.it seinen Rücktritt vom Cross-Country-Sport. Es könnte schon sein, so sagt es der 34-Jährige, dass er mal bei einem Cross-Country-Rennen in Italien auftaucht, doch er habe ein breites Feld anderer Events, das er beackern werde.
Fontana spricht von mehreren Angeboten, die es gegeben hatte. Das von Kross Racing sei verlockend gewesen, doch letztlich habe er gespürt, dass es Zeit für eine „radikale“ Veränderung sei. Er habe die Entscheidung „mit Begeisterung“ getroffen.
Ein Event, das Fontana auf seiner Website aufführt, sind die ersten eBike-Weltmeisterschaften in Mont Sainte Anne, Kanada, in diesem Jahr. eEnduro nennt er als primäres Betätigungsfeld.
Angebot von Kross ausgeschlagen
Seit Anfang des Jahres war bekannt, dass Fontana das Team Bianchi-Countervail verlassen hat. Für die Italiener war er die vergangenen zwei Jahre gefahren, nachdem er zuvor viele Jahre für Cannondale gefahren war und dort seine größten Erfolge gefeiert hatte.
2017 und 2018 konnte Marco Fontana nicht mehr an frühere Erfolge anknüpfen, doch der langsame Abwärtstrend hatte schon zuvor begonnen. Im Short Track hatte er voriges Jahr noch ein paar gute Resultate, zum Beispiel einen sechsten Rang in Nove Mesto. Aus der italienischen Perspektive gesehen hat ihm mindestens Vize-Weltmeister Gerhard Kerschbaumer (Torpado) aber den Rang als Nummer eins abgelaufen.
Fontana hat im vergangenen Jahr bereits begonnen Events zu organisieren. Beim Red Bull Cyclo-Crossrennen „Fingerscross“ hatte er seine Finger im Spiel. Auf dem Event-Sektor will er sich künftig weiter betätigen.
Idol in Sachen Style
Mit Marco Fontana verliert der Cross-Country-Weltcup eine Figur, die einen prägenden Einfluss hatte. Er war zwar kein Sieg-Fahrer, war aber in Sachen Style und Lebensgefühl für viele Fans ein Idol.
Auch wenn er den Erfolgen nach nicht ganz in diese Reihe gehört, ist er nach Julien Absalon (schon im Mai), Gunn-Rita Dahle-Flesjaa und Sabine Spitz die vierte bedeutende Person, die dem Cross-Country-Weltcup den Rücken kehrt. Alles in allem ist das aber auch ein natürlicher Prozess, wie er selber auch sagt. Mit 34 gehört Fontana auch nicht mehr zu den Jüngsten.